Den größten Betrag im Neckarzimmerner Gemeindehaushalt 2021 macht die Sanierung des Bauhofs aus. Foto: dda
Von Dorothea Damm
Neckarzimmern. "Bald sind wir wieder vollständig, und alle Plätze sind besetzt." Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Christian Stuber eine zukunftsweisende Sitzung des Neckarzimmerner Gemeinderats. Zum einen veränderte sich die Zusammensetzung des Gremiums, zum anderen machte es von seinem "Königsrecht", der Haushaltsplanung, gebrauch.
Nach dem durch den Wegzug aus der Gemeinde bedingten Ausscheiden von Hartmut Fritz aus dem Gemeinderat rückte Michaela Hölzer in die verantwortungsvolle Position nach. Sie hatte den ersten Nachrückerplatz auf der Bürgerliste Neckarzimmern 1 inne und wird nun, wie Bürgermeister Stuber betonte, "von der Ersatzbank direkt aufs Spielfeld gestellt". Hölzer übernimmt die frei werdende Position im Arbeitskreis Senioren und zusätzliche Vertreterpositionen in weiteren Ausschüssen und Gremien.
Wie schwierig und herausfordernd es sein kann, eine Gemeinde trotz finanziell angespannter Lage auf die Zukunft vorzubereiten, wurde dann gleich bei der anschließenden Beschlussfassung zum Haushalt 2021 deutlich. Der Gemeinde gelingt es zwar, ohne weitere Kreditaufnahmen den Haushalt aus Rücklagen zu finanzieren, doch insgesamt bleibt das Ergebnis mit fast 207.000 Euro negativ.
Es darf aber davon ausgegangen werden, dass der Haushalt, der noch der Rechtsaufsicht vorgelegt werden muss, nicht beanstandet werden wird, da die Gemeinde über eine entsprechende Summe in der Rücklage verfügt. "Daran sehen wir, wie wichtig es war, dass wir auch in den guten Jahren immer vernünftig und mit Augenmaß gewirtschaftet haben", betonte Stuber, der sich freute, dass immerhin in geringem Maße einzelne Projekte finanziert werden können, die für die Neckargemeinde wichtig sind.
Den größten Betrag macht hierbei die lang überfällige Sanierung des Bauhofs (321.000 Euro) aus, die – ergänzt um Zuschüsse aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (40.000 Euro) und hoffentlich weiteren Geldern aus anderen Töpfen (bis zu 130.000 Euro) – in diesem Jahr zu stemmen sein wird. Hinzu kommen weitere Projekte wie die Sanierung der Sport- und Festhalle (20.000 Euro); hier sollen der Boden und sichtbare Risse repariert werden. Aber auch für Bänke und die Beschilderung der Waldwege wurden Gelder eingeplant.
Von einer Blitzeranlage im Bereich Steinbach erhofft sich der Gemeinderat eine nachhaltige Verkehrsberuhigung und Lärmreduzierung. Gleichzeitig wird bei der Gemeindeverbindungstreppe und einem Teilabschnitt der Luttenbachtalstraße Handlungsbedarf zur Reparatur gesehen. Bei all diesen Planungen ist allerdings immer zu berücksichtigen, dass viele Zahlungen an die Gemeinde konjunkturabhängig sind und daher unklar ist, in welchem Umfang die aktuelle Krise die Gemeinde belasten wird.
Dennoch geht man in Neckarzimmern bei der mittelfristigen Planung für die Jahre 2022 bis 2024 davon aus, dass man wieder positive Haushaltsergebnisse erzielen kann und somit die Rücklagen, die jetzt zu einem Teil geleert werden, auch wieder anwachsen können. "Wir müssen in Neckarzimmern etwas kreativer sein und brauchen mehr Zeit, aber irgendwann kommen wir ans Ziel", zeigte sich Stuber mit Blick auf die Zukunft der Gemeinde optimistisch.
Neben den vom Gemeinderat genehmigten Bauanträgen konnte sich die Gemeinde über einen gespendeten und bereits eingebauten und abgenommenen Kamin in der Waldhütte freuen. Des Weiteren wird es einen neuen Bauabschnitt zur Leitungsverlegung im Bereich Mosbacher Weg und Luttenbachtalstraße geben. Die Arbeiten hier sollen im Verlauf des Frühjahrs abgeschlossen sein.