Derzeit werden in Eschelbronn Glasfaserkabel verlegt. Ob hier der Auslöser für die Störungen lag, konnte „Pyur“ nicht ermitteln. Foto: Roland Wolf
Eschelbronn/Zuzenhausen/Hoffenheim. (rw/fro) Bürger in Eschelbronn, Hoffenheim und Zuzenhausen, die keine „Schüssel“ auf dem Dach haben, sondern Internet, Radio- und Fernsehkanäle über eine Firma mit dem Namen „Pyur“ (vormals „primacom“) über Kabel empfangen, hatten einen ziemlich dicken Hals. Der Bildschirm flimmerte vor sich hin und aus dem Radio kam nur Rauschen – und das für bis zu zwei Wochen. Auch eine Leserin, die im betreuten Wohnen in Sinsheim-Hoffenheim wohnt, hat sich mit demselben Problem an die RNZ gewendet.
„Wir setzen alles daran, Ihnen schnell zu helfen“ heißt es auf der Störungsmelder-Seite im Internet. Bei der Eingabe von Postleitzahl, Ort, Straße und Hausnummer wird ein Hinweis angezeigt, dass wohl ein Schaden an einem Kabel vorliege. Am vergangenen Wochenende war dort zusätzlich vermerkt, dass der Schaden voraussichtlich am Montag, 4. November, um 16.40 Uhr behoben werden würde. Dieser Vermerk wurde wieder gestrichen.
Unter dem Menüpunkt „Gibt's noch Fragen?“ kann sich der Kunde an eine „Service-Hotline“ wenden. Ein Mitarbeiter berichtet von einer „Großraumstörung“, die in der Region vorliege und dass mit Hochdruck an der Beseitigung der Störung gearbeitet werde. Aber er gibt auch zu, dass die Mitarbeiter der Service-Hotline „wie die Dummen im Dunkeln sitzen“ und so gut wie nichts zu weiteren Einzelheiten sagen könnten. Zwischenzeitlich wurde sogar von einem Mitarbeiter die Behebung des Schadens vermeldet.
Als er eines Besseren belehrt wurde, räumte er ein, „dass es sich vielleicht um ein nachgelagertes Problem handle und ein Techniker vor Ort eingeschaltet werden müsse“. Als der Mitarbeiter noch erfährt, dass nicht nur Eschelbronn, sondern auch noch umliegende Ortschaften betroffen sind, entfährt ihm ein „Ach du dickes Ei, das kann dauern“, denn bei einem Glasfaserschaden müsse jede einzelne Faser zusammengetackert werden.
Am Freitag erläuterte Pressesprecher Mario Gongolsky auf RNZ-Nachfrage, dass er zwar von der großflächigen Störung wisse, diese aber eigentlich am Donnerstag behoben worden sei. Betroffen seien rund 1500 Haushalte in Eschelbronn, Hoffenheim und Zuzenhausen gewesen. Die Ursache war eine Glasfaserkupplung, die nicht richtig geschlossen war.
Wo genau der Fehler aufgetreten war, konnte Gongolsky laut eigener Angabe nicht herausfinden. Aber die Techniker der Firma „Comsat“, die sich um die Reparaturen gekümmert hat, hatten nach der Reparatur wieder vereinzelte Meldungen von Bewohnern bekommen. Freitagnachmittag lagen dem Unternehmen zwei Meldungen in Hoffenheim vor, von den Störungen im betreuten Wohnen und in Eschelbronn erfuhr Gongolsky von der RNZ.
Der Pressesprecher ging davon aus, dass das Problem bis Freitagabend hätte behoben sein sollen. Aber erst im Laufe des Montags gingen TV und Radio bei einem Kunden in Eschelbronn wieder. Am Dienstag erfuhr die RNZ, dass auch im betreuten Wohnen in Hoffenheim kaum noch Probleme auftraten. Dort hatte es elf Tage gedauert, bis TV und Radio wieder funktionierten. „Eigentlich sollte alles geklärt sein“, sagte Gongolsky. In Zukunft rät er Betroffenen, die Störungshotline, Telefon 030 / 25777777, anzurufen. Je mehr Meldungen eingingen, desto schneller könnten die Techniker vor Ort das Problem lokalisieren.