Region Heidelberg. (agdo/axe/bmi/cm/dw/fre/iz/lew/luw/mgs/ths/tri) Was wird im neuen Jahr in der Region gefeiert, wenn es die Corona-Pandemie zulässt? Wo wird rund um Heidelberg gewählt? Welche wichtigen Entscheidungen stehen an? Welche Bauvorhaben werden begonnen oder abgeschlossen? Und wo wird das Leben teurer? Die RNZ gibt einen Überblick, was 2021 in der Region bringt.
Das wird gefeiert (so es Corona erlaubt)
> In Eppelheim soll das ausgefallene Jubiläumsstadtfest zum 1250-jährigen Bestehen der Stadt nachgeholt werden. "Allerdings glaube ich mittlerweile eher daran, dass dies erst 2022 geschehen kann", so Bürgermeisterin Patricia Rebmann.
Ob im September eine „echte“ Weinkerwe gefeiert wird oder es wie 2020 eine Aufzeichnung gibt, ist noch unklar. Foto: Geschwill> In Leimen hoffen alle, die traditionelle Weinkerwe im September wieder als Volksfest erleben zu können. Im abgelaufenen Jahr waren Live-Musik, Kerwereden und Ansprachen ins Internet verlegt worden und hatten so fast 50.000 Kerwefreunde erreicht.
> In Mauer soll 2021 das Rotschwänzlfest im Sommer gefeiert werden. Es fand 2016 erstmals statt und sollte sich als Straßenfest im Zwei-Jahres-Rhythmus etablieren – Corona verhinderte aber 2020 die Durchführung der dritten Ausgabe.
> In Meckesheim hätte im Rahmen des Mai-Festes ("Mei Fescht") im vergangenen Jahr eigentlich die Städtepartnerschaft mit der US-Kleinstadt Harrison im Bundesstaat Ohio offiziell unterzeichnet werden sollen. Beim "Mei Fescht 2021" könnte dies eventuell nachgeholt werden.
> In Neckargemünd würde in diesem Jahr wieder ein großes Altstadtfest steigen. Ob es stattfinden kann, steht noch nicht fest.
> In Neckarsteinach soll Ende Juni eine Buchmesse am Neckarlauer in überdachten Zelten als Buchmeile stattfinden.
> In Nußloch sollen die beiden 20. Partnerschaftsjubiläen mit dem ungarischen Nagyatád (2020) nachholend und dem spanischen Segorbe (2021) im Rahmen des von der Jugend im letzten Jahr eingeführten "BerKfestes" vermutlich im Juli gefeiert werden.
> In Wiesenbach sollen die im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagten Veranstaltungen zum 1250. Jubiläum Wiesenbachs zum Teil nachgeholt werden.
Dort wird gewählt
> In allen Orten der Region wird im Herbst der Bundestag gewählt. In den baden-württembergischen Kommunen dürfen die Bürger im März Kreuzchen setzen: nämlich bei der Landtagswahl.
> In Neckarsteinach findet im März die Kommunalwahl statt. Es werden neue Stadtverordnete gewählt und der neue Landrat des Kreises Bergstraße wird bestimmt – anders als in Baden-Württemberg direkt von den Bürgern.
Hört 2021 auf: Georg Kletti . Foto: privat> In Sandhausen findet am 18. April die Bürgermeisterwahl statt. Spätestens in einem zweiten Wahlgang am 9. Mai wird dann auf jeden Fall ein neuer Rathauschef gewählt: Der seit 2005 amtierende Georg Kletti kandidiert nicht mehr.
Das wird entschieden
> In Bammental stehen die nächsten Millionen-Projekte an, für die in diesem Jahr Aufträge vergeben werden sollen: die Sanierung der Elsenztalschule und der Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Zudem könnte – bei entsprechenden Förderzusagen – die Erneuerung des Waldschwimmbads zügig angegangen werden.
Wird das Gebiet Augustenbühl bebaut? Diese umstrittene Entscheidung steht in diesem Jahr in Dossenheim an. Foto: Alex> In Dossenheim wird möglicherweise entschieden, ob das umstrittene Areal "Augustenbühl" bebaut wird. Formal geht es um die Fortschreibung des Flächennutzungsplans.
