Dichtes Marktgedränge – hier 2019 in Leimen – wird es sicher nicht geben. Foto: Geschwill
Region Heidelberg. (cm) Der Heidelberger Weihnachtsmarkt ist wegen der steigenden Corona-Zahlen abgesagt worden. Im Umland hoffen noch einige Veranstalter. Ein Überblick:
> In Bammental will die Gemeinde "abhängig vom Infektionsgeschehen und rechtlichen Vorgaben" den Weihnachtsmarkt "grundsätzlich veranstalten". Ob dies tatsächlich möglich sei, werde sich im Dezember zeigen. Derzeit werde mit Vereinen ein Hygienekonzept erarbeitet.
> In Dossenheim sollte die Entscheidung eigentlich erst Ende Oktober fallen. Nun ging es doch schneller: Wie die Gemeinde nun mitteilte, wurde der Weihnachtstrubel "angesichts der Gesamtsituation" abgesagt – und zwar ersatzlos. "Ich halte es ganz persönlich derzeit für unverantwortlich und nicht praktikabel, eine solche Veranstaltung unter den örtlichen Gegebenheiten stattfinden zu lassen", erklärte Bürgermeister David Faulhaber. "Der Rathausplatz und auch der Sitzungssaal, in dem der Bastel- und Handwerkermarkt stattfinden sollte, sind von ihrer Größe her für eine solche Veranstaltung nicht geeignet." Die Einhaltung des Mindestabstandes, eine eventuelle Maskenpflicht, die Gefahr von Aerosolen im Sitzungssaal oder auch die Nachverfolgung der Teilnehmer – all dies lasse sich nicht verlässlich organisieren und kontrollieren. "Im Interesse des Gesundheits- und Bevölkerungsschutzes ist diese Entscheidung leider alternativlos", so Bürgermeister Faulhaber.
> In Eppelheim ist der Weihnachtsmarkt nicht abgesagt worden. Im Gegenteil: Er soll eigentlich stattfinden. Stadtsprecherin Leonie Geffers betonte jedoch, dass die zuletzt getroffene Aussage aufgrund der Pandemie nur für den Moment gelten könne. "Es ist schwierig, jetzt für Dezember zu sprechen", so Geffers. "In der aktuellen Situation kann sich vieles schnell ändern." Das Weihnachtsdorf ist am 5. und 6. Dezember auf dem Schulhof der Theodor-Heuss-Schule geplant – und zwar mit einer Einbahnstraße sowie Einlasskontrollen und Zeitfenstern zum Besuch. Auch der angeschlossene Kunsthandwerkermarkt im Foyer der Rudolf-Wild-Halle solle stattfinden. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Innenraum wäre dann verpflichtend.
> In Gaiberg, Leimen und Meckesheim ist noch offen, ob die Märkte stattfinden. In Leimen soll die Entscheidung laut Stadtsprecher Michael Ullrich bei einem Gespräch mit Vereinsvertretern am kommenden Dienstag, 20. Oktober, fallen.
> In Nußloch ist der Benzenickelbazar des "Verbandes Nußlocher Selbstständiger" abgesagt. "Der Lindenplatz ist einfach so beengt, dass nur eine kleine Anzahl an Personen aufgenommen werden könnte", so Bürgermeister Joachim Förster. "Und dann wird es doch für die Standbetreiber sehr unrentabel." Für ein Wochenende stehe zudem der Aufwand nicht mehr im Verhältnis zum Ertrag.
> In Sandhausen hat Bürgermeister Georg Kletti den Markt auf dem Lège-Cap-Ferret-Platz vor wenigen Tagen abgesagt. Die Gemeinde sieht die große Gefahr, dass sich das Virus wegen der dauernd wechselnden Besucher schnell verbreiten könnte. Der Weihnachtsmarkt wäre zudem die erste öffentliche Veranstaltung dieser Art nach langer Pause. weshalb mit einem Besucherandrang zu rechnen sei. Es würde zu einer Traubenbildung vor dem Zugang kommen, da nur eine begrenzte Besucherzahl zulässig wäre. Wegen der steigenden Infektionszahlen, der hohen Hygienestandards und auch der Planungsunsicherheit sei eine Absage leider richtig, so die Gemeinde.
> In Schönau wurde der Weihnachtsmarkt ebenfalls abgesagt – allerdings lediglich im klassischen Sinne, wie Bürgermeister Matthias Frick betont. Das enge Beisammensein im Innenstadtbereich in Verbindung mit Alkohol habe einen "ungewünschten Effekt". Die Stadt arbeite allerdings derzeit an einem alternativen Konzept unter dem Arbeitstitel "Scaenovia – das Adventsdorf im Odenwald". Ob dieses umsetzbar sei, stehe aber noch in den Sternen. Falls ja, solle das "Dorf" neun Tage stattfinden und auch diejenigen unterstützen, die neben den Vereinen ebenso riesige finanzielle Einbußen hatten: das Ausstellergewerbe. Als Ort sei der Festplatz angedacht.
> In den weiteren Orten der Region – Heiligkreuzsteinach, Lobbach, Mauer, Neckargemünd, Neckarsteinach, Spechbach, Wiesenbach und Wilhelmsfeld – sind die Märkte – abgesagt worden. Dies teils schon vor einigen Wochen.