Kletterkirche in der Stiftskirche offiziell eröffnet
Am Donnerstag offenes Klettern und TV-Bericht in der SWR-Landesschau

Mosbach. (lah) "Auf einmal sieht die Welt ganz anders aus. Wir entdecken, wo wir hinkommen, wenn wir Vertrauen üben und neue Wege wagen." Nicht in luftiger Höhe, sondern auf dem sicheren Boden der Stiftskirche eröffnete Dekan Folkhard Krall am Dienstagnachmittag im Rahmen einer Andachtsstunde die vierwöchige "Kletterkirche".
Pfarrer Victor vom Hoff und Bezirksjugendpfarrer Ingolf Stromberger wagten den Perspektivwechsel und kletterten gemeinsam in dem zehn Meter hohen Aluminiumtraversen-Kubus bis knapp unter das Deckengewölbe. Dankes- und Grußworte überbrachten Landesjugendpfarrer Dr. Jens Adam, Landrat Dr. Achim Brötel sowie Dr. Andreas Hildenbrand, Mosbacher Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. Wer nicht unter den gut 40 Eröffnungsgästen in der Stiftskirche sein konnte, kann heute in der Zeit zwischen 16 und 19 Uhr direkt zum "offenen Klettern" in die Stiftskirche kommen – oder ganz gemütlich zu Hause vor dem Bildschirm eine Reportage anschauen. Das SWR-Fernsehen sendet den Beitrag voraussichtlich am Donnerstagabend in der um 18.45 Uhr beginnenden Landesschau.
Noch etwas zögerlich wirkte Stiftskirchenpfarrer vom Hoff vor dem Aufstieg. Doch seine "Konfis" hatten ihm bereits zuvor gezeigt, dass der Aufstieg in dem Klettergerüst mit seinen diversen Einbauten eigentlich risikofrei ist.
Dass hinter dem erlebnispädagogischen Angebot mit spiritueller Metaebene viel Überlegung und konstruktives Denken stecke, darauf verwies Initiator Detlev Hoppenstock. "Du musst auch Vertrauen in dich und die, die dich sichern, haben", gab der kletterbegeisterte Diakon der Evangelischen Gemeindejugend Baden (EGJ) den beiden wagemutigen Pfarrern mit auf den Weg gen Himmel. "Die Menschen sind so klein", beschrieb Victor vom Hoff aus der Höhe den vollzogenen Perspektivwechsel – da befand er sich "ein paar Meter unter dem Schlussstein des Gewölbes".
"Gott ist der, der Grenzen überwindet", stellte Landesjugendpfarrer Jens Adam fest. Das Erleben von Kirche und Glauben sei dank der Kletterkirche auf eine neue Weise möglich, die besonders Jugendliche anspreche. Diese könnten hier Grenzen überwinden und "eine Freiheit mit Gott erfahren". Zudem könnten sie "Altbekanntes mit anderen Augen sehen". Auf diesen Aspekt des Perspektivwechsels verwies Landrat Brötel, der den jungen Kletterern wünschte, dass sie auch im weiteren Leben stets Kletterer blieben – nämlich Optimisten, die nicht nur die eigene Balance finden, sondern auch Verantwortung für andere übernehmen.
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Die Steilvorlage des Aufstieg-Symbols nutzte Andreas Hildenbrand von der IHK und warb für eine Karriereleiter, die man gut mit einer dualen Ausbildung in der Region beginnen könne. Passende Psalmworte steuerte die Lohrbacher Pfarrerin Rebekka Neubert bei. Mitreißend und energiegeladen wirkte Lars Quincke am Flügel. Auf und Ab von Meereswogen, flirrendes Licht oder einen flotten Boogie – der Student der Mannheimer Popakademie sowie der Hochschule für Kirchenmusik begeisterte mit seinen einfallsreichen und ausdrucksstarken Improvisationen und fügte so der Kletterkirche eine musikalische Perspektive hinzu.
Info: Gruppen können sich unter www.juki-mosbach.de zum Klettern anmelden.