Die Covid-19-Impfung erfolgt in die Muskulatur des Oberarms. Foto: Jens Büttner/dpa
Eschelbronn. (rw) Die Gemeindeverwaltung unterstützt die über 80-jährigen Bürgerinnen und Bürger bei der Vermittlung von Corona-Impfterminen in den Impfzentren Sinsheim und Heidelberg. Jetzt konnten die ersten Impfungen verabreicht werden, und die RNZ begleitete zwei "Impfkandidaten" bei ihrer Fahrt ins Impfzentrum im Heidelberger Patrick-Henry-Village.
Herr M. und Frau K. sind 84 und 82 Jahre alt und haben sich schnell für eine Impfung entschieden. Ein Fahrer der Nachbarschaftshilfe vom "Ökumenischen Verein für Diakonie und Caritas" holt die beiden um 6 Uhr vor der Haustür ab. Sie haben sich eine Bescheinigung vom Hausarzt besorgt, dann können die Fahrtkosten über die Krankenkasse abgerechnet werden. M. und K. haben ihre Impftermine zwischen 7 und 8 Uhr. Während der Fahrt wird im Auto auf Abstand geachtet, immer gut durchgelüftet, und auch die Maske sitzt. Kurz vor 7 Uhr wird das Impfzentrum erreicht, der Weg dorthin ist gut ausgeschildert.
Eine kleine Warteschlange hat sich vor dem Eingang schon gebildet. Sie löst sich aber schnell auf, als um 7 Uhr geöffnet wird. Bei der Registrierung am Eingang sind Personalausweis, Impfpass, Versichertenkarte und ein sogenannter "Vermittlungscode" erforderlich, den die Impfkandidaten vom Rathaus erhalten haben. Einige persönliche Daten werden noch abgefragt, etwa über Vorerkrankungen, Allergien und den allgemeinen Gesundheitszustand. Zügig geht’s weiter zu einem fünfminütigen Info-Film, den man sich ansehen kann – wenn man denn möchte. Es folgt ein rund dreiminütiges Aufklärungsgespräch bei einem Arzt, der über den Impfstoff und über den Ablauf der Impfung informiert.
Jetzt haben sich M. und K. bis zur Kabine vorgearbeitet, in der die eigentliche Impfung stattfindet, natürlich getrennt voneinander. Den Arm, in den geimpft wird, dürfen sich beide aussuchen – und dann ist es auch schon passiert. Der Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer wurde den beiden mit einem kurzen Stich verabreicht, und der impfende Arzt erzählt, dass alle Impfstoffe, die derzeit auf dem Markt sind, gut und risikofrei seien.
Das Impfzentrum könnte täglich rund 1500 Impfungen verabreichen, aber nur ungefähr die Hälfte kann wegen der noch fehlenden Impfstoffe momentan ausgeschöpft werden. Auch darauf ist wohl die lockere und entspannte Atmosphäre während der gesamten Prozedur zurückzuführen, von Hektik keine Spur. In einem Ruheraum müssen noch einmal 15 Minuten verbracht werden, um etwaige Impffolgen erkennen zu können. Dann ist alles erledigt. Über einen schnellen "Check-Out", bei dem die Impfung im Impfpass bescheinigt wird, kann die Halle nach insgesamt 45 Minuten wieder verlassen und die Heimfahrt angetreten werden.
Herr M. und Frau K. fühlen sich nach der Impfung sehr wohl und sind froh, dass sie sich haben impfen lassen. Dazu haben auch ein durchweg sehr freundliches Personal im Impfzentrum und die perfekte Organisation sicherlich beigetragen. Viele Bundeswehrsoldaten und freiwillige Helferinnen und Helfer zeigen immer den Weg, sodass es unmöglich ist, sich zu verlaufen. Für stark gehbehinderte Menschen stehen Rollstühle zur Verfügung.
Jetzt steht noch der zweite Impftermin an. Während der Heimfahrt hat es den Anschein, dass sich M. und K. schon jetzt auf ihre nächste "Spazierfahrt" nach Heidelberg freuen. Einig sind sie sich auch darin, dass sie anderen Seniorinnen und Senioren die Impfung nur empfehlen können.
Die Gemeindeverwaltung steht weiterhin für die Hilfe bei der Terminvermittlung zur Verfügung – und auch die Fahrer der Nachbarschaftshilfe stehen für die Fahrten bereit.