Auch Eschelbach hat ein Jubiläumsbier
Sinsheim-Eschelbach. (abc) Der Corona-Pandemie zum Trotz haben am Dienstagmorgen die Feierlichkeiten rund um das 950. Jubiläumsjahr des Stadtteils begonnen. Hierfür hatte Ortsvorsteher Wolfgang Maier neben vier Vorstandsmitgliedern des Turn- und Gymnastikvereins (TGV) sowie Vertretern diverser Sponsoren auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht eingeladen. Treffpunkt war eines von drei großen Hinweisbannern, die erst Stunden zuvor unweit der Ortseingänge aus Richtung Angelbachtal, Dühren und Hoffenheim aufgestellt worden waren.
"Eigentlich hatten wir das ganz anders geplant", betonte der Dorfchef zunächst mit dem Hinweis, dass eine unweit größere Auftaktveranstaltung in der Mehrzweckhalle den aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen zum Opfer gefallen war. Der Dank des Dorfchefs galt insbesondere jenen Unternehmen, die beispielsweise die Finanzierung einer in Kürze erscheinenden Festschrift sowie weiterer Aktionen rund um das 950. Teilortsjubiläum ermöglicht hatten.
Weiterhin fand neben den TGV-Mitgliedern, die sich im Vorfeld um die Gestaltung der Festschrift sowie der Ortsrandbanner gekümmert hatten, der stellvertretende Vorsitzende des Musikvereins Trachtenkapelle, Martin Koch, Erwähnung. Ihm ist die Tatsache zu verdanken, dass nach dem Heimattage-Bier "Sinsemer Helles" auch anlässlich 950 Jahren Eschelbach ein ganz besonderer Gerstensaft getrunken werden kann. Das feinherbe Pils stammt aus der Schwarzwälder Familienbrauerei Rogg KG in Lenzkirch. "Anfang Oktober 2020 haben wir dort eine Anfrage gestellt, bevor im November eine erste Charge von 1600 0,33-Liter-Flaschen abgefüllt wurde", berichtet Koch.
Ihm war dabei besonders wichtig, dass die Braunglas-Behältnisse einen Schraubverschluss haben. "Hier spielt der Umweltgedanke mit, weil nach dem geplanten Familienfrühstück oder der Gemarkungswanderung nicht unzählige Kronkorken im Ort oder der Natur herumliegen sollen", betonte der Initiator. Nicht nur deshalb findet das Jubiläumsbier schon jetzt reißenden Absatz. "Die erste Charge war innerhalb einer Woche ausverkauft. Deshalb haben wir eine größere Menge nachbestellt", fühlt sich Koch bestätigt. Wo das Jubiläumsbier künftig erhältlich sein wird, soll in Kürze bekannt gegeben werden.
Mit weiteren Dankesworten in Richtung der Stadtverwaltung gab der Ortsvorsteher das Wort an Oberbürgermeister Jörg Albrecht weiter. "Jubiläen sind freudige Ereignisse und identitätsstiftend in Vereinen, Organisationen und der Bevölkerung. Das geht ein Stück weit verloren und wird in der Form der Nachwelt leider auch nicht erhalten bleiben können", sprach das Stadtoberhaupt zunächst die gleichfalls hier erkennbaren Folgen der Corona-Pandemie an. Nichtsdestotrotz sei es ihm und dem Ortsvorsteher wichtig gewesen, mit der symbolischen Eröffnung des Jubiläumsjahres ein Signal zu setzen. "Ich denke, man sollte solche positiven Botschaften gerade in der heutigen Zeit auch aussenden, wenn es uns auch ein Stück weit dann schwerfällt und wir nicht wissen, wie das Jubiläumsjahr tatsächlich ablaufen wird", betonte Albrecht. Gleich darauf lobte er die "grandiose und tolle Vereinsarbeit" vor Ort und gab sich zuversichtlich, "dass man trotz Pandemiezeit und Einschränkungen die notwendigen Ideen und Kreativität haben wird, das Eine oder Andere in der dann doch eigenen Eschelbacher Art zu realisieren".
Das Hauptproblem, mit dem die Organisatoren und Helfer dort neben dem Corona-Virus zu kämpfen haben werden, ist die Planungssicherheit. Daher waren dem Ortsvorsteher nur wenige angedachte Termine zu entlocken. Dazu gehört ein Ortsrandrundgang mit dem früheren Rektor Leo Falkner am Freitag, 18. Juni, ein Familienfrühstück am Sonntag, 18. Juli, das verlängerte Festwochenende von Donnerstag, 22. Juli, bis Sonntag, 25. Juli, sowie ein Kirchenkonzert mit allen musikalischen Vereinen Eschelbachs am Ende des Jahres.
Ob all dies jedoch stattfinden kann, hängt von der Entwicklung der Corona-Fallzahlen ab. Ein an Veranstaltungen reiches Jubiläumsjahr sei den Organisatoren gewünscht, zumal nach Maiers Auskunft alle Vereine fest hinter dem Projekt stünden. Allerdings haben Bund und Länder mit der Verlängerung des aktuellen Lockdowns bis Ende Januar gerade erst wieder die Notbremse gezogen. Flaut die Covid-19-Pandemie jedoch ab, steht Eschelbach mit jeder Menge Ideen parat.
Ortsvorsteher Wolfgang Maier (6. von links) und Oberbürgermeister Jörg Albrecht (8. von links) haben am Dienstagmorgen das 950. Eschelbacher Jubiläumsjahr eröffnet. Für etliche Ortschaftsräte und Sponsorenvertreter gab es eine Flasche Jubiläumsbier. Fotos: A. Becker