Verabschieden sich vom Ort des kommunalpolitischen Geschehens: die Gemeinderäte Andreas Schmidt, Gerhard Schork, Pius Hemberger, Jürgen Zechner und Teresa Nenninger (v.l.). Im Hintergrund am Fenster des Dorfgemeinschaftshauses: Bürgermeister Thorsten Weber.
Von Ursula Brinkmann
Limbach. Als "Willkommensgruß" an den neuen Gemeinderat hielt die Limbacher Verwaltung mit Bürgermeister Thorsten Weber 17 Tagesordnungspunkte bereit. Doch die galten für die zweite Sitzung an diesem Abend. Die erste bestritt der alte Gemeinderat, der feststellte, dass keine Hinderungsgründe gegen das nunmehr auch geprüfte Wahlergebnis vom 26. Mai vorliegen, das neu gewählte Gremium also seine Arbeit aufnehmen kann.
Bürgermeister Weber verabschiedete mit herzlichen Dankesworten und einem kurzen Rückblick auf die bemerkenswerten Themen der letzten Periode eine Frau und vier Männer: Teresa Nenninger, Pius Hemberger, Andreas Schmidt, Gerhard Schork und Jürgen Zechner.
In der anschließenden ersten Sitzung des neuen Gemeinderats hieß es zunächst, die neu- und die wiedergewählten Räte einzuführen und zu verpflichten. Wobei der Bürgermeister gleich einige Leitgedanken für die nächsten fünf Jahre äußerte: Handlungsfähig wolle man bleiben, auch wenn mit rückläufigen Einnahmen zu rechnen, Schulden zu tilgen, gleichwohl das niedrige Zinsniveau zu nutzen und das Machbare vom Wünschenswerten zu unterscheiden seien.
Die nächsten sechs Tagesordnungspunkte drehten sich um die Besetzung diverser Posten und Gremien vom Abwasserzweckverband bis zum zweiten Stellvertreter des Bürgermeisters, worüber offen per Akklamation und ausnahmslos einstimmig abgestimmt wurde. Dann aber holte den neuen Rat der Alltag ein. Kämmerer Klaus Rhein unterrichtete über die Haushaltsentwicklung, über Veränderungen des "Ist" gegenüber dem Plan.
Mit den aktuellen Steuerschätzungen (Mai 2019) zeichneten sich, so Rhein, erstmals wieder Mindereinnahmen für die Kommunen ab. "Infolge unserer vorsichtigen Haushaltsplanung werden sie sich nicht negativ auswirken", konnte der Finanzchef abwiegeln. Mindereinnahmen in Höhe von 134.000 Euro gibt es bei der Gewerbesteuer. Auf der Ausgabenseite schlägt die Defizitbeteiligung bei den Kindergärten mit einem Mehr von 72.000 Euro zu Buche. Rheins Halbjahresfazit: "Ein Nachtragshaushalt ist nicht erforderlich. Doch die Liquidität und die Entwicklung müssen weiter genau im Auge behalten werden."
Ganz genau schaute zunächst die Verwaltung und hier besonders der Bauhof sowie in der Sitzung das gesamte Gremium auf einzelne Flächen der Gemeinde, die ab nächstem Jahr erblühen sollen; dem Förderprojekt "Blühende Naturparke" sei Dank. Knapp 2000 Quadratmeter stellt Limbach für dauerhafte Blühmischungen zur Verfügung, kauft Saatgut und wird die Wiesen pflegen, wofür Bauhofmitarbeiter Marvin Link geschult wurde. "Wir haben weitere kommunale Flächen im Blick."
Nicht zum ersten Mal stockt es bei den Auftragsvergaben für den Feuerwehrhaus-Neubau in Limbach. Dieses Mal ging zur Ausschreibung kein Schreinerangebot ein, und das einzige eines Metallbauers lag 78 Prozent über der Kostenschätzung. Was zur Folge hatte, dass der Gemeinderat den Bürgermeister bevollmächtigte, diese Gewerke neu zu verhandeln und freihändig zu vergeben, um Verzögerungen zu vermeiden.
Das günstigste Angebot für die Außenanlagen fiel um 23 Prozent höher aus, wurde jedoch vergeben, ebenso wie diverse Arbeiten am Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrgarage in Krumbach, die den Kostenplan kaum überschreiten. Offenbar nicht im Plan allerdings war eine neue Stromleitung, die der erweiterten Gemeinschaftsschule und dem Feuerwehrneubau in Limbach Strom liefern soll. Kostenpunkt: knapp 91.000 Euro, die bisher in der Kalkulation nicht drin waren. Mehrere Gemeinderäte stutzten darüber, dass dies in der Planung nicht berücksichtigt worden war.
Eine Frage aus der Bevölkerung drehte sich um die wahrscheinliche Schließung von Grüngutplätzen im Landkreis. Limbach hat drei solcher Plätze. Bürgermeister Weber ist "nicht glücklich" mit den von der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Landkreises (AWN) angekündigten Schließung, weiß aber, dass (auch in Limbach) teils chaotische Zustände herrschen, die die Entsorgung konterkarieren. "Der Mist, der dort abgeladen wird, bleibt an der AWN hängen." Gleichwohl will er sich für eine "vernünftige Lösung in Limbach" einsetzen.