Sinsheim/Eppingen/Bad Rappenau. (zg) Gute Nachrichten für Fahrgäste der S-Bahn Rhein-Neckar der Linien S5 Heidelberg-Sinsheim–Eppingen und S 51 Heidelberg- Aglasterhausen: Ab dem neuen Jahresfahrplan, der am 13. Dezember in Kraft tritt, kommen sukzessive neue Fahrzeuge zum Einsatz, alte S-Bahnen stehen als Reserve zur Verfügung. Hintergrund ist die "Inbetriebnahme des Netzes 6 b der S-Bahn Rhein-Neckar", sagte Christoph Rothfuß von DB Regio Mitte aus Mannheim, dem alten und neuen Betreiber der S 5 und S 51, bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Nahverkehr.
Bei der neuen "Mireo"-Fahrzeug-Generation vom Hersteller Siemens handelt es sich um einen dreiteiligen Nahverkehrstriebzug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Die Einstiegshöhe von 80 Zentimetern mit Schiebetritten auf 77 Zentimetern Höhe sei ideal für die Bahnsteighöhen im Elsenz- und Schwarzbachtal ausgelegt, wie es hieß. Der neue Nahverkehrstriebwagen bietet 200 Reisenden einen Sitzplatz. Alle Fahrzeuge verfügten über direkten Zugang ins Internet und Videoüberwachung. Mehrzweckräume bieten Stellflächen für Rollstühle, bis zu 26 Fahrräder und Kinderwagen.
Mit dem Einsatz der Triebwagen wird der Fahrplan am Wochenende auf einen durchgehenden Halbstundentakt von Sinsheim nach Heidelberg und zurück ausgedehnt. Die S-Bahnen aus Heidelberg Richtung Sinsheim starten jeweils zu den Minuten 1 und 31, die S-Bahnen von Sinsheim nach Heidelberg jeweils zu den Minuten 17 und 47. Im Schwarzbachtal gibt es den Halbstundentakt von Montag bis Freitag zukünftig den ganzen Nachmittag über. Zudem wird die S 51 ganztags in Meckesheim gekuppelt oder geflügelt, so dass zwischen Aglasterhausen und Heidelberg nicht mehr umgestiegen werden muss. Hinzu kommen im Elsenztal wie bisher die zweistündigen Regionalexpressverbindungen Heilbronn–Sinsheim–Mannheim, voraussichtlich von Abellio, die dann von und bis Tübingen angebunden werden sollen.
In Bezug auf Baumaßnahmen sind für das laufende Jahr und 2021 keine Streckensperrungen vorgesehen. Die Elsenztalstrecke profitiere ferner von Baumaßnahmen im Neckartal, die vom 3. Juli bis zum 8. Oktober 2021 geplant seien, hieß es bei der Sitzung. Hierbei soll die Strecke im Bereich Neckargemünd–Eberbach gesperrt werden. Dies habe zur Folge, dass in diesem Zeitraum der Regionalexpress statt im Zweistunden- im Stundentakt auf der Elsenztalstrecke verkehren wird.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wurde das ÖPNV-Angebot im nordöstlichen Kraichgau und in der Brunnenregion neu ausgerichtet. So verkehrt die Linie 795 ab Waibstadt und Neckarbischofsheim jetzt über Helmstadt-Flinsbach und Helmstadt-Bargen, Bad Rappenau-Wollenberg, Hüffenhardt und Siegelsbach nach Bad Rappenau. "Die Linienführung wird von den Bürgern aus dem Wollenbachtal gut angenommen und wir sehen die Entwicklung der Fahrgastzahlen positiv", sagte Geschäftsführer Marcus Weigl von "Palatina Bus".
In Bezug auf den Erhalt des DB-Reisezentrums im Sinsheimer Bahnhofsgebäude werde die Einrichtung einer Mobilitätszentrale gezielt vorangetrieben. Eine Vor-Ort-Begehung des Bahnhofsgebäudes soll die grundsätzliche Machbarkeit zu klären. "Mit der Mobilitätszentrale sollen auch in Zukunft in der Großen Kreisstadt Sinsheim Reisende und Touristen durch persönliche Betreuung Informationen rund um das Thema Mobilität und Personennahverkehr erhalten können", sagte Arbeitskreis-Vorsitzender Jens-Jochen Roth. Mit dem Konzept der Mobilitätszentrale würden Angebote im Bereich des Bahn- und Busreisens gebündelt. Dies bedeute, dass dem Kunden die komplette Servicekette aus Information, Beratung und Verkauf angeboten werde. Darüber hinaus erhalte der Kunde Informationen und Beratung zum Stadtbus- und Taxiverkehr, zu Tarifen sowie Informationen für Mobilitätsbehinderte und vieles mehr. Auch die Beratung zu Freizeitinformationen sowie die Vermittlung bei Fundsachen gehören zum Serviceangebot.
"Der am 1. Mai startende Ausflugsverkehr im Krebsbachtal wird fahrplantechnisch leicht verändert. So werden sonntags die letzten drei Züge bis zu eine Stunde vorverlegt. An Mittwochsfahrtagen wird die Mittagsfahrt so angepasst, dass auch Schüler den Zug nutzen können", sagte Jürgen Heß vom Verkehrsforum 2000 aus Meckesheim . Die Nahverkehrsexperten wollen sich Anfang Juli zur nächsten Sitzung treffen.