So soll die Stadthalle einmal aussehen. Am Sonntag, 15. Dezember 2019, soll Sinsheims "gute Stube" ihre Türen öffnen. Foto: Stadt Sinsheim
Sinsheim. (tk) Das Rathaus gibt sich Bestnoten und auch im Gemeinderat hat man sich zurzeit lieb: Woran dies liegt, zeigen die Splitter aus der jüngsten Sitzung.
Die Stadthalle komme zügig voran, sagte Baudezernent Tobias Schutz. Es seien "94 Prozent der Ausschreibungen erledigt", damit lasse sich der Kostenrahmen von elf Millionen Euro einhalten. Einrichtung und Außengestaltung kämen noch hinzu. Einzelne Arbeiten verteuern sich trotzdem: Demnach koste die Lüftungstechnik nicht 616.400, sondern 637.600 Euro; die Sanitäranlagen verteuern sich um rund 23.000 auf 283.000 Euro; die Klimatechnik um knapp über 10.000 auf 393.000 Euro.
Dickster Brocken der vom Gemeinderat einstimmig genehmigten Nachträge sind die Elektroarbeiten, die sich um rund 41.000 auf knapp 1,31 Millionen Euro verteuern. Bei der jüngsten Sitzung ebenfalls vergeben: Parkettarbeiten für voraussichtlich rund 154.600 Euro; günstiger als die ursprünglich geschätzten rund 188.000 Euro.
Komplex - und zwar sehr - sei der Zeitplan bei der Stadthalle, sagt Tobias Schutz, handle es sich doch um mehrere Baustellen: "Die eine liegt fünf Wochen hinter, die andere zwei Wochen vor der Planung." Fertig sei alles Ende November 2019. Die Heimattage 2020 betreffend sei man, so Schutz, inzwischen "unkritisch unterwegs".
Ein Mini-Kreisverkehr soll vor der Stadthalle im Schwimmbadweg seinen Dienst verrichten und die Verkehrsströme in dem Bereich mit vielen Fußgängern und Autofahrern besser leiten. Das günstigste Angebot - rund 740.000 Euro - kam von der Firma Leonhard Weiss, die zurzeit Streckenteile im Ilvesbach- und Wiesentalgebiet baut. Zufriedenheit hielt Einzug im Gremium: "So eine gute Lösung", lobte SPD-Rat Michael Czink; er hatte die Verkehrsplanung rund um die Stadthalle zuletzt stark kritisiert. "Verkehrsveränderungen in Sinsheim", sagt Aktiv-für-Sinsheim-Sprecher Alexander Hertel, "sind ein hartes Stück Arbeit."
Das Stadthallen-Parkhaus soll ab Oktober emporwachsen. Danach erkundigt hatte sich Freie Wähler-Rat Peter Hennig. Das Grundstück sei abgeräumt, die Arbeiten liefen schon im Hintergrund, sagte Baudezernent Schutz. Begonnen werde mit einer Tiefgründung.
"Eine Eins mit Sternchen" - so beschrieb Oberbürgermeister Jörg Albrecht das Ergebnis einer Prüfung der städtischen Bauausgaben der Jahre 2013 bis 2016 durch die Gemeindeprüfungsanstalt. Von den Prüfern sei ein Volumen von 54 Millionen Euro untersucht worden. Die festgestellten Unregelmäßigkeiten hätten derweil nur bei 25.000 Euro gelegen, die zu viel bezahlt oder falsch verrechnet wurden. Dass die Rathausmitarbeiter "so dermaßen engagiert" am Werk seien, müsse "mal gesagt werden", freute sich Albrecht. Zumal die Stellungnahmen des Rathauses zur Prüfung im vergangenen Juni nicht wie verlangt im Januar 2019, "sondern heute schon" vorlägen.
CDU-Fraktionschef Friedhelm Zoller lobte ebenso - allerdings nicht nur das Rathaus, sondern auch die Stadträte: Er habe über die Jahre "schon ein paar ganz andere Prüfungen erlebt"; bei der aktuellen hätten auch "unsere Anmerkungen Wirkung gezeigt". Sämtliche Fraktionen waren mit dem Prüfbericht zufrieden.
Das Heimattage-Hemd, mit dem einige Sinsheimer "Promis" schon bei öffentlichen Veranstaltungen aufgefallen waren, soll nun in Produktion gehen, sagt Albrecht. Die Vorbereitungen seien "sehr, sehr weit" gediehen. Höhepunkt des "bewegten Jahrs" sei der Landesfestumzug. Hierzu würden 25.000 Besucher erwartet. Ein logistisches Problem sieht Albrecht darin, dass diese auch "genug zu essen und zu trinken bekommen".