Die erste Bewerbungsphase für Bauland im neuen Baugebiet „Kandel“ ist vorüber. 168 Interessierte reichten ihre Unterlagen für 27 ausgeschriebene Grundstücke ein. Foto: Dezort
Bad Rappenau. (fsd) Das Interesse am Eigenheim ist in der Kurstadt weiterhin ungebrochen. Daran haben auch die seit Monaten andauernde Corona-Pandemie und damit einhergehende Einschnitte ins alltägliche Leben nichts geändert. Dies zeigt nun das Ergebnis der Bewerbungsphase für 27 Bauplätze im neuen Baugebiet "Kandel" am westlichen Rand der Kernstadt. Insgesamt sind bis zum 10. August 168 Bewerbungen eingegangen, sagt Hauptamtsleiter Wolfgang Franke auf RNZ-Nachfrage.
"Ich war auch skeptisch. Das hätte auch anders ausgehen können", erklärt er. "Es war schon spannend zu sehen, welche Auswirkungen das Virus da hat." Denn infolge von Kurzarbeit und sonstigen Corona-Maßnahmen hätte die Zahl der Interessenten durchaus auch deutlich niedriger ausfallen können, da sich einige Bauwillige in solchen Zeiten keiner solcher neuen Verantwortung stellen wollen. "Wir waren vorsichtig, aber scheinbar ist die Nachfrage da", freut sich Franke. Für die Stadt ist dieses Interesse enorm wichtig, ist sie doch auf das Geld aus den Grundstücksverkäufen in Zeiten von Gewerbesteuereinbußen und Haushaltssperren noch dringender angewiesen als ohnehin schon. "Der Stadt schadet es nicht, wenn die ganzen Bauplätze verkauft sind."
Nachdem die Bewerbungsphase vor etwas mehr als einer Woche zu Ende gegangen ist, werden momentan die Unterlagen der potenziellen Bauherren überprüft und ausgewertet. Wie viele Anträge dabei von Bad Rappenauern gestellt wurden, konnte Franke nicht beantworten. Es könne aber durchaus sein, dass der ein oder andere Bewerber noch herausfallen wird. Beispielsweise, weil die Anforderungen nicht zu den Vergaberichtlinien passen oder die Finanzierung des Bauplatzes nicht abschließend geklärt ist. Daher könnten auch Nachrücker nach der eigentlichen Vergabe noch einen Bauplatz bekommen.
Daher wartet die Kommune auch mit der zweiten Phase der Bauplatzvergabe im als "Sahnestück" bezeichneten Baugebiet. Denn 13 weitere Grundstücke sollen in einem Gebotsverfahren ihre neuen Besitzer finden. Mindestgebot sind 435 Euro pro Quadratmeter – also der Preis, der auch bei der ersten Phase abgerufen wurde.
"Wir haben bewusst ein zweistufiges Verfahren gewählt", betont Franke. Denn so könnten Bauwillige, die in der ersten Runde kein Glück hatten, über den zweiten Schritt noch an Bauland kommen. Zudem erhofft sich die Kommune, die diese Vergabeart nun zum ersten Mal vollzieht, auf Mehreinnahmen. "Wir haben so etwas noch gar nicht gemacht. Es wird spannend zu sehen, was dabei herauskommt", sagt der Hauptamtsleiter.
Im Gemeinderat sorgte diese Art der Vergabe im Mai für gehörig Gesprächsstoff. Von der "Bevorzugung gut Betuchter" war ebenso zu hören wie von einer "idealen Einnahmequelle". Das Extrageld aus den Verkäufen könnte man gut an anderer Stelle, wie beispielsweise für Kindergärten, gebrauchen.