19 Parkplätze werden durch die geplanten Erweiterungen der Märkte wegfallen. Foto: Alex
Sandhausen. (luw) In ganz Deutschland erweitern die Aldi-Märkte derzeit ihre Verkaufsfläche, nun hat die Discounterkette auch in der Hopfengemeinde darum gebeten. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg dafür geebnet. Das Gremium stimmte geschlossen für die Aufhebung und anschließende Zusammenfassung von vier Bebauungsplänen im Bereich von Bahnhof- und Büchertstraße. Grünes Licht gaben die Räte damit auch dem Vorhaben des Drogeriemarkts "dm", der in direkter Nachbarschaft von Aldi seine Fläche ebenfalls vergrößern will.
Anwohnern und Kunden entstehen nach Darstellung von Ortsbaumeister Michael Schirok durch die Erweiterung keine Nachteile. "95 Stellplätze sind baurechtlich notwendig, vorhanden sein werden 119 und damit 24 mehr als erforderlich." Durch die Maßnahme entfallen 19 der aktuell 138 verfügbaren Parkplätze. "Die DHL-Packstation verbleibt auf jeden Fall", versicherte Schirok, "hinzu kommt eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge". Und der bisherige "Trampelpfad" sei zwar nach dem Umbau nicht mehr nutzbar. "Aldi wird aber eine neue Fläche anlegen", sagte der Ortsbaumeister.
Die Verkaufsfläche des Aldi-Markts soll von aktuell 950 auf 1200 Quadratmeter in nördliche Richtung vergrößert werden. Der Drogeriemarkt will gleichzeitig seine aktuell rund 600 Quadratmeter große Fläche um 89 Quadratmeter erweitern. Der Sitzungsvorlage zufolge war diese Verkaufsfläche laut aktueller Genehmigung auf 607 Quadratmeter begrenzt. Auch für diese Vergrößerung muss also der Bebauungsplan geändert werden.
Schirok zufolge muss Aldi mehrere Gutachten in Auftrag geben und zahlen. So müsse unter anderem untersucht werden, ob die Erweiterung des Markts den "innerörtlichen Handel" gefährdet. Die Verwaltung sieht in Aldi und Drogeriemarkt mit jeweils vergrößerten Verkaufsflächen keine gesteigerte Konkurrenz zu den im Ortskern ansässigen Einzelhändlern.
Dem einstimmigen Votum entsprechend hatten die Fraktionen keine Einwände gegen die Pläne der beiden Unternehmen. Klaus Dörr (CDU) nannte "zwei wichtige Punkte" in dieser Angelegenheit: Einerseits blieben ausreichend Parkplätze übrig, andererseits bestehe auch nach der Erweiterung "keinerlei Konkurrenz zum Ortskern". Schließlich wolle Aldi nicht sein Sortiment vergrößern, sondern lediglich seine Verkaufsfläche. Jürgen Rüttinger (SPD) verspricht sich von der Zusammenfassung der vier Bebauungspläne "Planungssicherheit", künftige Änderungen würden dadurch erleichtert. Georg Diem (FDP) wertete die Aufhebung dieses "Flickenteppichs" ebenfalls als Vorteil. Er begründete die Zustimmung seiner Fraktion auch mit der "moderaten Erweiterung" des Aldi-Markts, der keine Aufstockung seines Sortiments plane.
Ralf Lauterbach (AL) schloss sich seinen Vorrednern weitgehend an, schränkte aber ein: "Man kann es eine Detailverliebtheit der Alternativen Liste nennen, aber der Aldi-Markt hat negative Auswirkungen auf die Schulmensa." So lasse sich ein "relativ hoher Zulauf" von Schülern in Richtung Aldi und dessen Backstationen beobachten.