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Stuttgart. (dpa/lsw) Die Coronavirus-Varianten breiten sich im Südwesten rasant aus. Entfielen in der letzten Januarwoche nur 7,4 Prozent aller vom Laborverband ALM untersuchten positiven Tests auf Besorgnis erregende Varianten, waren es vergangene Woche schon 50 Prozent. In der Woche davor lag der Prozentsatz bei 34, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte. Der ALM ist der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin.
Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 5101 Virusvarianten mit besonderer Bedeutung gemeldet. Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 373 Ausbrüche mit 1748 Varianten registriert, davon 19 Ausbrüche in Pflegeheimen, 16 in Kitas und 6 in Schulen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag bei landesweit 52 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1058 auf 318.505. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen wuchs um 51 auf 8148.
Update: Dienstag, 2. März 2021, 19.35 Uhr
Mehr als 50 Prozent in Rhein-Neckar mit Corona-Mutation infiziert
Heidelberg. (RNZ/mün) Das Gesundheitsamt für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis hat aktuelle Zahlen vorgelegt, wie sich die neuen Virusvarianten in der Region verbreiten.
> Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es derzeit 489 aktive Fälle, also Infizierte in häuslicher Isolation. Bei 266 von ihnen wurde eine der neuen Coronavarianten nachgewiesen - das entspricht 54 Prozent. Am häufigsten tritt die britische Mutation B.1.1.7 auf (194 Fälle), 4 Mal wurde die südafrikanische Variante entdeckt; 19 Infizierte mit anderen Coronavirus-Varianten infiziert.
> In Heidelberg sind von den derzeit 102 aktiven Fällen 55 mit einer Mutation infiziert (53 Prozent). 34 Fälle gehen auf die britische Variante zurück, 3 auf die südafrikanische. Die anderen Proben wurden noch nicht sequenziert.
"Die Zahlen machen deutlich, dass die Virusvarianten überall in der Region vorhanden sind und die Neuinfektionen nur noch zu weniger als die Hälfte auf den Wildtyp zurückzuführen sind", sagt Dr. Andreas Welker, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes. Man beobachte diese Entwicklung sehr genau, denn nach wie vor sei nicht klar, inwiefern sich durch die Virusvarianten der Schweregrad der Erkrankung und die Übertragbarkeit im Vergleich zum normalen Coronavirus möglicherweise verändern können. "Der englische Ausdruck ,Variant of Concern‘ (besorgniserregende Variante) trifft es ganz gut", so Dr. Welker. Sollten die Varianten wirklich für einen erhöhten R-Wert – dieser gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt – sorgen, sei es umso wichtiger, die AHAL-Regeln (Abstand halten, Hygiene-Maßnahmen beachten, im Alltag geeignete Schutzmasken tragen, regelmäßig lüften) zu beachten.
> Insgesamt wurde in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis mittlerweile 604 Mal festgestellt, dass sich Menschen mit einer Coronavirus-Mutation angesteckt hatten. Die älteste Probe wurde kurz vor Weihnachten genommen und jetzt nachträglich untersucht.
Rhein-Neckar-Kreis wieder knapp unter 50er-Inzidenz
Heidelberg. (RNZ) Sowohl in Heidelberg wie auch im Rhein-Neckar-Kreis steigt die 7-Tage-Inzidenz wieder an. Mit 2 Neu-Infizierten in Heidelberg steht die Inzidenz am Dienstag bei 42,1. Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es 28 Neu-Infizierte und die Inzidenz steigt auf 49,6.
Eine weitere Person ist im Rhein-Neckar-Kreis an Covid-19 verstorben. Dabei handelt es sich um einen Mann im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.

Update: Dienstag, 2. März 2021, 12.10 Uhr
Kretschmann dämpft Hoffnung auf weitere Öffnungen
Stuttgart. (dpa/lsw) Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Hoffnung auf umfassendere Lockerungen des Lockdowns kurz vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch gedämpft. So müsse man etwa noch sorgfältig besprechen, ob die Schulen bereits kommende Woche weiter geöffnet werden könnten wie von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gefordert, sagte der Regierungschef am Montagabend beim TV-Duell des SWR zur Landtagswahl. Allein die Infrastruktur für massenhafte Tests könne man nicht von heute auf morgen auf die Beine stellen, sagte Kretschmann, der darauf verwies, dass es eine Million Schüler im Land gebe. Seiner Ansicht nach könne man für nächste Woche keine großen Öffnungen erwarten.
Corona-Infektionsrate im Südwesten unverändert
Stuttgart. (dpa/lsw) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche ist in Baden-Württemberg zum Wochenstart nicht weiter gestiegen. Der Wert lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Montag (Stand 16.00 Uhr) weiter bei 51,9. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 398. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen stieg um 28. Derzeit liegen 20 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen - einer weniger als am Sonntag.
Seit Beginn der Pandemie haben sich nachweislich 317.420 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Virus infiziert. Insgesamt starben 8097 Menschen mit oder an Sars-CoV-2. Als genesen gelten 296 260 Menschen.
Erstmalig geimpft waren mit Stand vom Wochenende rund 521.000 Menschen im Südwesten. Knapp 269.000 Menschen hatten auch eine zweite Impfung erhalten.
19 neue Infektionen in der Region
Heidelberg. (RNZ) Am Montag meldet das Gesundheitsamt insgesamt 19 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Demnach wurden 6 weitere Personen aus Heidelberg positiv auf Sars-Cov-2 getestet. 13 der Neuinfizierten kommen aus dem Rhein-Neckar-Kreis.
Dadurch sinkt die 7-Tage-Inzidenz in Heidelberg leicht auf 42,1 (von 42,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Im Rhein-Neckar-Kreis fällt sie auf 48,7. Weitere Todesfälle werden nicht gemeldet.

Update: Montag, 1. März 2021, 14.10 Uhr
Lucha für mehr Öffnungsschritte
Stuttgart. (dpa/lsw) Auch wenn in Baden-Württemberg die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder die kritische 50er-Marke gerissen hat, ist Gesundheitsminister Manne Lucha für Öffnungsschritte. Beispielsweise der Handel brauche Perspektiven, sagte der Grünen-Politiker am Montag im Deutschlandradio. Am Sonntag lag der Corona-Wert im Südwesten laut Landesgesundheitsamt bei 51,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche.
Baden-Württemberg war schon mal an der Schwelle zur 40. Der Anstieg in den vergangenen Tagen ist Lucha zufolge den Mutationen geschuldet. "Wir beobachten das mit Sorge und mit großer Akribie und Vorsicht", sagte er dem Radiosender weiter. Trotzdem seien gezielte, überblickbare Öffnungsschritte nötig. Er verwies dazu auf ein Papier von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), das am Mittwoch beim nächsten Bund-Länder-Treffen besprochen werden solle.
Der Minister sprach sich dagegen aus, für den Astrazeneca-Impfstoff jegliche Beschränkungen bei den Impfberechtigten aufzuheben. Noch gebe es einen Impfstoffmangel. Ab Mitte des zweiten Quartals solle aber so viel Impfstoff vorliegen, dass auch Arztpraxen damit versorgt werden könnten und eine Million Impfungen pro Woche möglich seien, sagte Lucha. Die Lieferketten seien auch routinierter geworden. "Wir gehen davon aus, dass das, was uns zugesagt wird, auch kommt."
Update: Montag, 1. März 2021, 09.14 Uhr
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