Leimen

Vandalismus in der Kapelle

Toiletten wurden verstopft - Boden der Trauerhalle ist nicht zu retten - Hohe Kosten für Erneuerung

06.03.2020 UPDATE: 07.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Ausgerechnet die Friedhofskapelle auf dem Bergfriedhof haben sich die Vandalen für ihren üblen „Scherz“ ausgesucht. Foto: Frenzel

Von Nicolas Lewe

Leimen. Als einen "sehr teuren Scherz für den Steuerzahler" bezeichnet Stadtsprecher Michael Ullrich mit einem bitteren Unterton das, was sich im November des vergangenen Jahres in der Kapelle auf dem Leimener Bergfriedhof abgespielt hat. Unbekannte hatten damals die dortige Toilette mit Handtuchpapier verstopft, sodass eine große Menge Wasser in die Trauerhalle lief, dort durch den Granitboden sickerte und die darunter liegende Korkdämmschicht inklusive der darüber liegenden Fußbodenheizung durchnässte.

Wie die Stadt nun mitteilt, haben zwischenzeitlich vorgenommene Untersuchungen ergeben, dass die Dämmschicht nicht mehr trocknen kann und im Rahmen aufwendiger Arbeiten ausgetauscht werden muss. Der Schaden liegt Ullrich zufolge nach ersten Schätzungen im fünfstelligen Bereich. "Vandalismus ist kein Kavaliersdelikt, sondern schädigt uns alle", ärgert sich der Stadtsprecher.

Auf RNZ-Nachfrage ergänzt Bauamtsleiter Holger Gora, dass mit den genannten Kosten im fünfstelligen Bereich nur die Behebung des Wasserschadens verbunden wäre. Die ebenfalls notwendige Sanierung der knapp 40 Jahre alten Fußbodenheizung wäre in diesen Arbeiten nicht enthalten, weshalb Gora sagt: "Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten letztendlich im sechsstelligen Bereich bewegen." Derzeit würden auch andere Heizungsarten geprüft, eine Entscheidung stehe noch aus. Sobald es konkrete Vorstellungen gebe, würden diese im Gemeinderat diskutiert, möglicherweise schon in der nächsten öffentlichen Sitzung am 26. März.

Zur groben Orientierung dienen die Zahlen, welche die Stadtverwaltung ursprünglich bereits in der Februar-Sitzung präsentieren wollte. Kurzfristig wurde das Thema der Trauerhallen-Sanierung aber wieder von der Tagesordnung genommen. Die Gemeinderäte hätten sich seinerzeit zwischen drei Varianten entscheiden müssen: Variante 1, bei der nur die Fläche im Bereich des Wasserschadens inklusive Fußbodenheizung erneuert wird – Kostenpunkt rund 110.000 Euro. Variante 2, bei der zusätzlich zu Variante 1 auch die Nebenräume der Trauerhalle miterneuert werden. Hierfür wurden Kosten von rund 152.000 Euro veranschlagt. Variante 3 hätte vorgesehen, ergänzend die Böden in der gesamten Trauerhalle inklusive Fußbodenheizung zu sanieren. Kosten wurden hier keine genannt.

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Bereits beschlossen ist, dass in der Trauerhalle eine Elektrosanierung durchgeführt wird. Mit der Erneuerung der Böden, egal in welchem Umfang, kommen hohe überplanmäßige Ausgaben hinzu.

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