Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder des Nabu Sinsheim und der BUND-Ortsgruppe Daisbach überzeugten sich am Verbindungsweg von Hoffenheim nach Daisbach von der Wirkungsweise der neuen Schranke. Foto: Herbert Heß
Sinsheim-Hoffenheim/Daisbach. (hh) In jedem Frühjahr wird der Gemeindeverbindungsweg zwischen Hoffenheim und Daisbach im Bereich des Ursenbachs zum Tummelplatz für Amphibien bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen. Diese Tatsache ruft seit Jahren Vertreter des Nabu Sinsheim und der BUND-Ortsgruppe Daisbach auf den Plan, denn sie setzen sich energisch für Maßnahmen zur nächtlichen Sperrung der Straße zum Schutz der Salamander und Kröten ein, die sonst in großer Zahl überfahren werden.
Eine Schranke wurde vor längerer Zeit durch mobile Baustellen-Absperrungen ersetzt, die jedoch immer wieder von uneinsichtigen Autofahrern beiseite geräumt wurden. Nun wurden nach dreijährigem Einsatz der Nabu-Vertreter stabile Schranken eingebaut, sodass der Straßenabschnitt vom alten Waibstadter Weg bis hinter die Kalkofenhütte von Februar bis April bei Einbruch der Dunkelheit bis 6 Uhr gesperrt werden kann.
Salamander sind jetzt schon wieder auf Wanderschaft. Foto: privatAnja Hoffmann vom Nabu Sinsheim und Günther Rasig, der sich seit langem um den Schutz der Salamander hier kümmert, berichteten bei einem Vororttermin, dass momentan bereits Salamander auf Laichwanderung beobachtet wurden. Felix Schmitt, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Unterhaltung von Straßen und Wirtschaftswegen, und Nathalie Breitinger vom Ordnungsamt erläuterten den Schließmechanismus der Schranken und übergaben die Schlüssel an die Betreuer der Anlage. Rettungsdienste im Einsatz haben ebenfalls die Möglichkeit, die Schranken zu öffnen.
Felix Schmitt kündigte die Aufstellung von Warnschildern und Hinweistafeln an; diese sollen so weit vor den Schranken platziert werden, dass Autofahrer die Möglichkeit haben, zu wenden. Die Schranken sind der Straßenbreite angepasst und haben eine Länge von vier oder fünf Metern, sie sperren die Straße komplett ab.
In der Nähe der Kalkofenhütte wurde im vergangenen Jahr zwischen dem steil abschüssigen Gelände und der Straße eine Mulde ausgebaggert, sodass sich ein Tümpel mit Wasser füllen konnte und so ein idealer Lebensraum für die Amphibien entstanden ist. Alle Beteiligten des Projekts äußerten die Hoffnung, dass die Verkehrsteilnehmer einsichtig sind und die Maßnahmen für die Sperrungen zum Schutz der wandernden Tiere akzeptieren.