> In Eppelheim sollen im neuen Jahr Entscheidungen zur Schaffung von Wohnraum getroffen werden. Auch die Entwicklung des Feuerwehrhauses wird die Stadt beschäftigen. Außerdem soll über das Thema Vereinsheim und den damit verbundenen Verkauf des "Löwen" entschieden werden.
> In Mauer steht der Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeugs inklusive Ausrüstung für rund eine Viertelmillion Euro bevor.
> In Meckesheim wird darüber zu entscheiden sein, wie man die fällige Sanierung der Auwiesenhalle angeht. Zumindest im vorläufigen Haushaltsplan stehen dafür keine Mittel zur Verfügung. Die Finanzierung derartiger Großprojekte liegt dank Corona derzeit auf Eis.
> In Neckargemünd steht die Entscheidung bevor, ob im Stadtteil Dilsberg ein neues Feuerwehrhaus gebaut wird. Das Projekt ist wegen seiner Dimension und der Kosten höchst umstritten. Eine Bürgerinitiative hat mehrere Petitionen eingereicht. Vor dem Bau muss erst noch der Bebauungsplan geändert werden.
> In Nußloch sollen das Gemeindeentwicklungs- und das Mobilitätskonzept verabschiedet werden. Auf den Weg bringen will die Gemeinde die Sanierung der Schillerschule, die im Kontext mit der Sanierung der Festhalle steht. Dazu wird eine Machbarkeitsstudie erstellt und es wurden Workshops zur Erarbeitung eines Pädagogischen Raumfunktionsbuchs angesetzt. Im Frühsommer soll ein Klimaschutzmanager seinen Dienst antreten – damit sind einige Erwartungen verknüpft.
> In Sandhausen wird wohl der Gemeinderat in diesem Jahr entscheiden, ob der Fußballzweitligist SV Sandhausen ein neues Stadion bekommt, oder ob "nur" zwei neue Sportplätze gebaut werden. Dies sind die Optionen im seit Frühjahr 2019 schwelenden Streit um die Erweiterung des Vereinsgeländes. Ursprünglich sollten für den Bau von zwei Trainingsplätzen und über 140 Parkplätzen rund 2,5 Hektar im Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt gerodet werden. Doch nach immer heftigeren Protesten legte der Gemeinderat dieses Bebauungsplanverfahren per Beschluss auf Eis und sorgte für die Einberufung eines Runden Tisches. Dieser erarbeitete die genannten Möglichkeiten.
> In Wiesenbach soll das Landschaftskonzept nach einer abschließenden Öffentlichkeitsbeteiligung vom Gemeinderat beschlossen werden. Offen ist, ob es ein weiteres Neubaugebiet geben wird.
> In Wilhelmsfeld stehen Entscheidungen zum Gemeindeentwicklungskonzept und zum Glasfaserausbau an. "Alles Weitere wird der Geldbeutel zeigen", meinte Bürgermeister Christoph Oeldorf zu weiteren Projekten.
Das wird gebaut
> In Bammental soll die Erneuerung der Kreisstraße K 4160 im Jahr 2021 endlich und vor den Sommerferien ein Ende haben. Das Großprojekt beschäftigt die Elsenztalgemeinde seit März 2018; ursprünglich sollte die Sanierung der Ortsdurchfahrt bereits im Juni 2019 abgeschlossen werden. Für April ist die Einweihung des neuen Kindergartens im Sportzentrum geplant. Das 6,8-Millionen-Projekt bietet Platz für 30 Kinder unter und 45 Kinder über drei Jahren. Die Sanierung des Gymnasiums soll dieses Jahr ebenfalls abgeschlossen werden – und der Anbau für den naturwissenschaftlichen Bereich beginnen.
> In Dossenheim könnte die Erweiterung des Gewerbegebiets Süd beginnen. Die Offenlage des Bebauungsplans endete im vergangenen November.
> In Eppelheim wird das Gelände gegenüber der Feuerwehr durch die Firma Epple entwickelt. Hier wird 2021 der Bebauungsplan großes Thema sein.
