Dossenheim hat jetzt einen "Weinkönig"
Weinberg von Freizeit-Winzer Dieter König ausgezeichnet - Natur- und artenschonende Arbeit

Dieter König freut sich über die Auszeichnung aus den Händen der Bürgermeister David Faulhaber (l.) und Manuel Just (r.). Foto: Alex
Dossenheim. (dw) Der Weinberg von Dieter König am örtlichen Ölberg gilt als Vorzeigeprojekt. Der vor gut einem Jahr gegründete Verein "Blühende Bergstraße", hervorgegangen aus dem "Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK)", setzt sich für den Erhalt der für die Bergstraße typischen Kulturlandschaft ein. Freizeit-Winzer Dieter König leistet das und noch mehr mit seinem Weingut "13Reben". Im Dienstzimmer von Vereinsmitglied Bürgermeister David Faulhaber trafen sich Vereinsvertreter, darunter Thomas Trabold als Vertreter des Projektmanagements und der Geschäftsführung sowie König und einige Mitstreiter, zur Verleihung der Urkunde.
Das Engagement von König sei vorbildlich und nachahmenswert. König arbeite in seinem Weinberg natur- und damit artenschonend, freute sich Bürgermeister Faulhaber mit dem Ausgezeichneten. Als Gastgeber begrüßte er im "kleinen aber feinen Rahmen" die Gäste. "Wir sind sehr stolz, dass diese Ehrung nach Dossenheim gefallen ist", so Faulhaber weiter.
"13Reben" seien ein echter Glücksfall, leitete Manuel Just, Oberbürgermeister von Weinheim und zugleich Erster Vorsitzender des Vereins, die Begründung zur Auszeichnung ein. König verbinde vorbildlich ökonomische mit ökologischen Aspekten. Darüber hinaus sei er innovativ, so baue er neue, pilzwiderstandsfähige Sorten an.
Das schone die Natur und den Geldbeutel. Daraus entstünden überdies erstklassige Weine, so Just weiter. Das sei Ansporn für andere. In den Nachbarorten gebe es Weinköniginnen, begann Just zu scherzen "In Dossenheim gibt’s einen Weinkönig". Die Gästeschar applaudierte lachend.
Selbstredend freute sich König, der sich selbst als Nebenerwerbswinzer bezeichnete, und blieb bescheiden. Er mache die Arbeit gern und scheue sich nicht, morgens um sechs im Weinberg unterwegs zu sein. König sucht Rat und Hilfe bei Profiwinzern. Das "Beratungsdienst Ökologischer Weinbau" unterstütze ihn.
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"Meinen allerersten Wein musste ich allein trinken", beschrieb er lachend seine Entwicklung. Ihm gefalle das spielerische Element beim Schnitt der Reben und die Eingebundenheit in die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus. Er könne damit etwas weitergeben, das überdauere. Schließlich dankte König seiner Frau Ursula und den ihn unterstützenden örtlichen Winzern.
Die Auszeichnungen - im Obstbau wird das "Quittenprojekt Bergstraße" gewürdigt - werden auf die Bergstraße zurückstrahlen, war sich Gerhard Röhner, Erster Stellvertretender Vorsitzender, sicher. Landschaften entstünden durch Nutzung, so Röhner weiter. Die im Einklang mit der Natur produzierten qualitativ hochwertigen Produkte entwickelten sich zu exklusiven Spezialitäten der Bergstraße.