Die Parkplätze in der Bussestraße/Lohrtalweg sind immer belegt. Die Parksituation für Anwohner wurde in den letzten Jahren schwieriger, da mehr Parkplätze als öffentlich ausgewiesen wurden. Studenten nähmen Anwohnern Parkplätze weg, so ein Bewohner. Foto: D. Rechner
Mosbach. (dore) Das Problem ist nicht ganz neu: Die Parkplatzsituation im Bereich des Lohrtalwegs und der Bussestraße rund um die Duale Hochschule ist gerade für die Anwohner dort nicht einfach. Da neben ihnen auch noch Studenten der DHBW ihr Auto irgendwo parken müssen, gibt es mehr Autos (deren Fahrer einen Parkplatz brauchen) als tatsächlich Stellplätze vorhanden sind.
"Früher gab es eine Parkplatzvermietung an die Anwohner, sodass wir immer einen Parkplatz bekommen haben", sagt ein Bewohner aus dem Kreuzungsbereich Lohrtalweg/Bussestraße. Auch Parkplätze für Behinderte seien ausgewiesen gewesen, sodass seine Frau mit ihrem Behindertenausweis dort habe parken können.
Doch seit die Stadt die Parkplätze in öffentliche umgewidmet habe und die DHBW immer mehr erweitert wurde, fänden viele Anwohner nun keinen Parkplatz mehr: "Die Studenten besetzen den ganzen Tag oder tagelang die öffentlichen Parkplätze."
Viele Anwohner müssten jetzt mehrere Straßenzüge vom eigenen Zuhause entfernt parken. Oft sei es so, dass Berufstätige morgens wegfahren und abends dann keinen Parkplatz mehr bekommen. Außerdem gebe es ältere Leute, von denen man nicht verlangen könne, dass sie mehrere Hundert Meter "den Buckel mit ihrem Rollator hochlaufen". Die Problematik sei seit Jahren bei der Stadt und dem Eigentümer der Wohnanlagen im Bereich Lohrtalweg/Bussestraße, der Baugenossenschaft Familienheim Mosbach, bekannt, so der Anwohner. Getan habe sich aber nichts.
Die RNZ fragte daher bei Stadt und Familienheim nach: "Als Grundstückseigentümer ist das Familienheim dazu verpflichtet, Stellplätze für die Bewohner zu schaffen", teilte Stadt-Pressesprecherin Meike Wendt mit. Es sei also legitim, dass die Stadt vor Ort öffentliche Parkplätze ausweise. Dr. Klaus-Dieter Roos, Geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft, erklärte: "Wir tun alles, was möglich ist, um unseren Mietern Parkplätze zur Verfügung zu stellen." Man sei sich bewusst, dass die Situation für die Anwohner nicht einfach ist. Dazu fielen aktuell aufgrund der Sanierung des Hauses Nr. 30/32 in der Bussestraße auch noch vier Parkplätze weg, damit genügend Platz für die Baufahrzeuge in der engen Straße vorhanden ist. Das seien zwar "nur" vier Plätze, aber die fehlten eben auch vier Anwohnern. "Die Sanierung soll Ende des Jahres abgeschlossen sein, so lange müssen die Parkplätze aber nicht gesperrt werden."
Zumindest in Sachen Behindertenstellplatz hat das Familienheim nun eine Lösung gefunden: Im Zuge der Sanierung des besagten Hauses in der Bussestraße solle dort auf einer Grünfläche ein solcher Parkplatz geschaffen werden. Man haben einen Birnbaum direkt an der Straße fällen müssen, der den Kanal beschädigt habe, so Roos. Da dort nun ohnehin Tiefbau erforderlich werde, soll ein ca. drei Meter breiter separater Stellplatz angelegt und als Behindertenparkplatz ausgewiesen werden. Zudem würden die Garagenhöfe "weiter gebaut", wie derzeit etwa vor dem Haus im Lohrtalweg 32, wo neun neue Parkplätze für die Anwohner entstehen sollen.