Dieser Grenzstein im Stiftswald „Orles“ ist verschwunden. Foto: privat
Waibstadt-Daisbach. (wig) Ein Grenzstein im sogenannten Eckzehnten, dem kircheneigenen Walddistrikt Orles, ist entfernt worden. "Er stand direkt an der Bleihöfer Straße", berichtet Ludwig Huber, der den Diebstahl gemeldet hat. Anders kann man den Vorfall wohl nicht nennen, denn Holzfällerarbeiten, bei denen schon mal ein Grenzstein beschädigt werden könnte, finden in diesem Bereich momentan nicht statt.
Vor nicht allzu langer Zeit hat Huber alle Grenzsteine der Daisbacher Außengrenze fotografisch erfasst, so auch den jetzt fehlenden, der die Grenze zur Gemarkung Sinsheim markiert. Bei der jüngsten Grenzwanderung Daisbacher Rentner wurden diese Steine in Augenschein genommen.
"Grenzsteine sind Boden-Kleindenkmale und sie erzählen ausführlich über die Geschichte der Daisbacher Flure", sagt Ortsvorsteher Winfried Glasbrenner, der Anfang des Jahrtausends mehrere Grenzwanderungen der Daisbacher Geschichtsfreunde mitorganisiert hatte. Diese kleinen Denkmale wurden ab Ende des 17. beziehungsweise Anfang des 18. Jahrhunderts gesetzt und zeugen auch von den Rechtsgebräuchen und Lebensweisen dieser Zeit.
"Es liegt deshalb an allen, diese selten gewordenen Kulturdenkmale zu schützen und zu bewahren, damit sich auch noch nachfolgende Generationen an ihnen orientieren und erfreuen können", appelliert der Ortsvorsteher. Er wäre deshalb dankbar, wenn er Hinweise aus der Bevölkerung über das Schicksal des verschwundenen Grenzsteins erhalten könnte.
Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Verwaltungsstelle Daisbach, Telefon 07261 / 2069, oder direkt im Rathaus Waibstadt, Telefon 07263 / 91470, zu melden.