Mannheim. (pol/mün) Wie angekündigt macht die Mannheimer Polizei ernst: Mit einer starken Polizeipräsenz ging sie am Freitagabend am Rheinufer im Stadtteil Lindenhof gegen einen Auflauf von Feierwilligen und Autoposern vor. In den letzten Wochen hatte es erhebliche Beschwerden von Anwohnern gegeben. Es ging um Ruhestörungen durch Hupkonzerte, aufheulende Fahrzeugmotoren und überlaute Musik aus Autos.
Trotz des bescheidenen Wetters kam es am Freitagabend am Rheinufer erneut zu dem bekannten Auflauf. Doch jetzt reagierten die Ordnungshüter mit flexiblen und anlassbezogenen Sperrungen von einigen Straßen, wie die Polizei mitteilt. So habe man den weiteren Zulauf rasch gestoppt.
Die Feierwilligen vor Ort verließen daraufhin das Rheinufer.
Auffällige Autofahrer wurden gezielt einer Kontrolle unterzogen. Neben den Fahrern wurden insbesondere die Fahrzeuge auf ihre Verkehrstauglichkeit intensiv überprüft. Insgesamt konnten sechs "Poser" wegen unnötigen Lärms gebührenpflichtig verwarnt und der Örtlichkeit verwiesen werden.
Polizeipräsident Andreas Stenger kündigte an, diese Form der Kontrollen und die starke Präsenz fortzuführen. Auch zukünftig würden die Kontrollmaßnahmen im Lindenhof und dem Rheinufer, aber auch im innerstädtischen Bereich, fortgesetzt.
Update: Samstag, 13. März 2021, 14.22 Uhr
Wieder Partyszene und Poser-Lärm in Lindenhof
Mannheim. (pol/mare) Erneut ist die Polizei gegen laute Musik und Poser-Lärm in Lindenhof vorgegangen. Darüber geben die Beamten Auskunft.
Aufgrund der in jüngst vermehrt festgestellten Ruhestörungen (siehe unten) durch aufheulende Fahrzeugmotoren und überlaute Musik aus dem Fahrzeuginneren führt die Polizei verstärkt Kontrollen am Rheinufers durch. Am Mittwoch gab es ab 17 Uhr an den Rheinterrassen ein Treffen mehrerer Fahrzeuge. In der Spitze war der Andrang so groß, dass die Zufahrt zum Parkplatz der Rheinterrassen für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden musste. Die Polizei kontrollierte insgesamt 63 Fahrzeuge und 130 Personen. Sie stellte dabei sechs Verstöße gegen die Corona-Verordnung und drei Verkehrsordnungswidrigkeiten fest.
"Wir werden verhindern, dass die Anzahl an Ruhestörungswilligen weiter zunimmt und sich eine regelrechte Partyszene im Bereich der Rheinterrassen etabliert", heißt es in der Polizeimeldung.
Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht und Polizeipräsident Andreas Stenger werden am Donnerstag vor Ort sein und sich ein Bild der Lage machen. Specht dazu: "Die Aufenthalts- und Wohnqualität in Mannheim darf nicht unter rücksichtslosen Autofahrern leiden, die insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende aus der ganzen Region kommen." Anwohner und Passanten an der Rheinpromenade seien durch die Poser gefährdet und in der Ruhe gestört.
Neben den Kontrollen in Lindenhof wurde gleichzeitig in der Innenstadt kontrolliert, um zu verhindern, dass sich das Geschehen dorthin verlagert. Am Mittwoch gab es hier keine Zwischenfälle.
Update: Donnerstag, 11. März 2021, 17.19 Uhr
Polizei geht gegen Poser-Szene vor
Mannheim. (cab) Wehret den Anfängen. Das galt am Samstagabend für die Reaktion der Mannheimer Polizei gegen nächtliche Ruhestörungen durch Auto-Poser. Kaum hatten sich erste Anwohner im Lindenhof gegen 21.20 Uhr über deren Krach durch aufheulende Motoren und überlaute Musik beschwert, hatten die Beamten schon eine Kontrollstelle eingerichtet. Gleiches sollte sich im Laufe des Abends nochmals in der Innenstadt wiederholen. Gegen 1.45 Uhr war endgültig wieder Ruhe eingekehrt, und die Polizei war sich mit der Mannheimer Stadtspitze darin einig, dass die Event- und Poserszene sich künftig gar nicht erst neu etablieren soll.
An der ersten Großkontrollstelle an der Kreuzung Stephanienufer/Rennershofstraße unterzogen die Beamten 146 Autos und rund 300 Fahrzeuginsassen intensiven Kontrollen. Bei diesen habe es sich laut Polizei "überwiegend um junges, eventorientiertes Publikum im Alter zwischen 18 und 25 Jahren" gehandelt, das aus dem Umland in die Stadt gekommen war. Die Polizisten notierten sich sämtliche Kennzeichen und die Personalien der Überprüften. Gegen alle (!) Personen wurden Platzverweise ausgesprochen. Eine Streife des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Mannheim ahndete derweil Verstöße gegen die Coronaverordnung. Zeitgleich wurden an anderen bekannten Treffpunkten der Poserszene noch 50 weitere Autos festgestellt. Insgesamt gab es zwölf Verstöße gegen die Coronaregeln und 15 andere Ordnungswidrigkeiten.
Nach einer guten Stunde war es im Lindenhof wieder ruhig. Dafür ging es in der City weiter, wo sich Anwohner über die Motorgeräusche und Hupkonzerte ärgerten. Offenbar hatten sich die Poser aus dem Lindenhof jetzt hier breitgemacht. Das ergaben die weiteren Kontrollmaßnahmen, die von der Polizei kurzfristig auf die Beine gestellt wurden.
Dieses Mal waren es 108 Boliden und ihre Insassen. Diesen wurde vor Augen geführt, welche Konsequenzen es haben könnte, sollten die Platzverweise nicht eingehalten werden. Das habe zwar Wirkung gezeigt, hieß es am Montag aus dem Polizeipräsidium. Doch bildete sich durch die stationären Kontrollen in der Kunststraße zeitweise ein Rückstau bis auf Höhe des Paradeplatzes. In der Innenstadt gab es nur zwei Corona-Verstöße, und weit nach Mitternacht konnten die Beamten ihre Kontrollen einstellen.
Diese stießen bei den betroffenen Anwohnern wohl durchweg auf positive Resonanz. Gerade auch deshalb und sicher auch, um der Poserszene sofort die Lust zu nehmen, will die Mannheimer Polizei im Schulterschluss mit der Stadtverwaltung gezielte Maßnahmen gegen das Problem auf den Weg bringen.
Erster Bürgermeister Christian Specht habe Polizeipräsident Andreas Stenger darum gebeten, gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst ein Lagebild der Szene zu erstellen, hieß es im Polizeipräsidium Mannheim. Daran angelehnt, soll möglichst schnell darüber entschieden werden, wo künftig zügig Kontrollstellen und Sperrungen eingerichtet werden könnten. Wichtig ist der Polizei und dem Rathaus dabei auch, dass die Anwohner in das Maßnahmenkonzept einbezogen und darüber informiert werden.
Update: Montag, 8. März 2021, 19.15 Uhr