Karl-Ernst Schmalz prüfte vor vielen Ehrengästen in der Mosbacher Hauptstelle der Sparkasse Neckartal-Odenwald Backwaren von heimischen Bäckereien. Foto: Alexander Rechner
Von Alexander Rechner
Mosbach. Karl-Ernst Schmalz legt den Laib Brot vor sich auf den Tisch, betrachtet ihn von allen Seiten und streicht sanft mit der Hand über seine Kruste. "Bei Backwaren kommt es auch auf eine ansprechende Optik an", erklärt der Brotprüfer am Dienstagmorgen in der Hauptstelle der Sparkasse Neckartal-Odenwald. Schließlich entscheide sich oft schon am Aussehen, ob ein Kunde ein Brot kaufe oder eben nicht.
Dann greift Schmalz zum großen Messer. Während er durch die Kruste sägt, schaut, riecht und hört er ganz genau hin. "Die Kruste muss schön gleichmäßig sein", so der Experte. Wie sind Struktur, Geruch und Geschmack des Brotes? Schmalz untersucht das Backwerk "auf Laib und Seele". Nicht nur das Brot, auch die Brötchen testet er ganz genau.
Auch für die ganz normalen Kunden hat der Fachmann einen Tipp parat, woran ein gutes Brötchen zu erkennen ist. Die Backware müsse beim Zusammendrücken "auf ihre Art sprechen". Die Begründung liefert er flugs mit: "Denn jedes Brötchen hat seinen eigenen Dialekt", erläutert Karl-Ernst Schmalz schmunzelnd. Und da ist er sich mit Friedbert Englert einig.
Der Obermeister der Bäcker-Innung Mosbach zeigt sich überzeugt, dass es die Qualität der Backwaren ist, die die Kunden in die hiesigen Bäckereien bringt. Um die Qualität der eigenen Produkte sicherzustellen, ist es aus seiner Sicht wichtig, dass ein unabhängiger Prüfer jährlich die unterschiedlichen Backwaren unter die Lupe nimmt. "Gleichzeitig können wir mit den Ergebnissen schließlich auch werben", unterstreicht der Obermeister.
Voll des Lobes zeigt sich bei der Prüfung auch Landrat Dr. Achim Brötel, der von einem starken Lebensmittelhandwerk in der "Genussregion" Neckar-Odenwald-Kreis, vor Kurzem zur Bio-Musterregion ernannt, spricht. Sein Dank gilt den Betrieben, die sich den "gestrengen Voten" unterziehen. Dem pflichtet dann auch Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann gerne bei.
"Ein köstlicher Duft von frisch gebackenen Brötchen strömt durch unsere Hauptstelle, daran könnte ich mich sofort gewöhnen", schwärmt derweil Sparkassendirektor Martin Graser, der viele Parallelen zwischen dem hiesigen Bäckerhandwerk und der Sparkasse Neckartal-Odenwald sieht. "Die hiesigen Bäckereien und unsere Sparkasse stehen für hohe Qualität" - da ist sich Graser sicher.
Qualität und Güte hat im Vordergrund weiter Karl-Ernst Schmalz konzentriert im Blick. Häufig höre er, die Kruste müsse weich sein: "Das ist allerdings Quatsch". Im Gegenteil. Schließlich schütze sie das Brot. Die Kruste sei so etwas wie der Bodyguard des Brotes. Im Beisein der Bäckermeister Thomas Mayer, Peter Schlär und Ludwig Englert sowie Michael Windmeißer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, gibt der Brotprüfer einen letzten Tipp an die Kundschaft weiter: "Ein gut ausgebackenes Brot, das nicht aufgeschnitten ist, kann daheim auf der Schnittfläche, mit einem Tuch zugedeckt, gut gelagert werden". Schließlich schütze die Kruste auch die Backware.
Info: Die Ergebnisse der Brotprüfung finden Sie hier.