Auto stürzt in Böschung, 18-jähriger Fahrer stirbt (Update)
Autofahrer am Sonntagabend bei Heiligkreuzsteinach tödlich verunglückt – 16-Jährige schwer verletzt

Von Benjamin Miltner
Heiligkreuzsteinach. Ein Drama erschüttert den Odenwald: Am späten Sonntagabend ist ein 18-Jähriger auf der Landesstraße L 535 bei Heiligkreuzsteinach tödlich verunglückt. Wie die Polizei berichtet, war er gegen 21.30 Uhr in einem Daimler Chrysler mit seiner 16-jährigen Beifahrerin aus Richtung Absteinach kommend unterwegs. Aus ungeklärter Ursache verlor der 18-Jährige die Kontrolle über das Auto, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte an einen Baum. Das Fahrzeug überschlug sich, stürzte etwa 20 Meter einen Hang hinunter und blieb auf dem Dach liegen. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät, die 16-jährige Beifahrerin wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht.
Es war ein Bild des Grauens, das sich den Ersthelfern bot und das sich in ihren Köpfen – wie in jenen der Angehörigen – tief einbrennen wird. Florian Koeßler ist einer der Ersthelfer. Der Kommandant der Heiligkreuzsteinacher Feuerwehr kommt mit dem ersten Fahrzeug vor Ort an, viele weitere Autos und Dutzende Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, Seelsorge und Feuerwehr – auch aus Schönau – werden ihm folgen. Sie arbeiten sich von der Straße den Steilhang herab, erreichen das zwischen Bäumen eingekeilte Auto und leuchten dieses aus. "Der Notarzt hat relativ schnell den Tod des 18-Jährigen festgestellt", sagt Koeßler. Er kommt aus Wilhelmsfeld, wie der Bürgermeister der Gemeinde Christoph Oeldorf auf Nachfrage bestätigt. Die 16-jährige Begleiterin stammt aus einer der Nachbargemeinden.
Am Unfallort finden die Einsatzkräfte nur ihr Handy. Ihr ist es zuvor gelungen, sich aus dem Wrack zu befreien. Schwer verletzt eilt das Mädchen durch den dunklen Wald. Es ist stockdunkel, es ist eiskalt und es hat geschneit. "Das Mädchen hat sich zu den ersten Häusern des Dorfes geschleppt, eine Bewohnerin den Notruf abgesetzt", berichtet Koeßler. Der schnellste Weg, um Hilfe zu holen. Denn im Wald rund um die Unfallstelle gibt es kaum Handyempfang, eine Notrufsäule am Abzweig Hilsenhain wurde vor einiger Zeit abgebaut. Ein zweiter Rettungswagen versorgt die 16-Jährige und fährt sie in ein Heidelberger Krankenhaus.
Bis der Gutachter die Unfallstelle freigibt und das Fahrzeug in dem schweren Gelände geborgen werden kann, vergehen Stunden. Gegen 3.45 Uhr sind Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten beendet, erst dann wird die L 535 wieder freigegeben. Wieder einmal. Auf der kurvigen Strecke gibt es fast jedes Jahr einen schweren Unfall, zuletzt hatte sich im November 2018 eine 21-jährige Autofahrerin lebensgefährlich verletzt.
"Das wird lange in den Klamotten haften bleiben", meint Kommandant Koeßler am Montag, am Tag danach. Das Aufräumen ist abgeschlossen – das Trauern hat gerade erst begonnen.
Update: Montag, 30. März 2020, 19.45 Uhr