Die Gaiberger Ortsdurchfahrt soll ab März saniert und gesperrt werden. Foto: A. Dorn> In Gaiberg steht ein ereignisreiches Jahr bevor, was Baumaßnahmen betrifft. Saniert wird ab März/April das Rathaus. Für die Dauer der Maßnahme zieht die Verwaltung ab Anfang Febriuar in das schräg gegenüberliegende Gebäude, in dem sich die Sparkasse befand und in die oberen Stockwerke des Bürgerforums. Die Sanierung soll rund drei Millionen Euro kosten, abzüglich Zuschüssen von rund 1,5 Millionen Euro. Weiterhin soll die Hauptstraße, die dem Land gehört, vom Ortseingang beim Manfred-Lautenschläger-Kreisel bis zum Rathaus ab März saniert werden: Das Land erneuert die Straßendecke, die Gemeinde im Zuge dessen die Wasser- und Kanalleitungen. Der Abschnitt der Straße wird ab Beginn der Maßnahme etwa für sieben bis neun Monate gesperrt. Außerdem soll die Erschließung des Neubaugebiets "ObererKittel/Wüstes Stück" im Frühjahr fertiggestellt sein.
> In Heiligkreuzsteinach werden die Arbeiten im Heddesbacher Weg und in der Schönauer Straße fertiggestellt; der Neubau eines Hochbehälters für die Trinkwasserversorgung in Eiterbach beginnt. Und im Sommer soll der Glasfaserausbau in Eiterbach abgeschlossen sein.
> In Leimen lautet die Devise "Begonnenes fortführen". Das betrifft insbesondere die Geschwister-Scholl-Schule in St. Ilgen und deren Umbau in eine dreizügige Gemeinschaftsschule. Rund zehn Millionen Euro sollen 2021 verbaut, der erste Bauabschnitt möglichst fertiggestellt werden. In Leimen-Mitte schreitet in der Römerstraße die Gleiserneuerung voran, nachdem die Versorgungsleitungen im Straßenuntergrund bereits weitestgehend erneuert wurden. Abgeschlossen wird die grundlegende Sanierung der St. Ilgener Straße zwischen dem Tinqueux-Kreisel und dem neuen Kreisverkehr am B 3-Anschluss.
> In Lobbach wird im Ortsteil Waldwimmersbach das neu gebaute Rathaus mit Dienstleistungszentrum in den nächsten Monaten fertig gestellt. Der Umzug ist für Mitte des Jahres anvisiert, die Gesamtkosten des Rathauses mit Dienstleistungszentrum belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, abzüglich Zuschüssen sowie der Bereitstellung von Räumen an Gewerbetreibende. Weiterhin soll im Ortsteil Lobenfeld die Erschließung des neuen Baugebiet "Lobenfelder Weg II" Mitte des Jahres beendet sein. Die Erschließungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro, hinzu kommen noch Honorar- und Nebenkosten.
> In Mauer soll im Sommer die Sanierung der Sport- und Kulturhalle beginnen. Für die Arbeiten rechnet die Gemeinde mit Kosten von etwa 5,6 Millionen Euro.
> In Meckesheim soll im zweiten Quartal 2021 der Neubau des evangelischen Kindergartens fertiggestellt werden. Auch bei der Sanierung des alten Rathauses wird ein zügiger Baufortschritt erwartet, zudem soll die Ortsmitte Mönchzell aufgewertet und der Bau des Kreisels in der Eschelbronner Straße in Angriff genommen werden.
> In Neckargemünd soll die neue Radspur auf der Bundesstraße B 37 zum Heidelberger Stadtteil Schlierbach eingerichtet werden. Das Projekt sollte bereits im vergangenen Jahr umgesetzt werden, verzögerte sich aber. Nun soll es im ersten Quartal so weit sein. Außerdem soll der Umbau des historischen Empfangsgebäudes des Bahnhofes durch einen Investor abgeschlossen werden. Hier soll ein Restaurant eröffnen.
> In Neckarsteinach stehen der Bau des neuen Kindergartens "Schatzinsel", ein neues Baugebiet auf dem ehemaligen F&O-Gelände am Ende der Kirchenstraße und möglicherweise der Baubeginn des geplanten Seniorenheims am Leimenbuckel bevor.
> In Nußloch würde die Kommune gerne die Generalsanierung der Festhalle angehen, 1,6 Millionen Euro sieht der Etat für 2021 vor, allerdings soll hierfür auch kräftig Förderung zufließen, die man aber noch bewilligt bekommen muss. Weiter geht es mit der Sanierung Ortsmitte III: Straßen, Wege, Plätze sowie Kanäle für zusammen zwei Millionen Euro. Eine etwas größere Sache ist auch noch die Sanierung der Max-Berk-Straße nebst Abwasserrohren für 750.000 Euro.
