Angelbachtal. (fro/pol) Zwei Frauen aus Angelbachtal sollen versucht haben, einen Mann zu ermorden. Laut einer gemeinsamen Mitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft stehen die beiden 35 und 57 Jahre alten Frauen "im dringenden Verdacht", am 10. Mai geplant zu haben, den getrennt lebenden Ehemann der Jüngeren zu töten. Dabei sollen die Frauen laut Polizei und Staatsanwaltschaft versucht haben, die Tat wie einen Suizid aussehen zu lassen.
Wie die bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des Dezernats Kapitalverbrechen der Kriminalpolizei Heidelberg ergaben, soll die Expartnerin das Opfer besucht und ihm heimlich "stark sedierende Medikamente" verabreicht haben. Als der Mann erheblich benommen zu Bett gegangen war, soll sie das Haus zunächst verlassen haben.
Wie wohl vorher verabredet, soll dann die 57-jährige Freundin der Ehefrau zum Tatort zurückgekehrt und dem Schlafenden die Pulsadern aufgeschnitten haben, um dessen Tod wie einen Suizid aussehen zu lassen. Als das Opfer aber überraschend hochschreckte, musste die Mittäterin die Flucht ergreifen, dabei soll sie "das Tatwerkzeug" mitgenommen haben, berichten die Behörden. Zu diesem "Tatwerkzeug" wollte die Staatsanwaltschaft keine Angaben gegenüber der RNZ machen.
Der Schwerverletzte konnte sich dann "unter Aufbietung aller Kräfte", wie es in der Mitteilung heißt, zu Nachbarn schleppen, die den Rettungswagen verständigten. Die Sanitäter konnten das Leben des Mannes retten. Wie ihm derzeit geht, sagte die Staatsanwaltschaft nicht.
Am 30. Juni wurden die zwei Frauen schließlich festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Warum die Frauen erst 52 Tage später festgenommen wurden – dazu macht die Staatsanwaltschaft gegenüber der RNZ ebenfalls keine Angaben. Sie seien festgenommen worden, "nachdem die Ermittlungen einen dringenden Tatverdacht ergeben hatten", schreibt die Staatsanwaltschaft per E-Mail.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Heidelberg dauerten an. Das Motiv sei "Gegenstand der laufenden Ermittlungen". Warum beziehungsweise woher die Behörden den Tathergang kennen, teilte die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht mit.
Update: Freitag, 3. Juli 2020, 15.08 Uhr