2013 wurde Frank Gobernatz erstmals als Bürgermeister von Neidenstein gewählt. Nun hat er sich für eine weitere Amtszeit beworben. Archivfoto: Berthold Jürriens
Neidenstein. (bju) Die neue Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl im Burgdorf, die am Sonntag, 31. Januar 2021, stattfindet, hat begonnen. Bis Montag, 4. Januar, können nun Kandidatinnen und Kandidaten ihre Unterlagen für die Bewerbung als hauptamtlicher Bürgermeister im Postkasten des Rathauses einwerfen.
Einer hat es bereits getan – oder besser gesagt: wieder getan. Hauptamtsleiter Werner Halter hielt nach dem Öffnen des Briefkastens die Bewerbungsunterlagen von seinem Chef in den Händen. Keine Überraschung, denn Bürgermeister Frank Gobernatz hatte bereits vor einigen Wochen seine erneute Kandidatur für seinen Heimatort bekannt gegeben. Nicht nur, weil er gerne Bürgermeister in Neidenstein sei, sondern weil er mit dem Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern noch viel erreichen möchte, hatte Gobernatz damals verlauten lassen.
Im Jahr 2013 hatte sich der ehemalige Rechtspfleger gegen fünf weitere Kandidaten durchgesetzt und 62,75 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang erhalten. Das Motto des damaligen Gemeinderatsmitglieds der CDU-Fraktion, der anschließend parteilos kandidierte: "Von hier – für hier – für Sie. Der kennt sich bei uns aus!" Gobernatz löste Peter Reichert ab, den es als Bürgermeister nach Eberbach zog und der neun Jahre die drittkleinste Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis maßgeblich mitgestaltet hatte.
Mit einem "Kandidatenansturm" rechnet im Burgdorf niemand. Aufgrund der aktuellen Pandemie werde der Job des Bürgermeisters als noch größere Herausforderung angesehen. Auch für einen Wahlkampf bedeutet Corona eine Veränderung, wie man es in diesem Jahr bereits in Neckarbischofsheim vor allem virtuell miterleben durfte. Zeitweise wurde über die sozialen Medien zwischen den unterschiedlichen Kandidatenlagern ein für die Öffentlichkeit unschöner und unglücklicher Wahlkampf geführt, den letztendlich Thomas Seidelmann im zweiten Wahlgang für sich entscheiden konnte. Immerhin, in Neckarbischofsheim hatten die Bürger die Wahl zwischen drei ernsthaften Kandidaten.
2015 konnte Epfenbachs Amtsinhaber Joachim Bösenecker sich für seine zweite Bürgermeisterzeit gegen drei weitere Kandidaten durchsetzen, wobei mit dem damaligen Kämmerer aus Spechbach, Markus Zappe, der härteste Konkurrent mit 169 Stimmen unterlag. In Helmstadt-Bargen gab es 2017 mit Wolfgang Jürriens als Stelleninhaber nur einen Kandidaten, und auch Joachim Locher konnte sich im selben Jahr in Waibstadt als Bürgermeister ohne Gegenkandidaten erneut wählen lassen. Im September 2018 feierte Gunter Jungmann als Einzelkandidat in Reichartshausen einen ungefährdeten Wahlsieg. 2019 war Hagen Zuber in Zuzenhausen mit 99,8 Prozent ins Amt gewählt worden; auch er hatte sich "nur" gegen die Dauerkandidatin Friedhild "Fridi" Miller durchsetzen müssen. Momentan tritt sie als Kandidatin für die Oberbürgermeisterstelle in Stuttgart an.