> In Schönau soll frühestens im Oktober mit dem Umbau der Sporthalle im Oberen Tal begonnen werden. Offen ist noch, ob ein neues Hallenbad daran angeschlossen wird.
> In Spechbach stehen der An- und Umbau des Feuerwehrgerätehauses, die Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet Taubenbaum und die Sanierung des gemeindeeigenen Fachwerkhauses in der Hauptstraße 33 an.
> In Wiesenbach ist der Neubau für Schule und Kindergarten im Rohbau fast fertig. Viele weitere Gewerke sind bereits vergeben. Die Hochbaumaßnahme beschäftigt die Gemeinde wohl noch anderthalb Jahre. Die Barrierefreiheit an den Bushaltestellen soll weiter ausgebaut werden. Zudem soll die Umsetzung des Kanalsanierungskonzepts beginnen.
Das wird teurer oder günstiger
> In Bammental müssen Hundebesitzer künftig mehr berappen: Die entsprechende Steuer erhöht sich von 80 auf 96 Euro für den ersten und von 180 auf 192 Euro für jeden weiteren Hund. Neu eingeführt wird der Steuersatz für Kampfhunde – 600 Euro für den Ersthund, 1200 Euro für jeden weiteren Kampfhund.
> In Dossenheim wurde an der Steuerschraube gedreht. Der Hebesatz der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke wurde zum 1. Januar 2021 von 300 auf 340 Prozent erhöht, jener für die Grundsteuer B für bebaubare und bebaute Grundstücke von 340 auf 370 Prozent. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer wurde von 340 auf 360 Prozent erhöht.
> In Leimen muss für den Kubikmeter Schmutzwasser seit Jahresbeginn 1,94 Euro gezahlt werden, 13 Prozent mehr als im alten Jahr. Bei versiegelten Flächen stieg der Abwasserpreis um nahezu 19 Prozent auf 0,69 Euro pro Quadratmeter. Der Wasserpreis senkte sich um 0,03 auf 2,31 Euro pro Kubikmeter Frischwasser.
> In Lobbach steigt der Wasserpreis von 2,49 auf 2,59 Euro je Kubikmeter Frischwasser sowie der Abwasserpreis von 2,49 auf 3,95 Euro je Kubikmeter Abwasser. Gründe sind die Investitionen der vergangenen Jahre und die Aufwendungen für die Kläranlage.
> In Mauer steigen die Hebesätze der Grundsteuer A und B erstmals seit 2006 jeweils von bisher 340 auf 370 von Hundert. Die Gemeinde erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von 40.000 Euro.
> In Meckesheim müssen die Bürger seit dem 1. Januar 2021 für ihr Abwasser tiefer in die Tasche greifen. Der Preis pro Kubikmeter beträgt nun 4,58 Euro. Vorher lag der Preis bei 3,44 Euro – eine beachtliche Differenz von 1,14 Euro. Mit der Erhöhung wird ein Minusbetrag aus dem Jahr 2016 ausgeglichen. Immerhin einen kleinen Ausgleich gibt es dafür bei der Wasserversorgung. Hier gilt seit Jahresbeginn eine Gebührenobergrenze von 2,17 Euro statt bisher 2,28 Euro je Kubikmeter.
> In Neckarsteinach kostet der Kubikmeter Schmutzwasser nun 4,10 Euro, statt 3,23 Euro wie zuvor. Beim Niederschlagswasser stieg die Gebühr von 1,21 Euro auf 1,42 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Auch das Trinkwasser wurde deutlich teurer: 3,18 statt 2,82 Euro pro Kubikmeter.
> In Nußloch wird in der Summe das abfließende Nass günstiger, weil die Gebühr fürs Abwasser/Schmutzwasser von 2,00 auf 1,73 Euro pro Kubikmeter sinkt, obschon die Gebühr fürs Niederschlagswasser in diesem Jahr von 0,32 auf 0,38 Euro je Quadratmeter steigt.
> In Spechbach ist noch nichts entschieden, aber Bürgermeister Werner Braun kündigt an: "Im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung werden wir die Gebührensätze anpassen müssen."
> In Wiesenbach wurden Erhöhungen bei den Friedhofsgebühren und Niederschlagswassergebühren ebenso beschlossen wie Senkungen der Wasser- und Abwassergebühren. Die Hundesteuer wurde zum 1. Januar 2021 von 78 auf 84 Euro erhöht.