Die Maske gehört zur Arbeitsausrüstung des Kollegiums um Rektorin Konstanze Stöckermann-Borst. Foto. Alex
Von Lukas Werthenbach
Leimen-St. Ilgen.Wenn es in der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) am Montag ab 8.20 Uhr erstmals seit Dezember wieder etwas lebhafter zugeht, merken auch die Kleinsten schon beim Betreten des Gebäudes, dass alles noch ein bisschen anders ist. Eine Maskenpflicht gibt es für dieses Alter zwar nicht. Aber an der größten Gemeinschaftsschule im Heidelberger Umland müssen die Kinder je nach Jahrgangsstufe unterschiedliche Eingänge nutzen. Wie hier der Wechselunterricht organisiert ist, erklärt Rektorin Konstanze Stöckermann-Borst im Gespräch mit der RNZ. Zudem berichtet der Elternbeirats-Vorsitzende Stefan Rudi, wie Erwachsene und Kinder auf diesen Schulstart der besonderen Art blicken.
"Täglich ist die Hälfte der Schule da", sagt die Schulleiterin. In normalen Zeiten wird an der GSS in "jahrgangsgemischten" Klassen unterrichtet: Erst- und Zweitklässler bilden gemeinsam ebenso ein vierzügiges Stufensystem wie Dritt- und Viertklässler. Weil die je rund 25-köpfigen Klassen aber im Sinne des Infektionsschutzes und des damit verbundenen Abstandhaltens halbiert werden, greift man auf die klassische Aufteilung zurück: "Es gibt acht Lerngruppen für 1/2 und acht für 3/4." In dieser Woche sieht der Plan also so aus: Montags, mittwochs und freitags kommen Erst- und Drittklässler in je vier Lerngruppen in die Schule; jede Gruppe besteht laut Stöckermann-Borst aus durchschnittlich zwölf Schülern. Dienstags und donnerstags sind dann die Zweit- und Viertklässler dran. Damit am Ende alle gleich viel Zeit in der Schule verbracht haben, wechseln die "Präsenztage" im Wochenrhythmus. Die Notbetreuung laufe derweil weiter wie bisher.
"Das ist das gleiche Modell wie im Frühjahr vergangenen Jahres, dafür gab es auch vonseiten der Eltern viel Zuspruch." Demnach haben Schulen auch die Möglichkeit, dieselben Lerngruppen abwechselnd jeweils eine Woche lang vor Ort zu unterrichten. Doch an der GSS bevorzugt man den täglichen Wechsel, damit die "schulischen Lerntage" nicht zu weit auseinander sind. Die Pausenzeiten sollen für die unterschiedlichen Klassenstufen übrigens variieren, damit es hier nicht zu Begegnungen kommt.
Und was machen die Grundschüler an den Tagen, an denen sie daheim sind? "Dafür gibt es Arbeitsmaterialien, die wir ihnen praktisch als erweiterte Hausaufgaben mitgeben", erläutert die Rektorin. Damit werde "vertieft", was zuvor in der Schule gelernt wurde. Das habe sich schon längst so eingependelt: "Teilweise fahren die Lehrkräfte die Pakete mit Unterrichtsmaterial aus, manche Eltern holen sie auch bei uns ab."
Das Kultusministerium verlangt laut Stöckermann-Borst mindestens zehn Stunden Präsenzunterricht pro Woche. Dank eines größeren Kollegiums könne die GSS aber mehr Unterrichtsstunden geben. Dies sei gegenüber der geforderten Mindestzahl "besser für Schüler und Eltern", sagt sie. Der "Fokus" liege in den nächsten Wochen auf den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde; bei den Viertklässlern komme noch Englisch hinzu. Im Rückblick auf die verlorene Unterrichtszeit seit Beginn der Pandemie erkennt die Rektorin der Schule – die auch eine Gemeinschafts- und eine auslaufende Werkrealschule umfasst – inhaltlich "keine großen Rückstände" bei den Grundschülern. Dank eines frühzeitig aufgestellten Konzepts habe man bereits seit dem ersten Lockdown bis zum Sommer 2020 "vieles aufholen" können.
Während wohl nur manche Schüler mit Maske zur Schule kämen, würden sämtliche Lehrkräfte einen solchen Schutz tragen, erklärt die Schulleiterin. Eine "sehr geringe Zahl" an Personal habe indes auf die Möglichkeit zurückgegriffen, sich als Risikopatient mit ärztlichem Attest vom Dienst freistellen zu lassen. Für die Schüler gelten derweil Abstand und Händewaschen als oberste Schutz-Gebote.