Seit Monatsbeginn ist die Eichtersheimer Hauptstraße gesperrt, die Bauarbeiten an der Wasserleitung haben begonnen. Bei der Gehwegerneuerung sollen auch die historischen Straßenlampen versetzt werden. Foto: Ralf März
Von Ralf März
Angelbachtal. Seit Anfang Oktober ist die Eichtersheimer Hauptstraße (B 292) für den Verkehr gesperrt. Mit wenigen Tagen Verzögerung startete die lang geplante und auf ein Jahr Bauzeit geschätzte Maßnahme, bei der Kanal- und Wasserleitungen ausgetauscht und der Fahrbahnbelag sowie die Gehwege erneuert werden sollen. Kritik an den Umleitungsstrecken oder der Beschilderung ließ nicht lange auf sich warten, wie auf der jüngsten Sitzung im Gemeinderat deutlich wurde. Bei einer groß angelegten Verkehrsschau danach wurde dann nochmals nachjustiert.
Gleich in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats kam die Straßenbaustelle zum ersten Mal zur Sprache. Warum die gerade erneuerte K 3520 zwischen Östringen und Mühlhausen mit Anbindung an die B 39 nicht in die weiträumige Umleitung für den Schwerlastverkehr einbezogen wurde, wollte beispielsweise eine Bürgerin wissen. Bürgermeister Frank Werner erläuterte zunächst das Verfahren, bei dem die Gemeinde lediglich Antragsteller bei den Behörden sei. Die verkehrsrechtlichen Anordnungen von Sperrungen, Umleitungsstrecken oder beispielsweise Halteverboten erfolgten in Absprache mit der Polizeidirektion Mannheim durch die untere Verkehrsbehörde bei der Stadt Sinsheim. Da die neue Straße in Östringen mit Baubeginn in Angelbachtal noch gesperrt war, wurde sie nicht in die Umleitung einbezogen. Dies wurde inzwischen beantragt und auch bei der Verkehrsschau befürwortet. Zur Sprache kam auch die nicht optimale, weiträumige Umleitungsbeschilderung in Michelfeld, die ebenfalls noch verbessert werden soll.
Auch in den Anfragen der Räte war die Straßensperrung Thema, von provozierten Rückstaus im Bereich der Heimbachstraße vor dem Kindergarten wurde berichtet und ein Linksabbiegerverbot für die Kreuzung der Frankenstraße zur B 39 angeregt. Bürgermeister Werner verwies in der Debatte dann auch auf die Verkehrsschau und auf weitere Vorschläge, die bereits von Polizei und Ordnungsamt zusammengetragen wurden. Insgesamt sei man "als Solidargemeinschaft gefordert" betonte das Gemeindeoberhaupt mit Blick auf die Kritik von einzelnen Anwohnern über die umleitungsbedingt höhere Verkehrsbelastung. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete Werner gar von Anwohnern, die sich deutlich im Ton vergriffen hätten und auch von Beleidigungen gegen Gemeindemitarbeiter.
Ob sich diese Wogen glätten, bleibt abzuwarten. Bei der Verkehrsschau wurden dann zunächst weitere Lkw-Sperrschilder für die Wohngebiete festgelegt. Ebenso soll es Hinweise zum Tempo 30 in den Umleitungsstraßen geben, und Geschwindigkeitsmesstafeln das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer schärfen. Werner machte auch deutlich, dass es verstärkt Verkehrskontrollen und bei einem Vergehen dann auch entsprechende Bußgelder geben soll.
Doch nicht nur die Umleitung wurde vom Gemeinderat thematisiert, auch die Baustelle selbst kam zur Sprache. Der Bürgermeister gab bekannt, dass im Rahmen der Baumaßnahme auch der Wasserleitungs-Hausanschluss des Rathauses erneuert werden soll. Dazu ist ein kleiner Graben von der Schlossparkmauer bis zur Rathausbrücke notwendig.
Einigkeit bestand im Rat, als es um Veränderungen bei der Straßenbeleuchtung im Bereich der Hauptstraße ging: Um die Ausleuchtung zukünftig zu verbessern, sollen die historischen Straßenlampen, die auf LED-Technik umgerüstet wurden, im Rahmen der Bauarbeiten näher zusammenrücken. Da die historischen Lampen mit dem Gemeindewappen praktisch nicht mehr zu beschaffen seien, schlug Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich vor, diese im historischen Ortsbereich zu konzentrieren, und dafür an bisherigen Standorten technische Leuchten zu verbauen. Diese sorgen durch die deutlich höheren Lichtpunkthöhen für eine breitere Ausleuchtung der Umgebung. Kosten wird die beschlossene Veränderung der Straßenbeleuchtung rund 25.000 Euro. Ebenfalls betrachtete Alternativen wären bis zu 70.000 Euro teuer geworden.
Zurückgestellt wurde in diesem Zusammenhang die Entscheidung zur besseren Ausleuchtung des Radwegs in der Industriestraße. Hier fehlten noch Angebote, erklärte Oestrich.