Gemeinderat Werner Müller wagte sich an zusammen mit seinem Kollegen Jürgen Lutz an die neuen Geräte. Foto: Ralf März
Angelbachtal. (ram) Jetzt kann trainiert werden in der Ortsmitte: Rund zwei Jahre nach den ersten Beratungen zum Bau einer Calisthenics-Anlage konnten die Trainingsgeräte nun mit dem symbolischen Durchtrennen des Absperrbandes freigegeben werden.
Dazu waren zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter des TSV, Schulrektor Ulrich Schwenk, die Vorsitzende des Leadervereins "Kraichgau Gestalte mit" Sarina Pfründer, sowie Leader-Regionalmanagerin Dorothee Wagner gekommen. Bürgermeister Frank Werner ging zunächst auf die Hintergründe von Calisthenics ein: Es sei ein Ganzkörpertraining, bei dem überwiegend mit dem eigenen Körpergewicht und ohne Geräte oder Zusatzgewicht trainiert werde, erklärte Werner. Obwohl der Trendsport keineswegs neu sei, habe er sich erst ab dem 21. Jahrhundert von den USA weltweit ausgebreitet. "Der Calisthenics-Erfolg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Training jederzeit und überall möglich ist, eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder besonderes Equipment wird nicht benötigt."
Die jetzt für knapp 40.000 Euro neben dem Kinderspielplatz und dem Beachvolleyballfeld entstandene Anlage bietet praktisch für jeden Trainingsmöglichkeiten. Diese reichen von Kraftsport mit Schrägbank beziehungsweise Bauchbank, über ein Multifunktionsgerät bis zu Balanceübungen auf einer Slackline. Die möglichen Übungen sind auf verschiedenen Tafeln erklärt. Auf dem Boden wurden zudem für die Sicherheit Fallschutzplatten verlegt.
Einstimmig hatten die Gemeinderäte im Jahr 2018 für den Bau der Anlage gestimmt. Nachdem ein Leader-Förderantrag gestellt und die Arbeiten ausgeschrieben waren, konnten die Bauarbeiten in diesem Frühsommer beginnen. 48,6 Prozent der Bruttokosten werden dabei über das Förderprogramm der Europäischen Union getragen.
Darauf ging auch die Vorsitzende von "Leader Kraichgau", die Sulzfelder Bürgermeisterin Sarina Pfründer ein, die ein EU-Förderschild überreichen konnte. Das Förderprogramm sei im Kraichgau angekommen, machte sie deutlich und erinnerte auch an die Einweihung des Walderlebnispfads im Michelfelder Wald im vergangenen Jahr. Die Idee für derartige Calisthenics-Anlagen im Kraichgau sei bei einer Jugendkonferenz in Eppingen entstanden, erklärte sie und berichtete auch von ihren persönlichen Eindrücken solcher hoch frequentierten Sportgeräte am Stand in den USA. "Sport ist etwas, was unbedingt gefördert gehört", stellte sie fest und freute sich, dass mit Angelbachtal nun in drei Gemeinden in der Region an Calisthenics-Anlagen trainiert werden kann.