Der Bagger steckt in der schlammigen Baugrube fest, und alle Bergungsversuche sind bislang gescheitert. 150 Tonnen Schotter (links) wurden in die Grube gekippt, um die Ränder zu stabilisieren. Foto: Sönke Brenner
Eppingen-Richen. (guz) Unter keinem guten Stern steht ein privates Bauvorhaben in Richen. Bereits seit vergangenen Donnerstag steckt dort ein Bagger in der Baugrube fest, und bislang sind alle Versuche gescheitert, das etwa 14 Tonnen schwere Arbeitsgerät zu bergen. Anwohner eines Nachbarhauses mussten sich für die Nacht auf Freitag ein Ausweichquartier suchen, denn zunächst wurde befürchtet, dass noch Erde in die Grube nachrutscht und dadurch das Nachbarhaus ins Wanken bringen könnte. Am Samstag konnte die Familie aber wieder einziehen, und auch der Baggerfahrer blieb bei dem Unglück unverletzt. Was genau den Vorfall ausgelöst hat und ob planerische Versäumnisse eine Rolle spielen, stand am Dienstag noch nicht fest.
Wie und wann es nun weitergeht, ist noch ungeklärt, sagte Bürgermeister Peter Thalmann am Dienstag am Rande der Gemeinderatssitzung. Das Bauamt hat noch am Freitag weitere Bergungsversuche untersagt, die Schließung der Baustelle verfügt und fordert vom Bauleiter nun einen schriftlich fixierten Bergungskonzept. Erst wenn die Stadt diesem ihr OK gibt, kann ein neuer Versuch gestartet werden.
Der erste Anlauf, den das beteiligte Bauunternehmen nur Stunden nach dem Unglück mittels eines großen Autokrans unternommen hatte, war unter den Augen etlicher Neugieriger spektakulär gescheitert. Der Kran hätte das Gewicht des Baggers zwar locker heben können, doch der Bagger hatte sich im Matsch "wie bei einem Vakuum regelrecht festgesaugt, schilderte Thalmann. Er war am Donnerstagabend an die Unglücksstelle geeilt und hatte angesichts der Lage kurz darauf die Sicherung der Baustelle angeordnet.
Problematisch war nicht nur, dass die Baugrube inzwischen auf gut drei Meter unter Straßenniveau abgesackt war, sondern auch der anhaltende Regen, der das Erdreich an den Rändern der Grube aufgeweicht hatte. 150 Tonnen eilends herangefahrener Schotter wurde in die Baugrube gekippt, um die Ränder zu stabilisieren. Um weiter bauen zu können, muss der Schotter später wieder entfernt werden. Aber vorher muss der Bagger aus dem Loch – und das kann noch Tage dauern.