Lobbach. (agdo) Ein starker Wind wehte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats: Es ging um die Windenergie. Ein durchaus heikles Thema in der Region rund um Heidelberg. Allerdings betraf das Thema Lobbach nur indirekt, aber immerhin doch so sehr, dass eine kleine Diskussion im Räterund entbrannte.
Die Verwaltungsgemeinschaft Eberbach-Schönbrunn habe am 11. Juni 2015 einen Aufstellungsbeschluss für den Teilflächennutzungsplan Windenergie für die Gemarkungen der Verwaltungsgemeinschaft erfasst, sagte Bürgermeister Edgar Knecht. Dieser wurde vor vier Monaten nun freigegeben. Darin werden folgende mögliche Standorte für Windkraftanlagen vorgeschlagen: Hohe Warte, Augstel, Hebert und Brombach Nord. Die möglichen Gebiete sind laut Rathauschef Knecht von Lobbacher Gemarkungen weit entfernt und man würde man die Windräder von Lobbach aus auch nicht sehen. Und weil Lobbach erneuerbaren Energien positiv gegenübersteht, war der Beschlussvorschlag zunächst so formuliert, dass aus Sicht der Gemeinde für diese möglichen Standorte keine Bedenken bestehen. Das sahen die Gemeinderäte aber geschlossen anders - sie waren nicht dafür.
Er sei dagegen, fing Jörg Bürgermeister (CDU) die Diskussion an. Er stehe nicht zur Windkraft, daher könne er dem Vorschlag nicht zustimmen. Jörg Bürgermeister plädierte dagegen für Solaranlagen. In die gleiche Kerbe schlug seine Parteikollegin Birgit Saueressig, denn hier sei einfach nicht genug Wind, um Windräder zu betreiben, sagte sie. Uwe Knecht (SPD) schloss sich seinen Vorrednern an. Ludwig Christ (SPD) erzählte, dass er öfters durch den Odenwald gefahren sei und Anlagen gesehen habe. Und er fragte nach: Wenn der Gemeinderat dafür sei, dann würde er den Weg für Windkraftanlagen in der Region ebnen? Ja, so sei es, antwortete Edgar Knecht. Dennoch können Windkraftanlagen gebaut werden, selbst wenn Lobbach dagegen sei, sagte der Lobbacher Rathauschef.
Letztendlich wurde der Beschlussvorschlag dann geändert. Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, grundsätzlich gegen die Ausweisung von Flächen für Windräder auf diesen Standorten zu sein. Lobbach habe bereits durch seinen Solarpark einen erheblichen Beitrag zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien geleistet, meinte Rathauschef Knecht zum Schluss.