Im großen Saal hing schon die Decke. Foto: Tim Kegel
Von Tim Kegel
Sinsheim. "Werdet Ihr fertig?" So lautete die meistgestellte Frage bei den Rundgängen durch die Baustelle der Stadthallen-Sanierung, sagen Karin Blum und Kai Lichtwald, die beiden Gästeführer in der Dr.-Sieber-Halle. Die meistgehörte Anmerkung? "Ist sie größer geworden?"
"Sie wird fertig" bis zum Landesheimattagejahr 2020, versichert auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Man sei an einem Punkt angelangt, an dem man sagen könne: "Jetzt verrutscht nichts mehr." Größer sei sie nicht geworden, jedoch sei auf Helligkeit Wert gelegt worden, schildert Karin Blum. Planerisch habe man "vorhandenen Raum besser genutzt".
Fertiggestellt sei noch nichts, räumt Lichtwald ein, allerdings seien sämtliche Arbeiten jetzt schon "weit fortgeschritten". Besonders markant: die Rundung im künftigen Foyer, wo sich auch die Garderobe befindet. Scheinwerfer-Spots in den Decken waren am Wochenende schon in Betrieb; andernorts zeugen baumdicke Kabelstränge von reichlich noch zu bewältigender Arbeit. Fahrstuhlschächte sind eingebaut, inklusive der Türen. Mit dem Innenleben rechnet Karin Blum im Lauf der kommenden drei Wochen.
In der Bücherei hingen Zwosta-Werke. Foto: Tim Kegel
Regelrecht monumental hängt das Abzugssystem der Cateringküche an einer der Decken. Das Edelstahlteil überspannt einen ganzen Raum. Nebenan werden im Moment ein Kühlhaus vorbereitet und eine Spülstrecke mit einer so genannten "Schwarz-weiß-Trennung" von benutztem und sauberem Geschirr mittels einer Durchreiche. "Die Anforderungen an die Lebensmittelhygiene", sagt Karin Blum.
Abgehängte Akustikdecken mit asymmetrischer Anordnung sind im großen Saal schon zu sehen. "Ein Mix aus akustischen und designerischen Elementen", wie Kai Lichtwald sagt. Die Platten aus betonverstärkten Holzfasern bekommen zum Abschluss einen Anstrich mit Goldglimmer. Im Saal ist der Baufortschritt am deutlichsten zu sehen. Drei Fenster-Einschnitte im Beton geben dem Raum viel Weite. Was früher aus braunem Edelholz war, wird künftig hell sein. Die Bühnenaufgänge wurden verkleidet. "Früher konnte man sehen", erinnert sich Karin Blum, "wenn Leute auf die Bühne laufen - künftig nicht mehr."
Nicht minder die Technik der Cateringküche. Foto: Tim Kegel
Reges Kommen und Gehen herrschte in den Räumen, in denen der Trocken- und Innenausbau auf Hochtouren läuft. Vor allem am Samstag, aber auch am Sonntag war die Halle ein beliebtes Ausflugsziel vieler Sinsheimer. 500 Besucher dürften es am Ende wohl gewesen sein.
Ein erstes Kulturprogramm lief anlässlich des Tags der Städtebauförderung an beiden Tagen im künftigen Bereich der Stadtbücherei: Bilder und Stelen des Künstlers Paul Berno Zwosta wurden gezeigt, dazu gab es Ambient-Klänge mit dem Sinsheimer Musiker und Komponisten Karl Schramm.