Elztalschule in Dallau Foto: Brunhild Wössner
Von Brunhild Wössner
Dallau. Die Gemeinde Elztal ist nicht nur schuldenfrei, sondern zudem in der komfortablen Situation, Unterhaltungsmaßnahmen relativ problemlos finanzieren zu können und darüber hinaus Gestaltungsspielräume im "investiven Bereich" zu haben. Dafür sorgt der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss von rund 1,2 Millionen Euro. So lautet im Wesentlichen das Fazit der Haushaltsrede von Elztals Bürgermeister Marco Eckl, mit der er in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Haushalt für das laufende Jahr einbrachte. Der einzige Wermutstropfen sei, dass man die anstehenden Sanierungsmaßnahmen nicht auf einmal, sondern der Reihe nach abarbeiten müsse. Deshalb wurde eine Prioritätenliste erstellt, die man den Dringlichkeiten nach Punkt für Punkt verfolge.
Die positiven wirtschaftlichen Daten spiegeln sich auch an anderer Stelle im Elztaler Zahlenwerk wider: Der Ergebnishaushalt schloss wie in den vergangenen Jahren wieder mit einem Überschuss von 385.000 Euro ab (alle Zahlen gerundet). Und im aktuellen Haushaltsjahr sollen die Einnahmen noch einmal um knapp eine Million Euro steigen. Die wichtigste Einnahmequelle ist die Einkommensteuer mit 3,6 Millionen Euro (200.000 Euro mehr als im Vorjahr). Die Gewerbesteuer soll um 300.000 auf 1,6 Millionen Euro steigen. Die Grundsteuer bleibt mit 600.000 Euro nahezu auf Vorjahresniveau, ebenso die Schlüsselzuweisungen des Landes mit 2,5 Millionen Euro. Weitere Zuweisungen und die kommunale Investitionspauschale tragen mit 1,6 Millionen Euro zur Einnahmenseite bei.
Angesichts dieser guten Ausgangslage können die Grundsteuer A und B sowie die Gewerbesteuer nach wie vor auf einem niedrigen Niveau gehalten werden. Bei der Grundsteuer hat man kreisweit den niedrigsten Hebesatz, bei der Gewerbesteuer den zweitniedrigsten.
Ein Gutteil der Aufwendungen entfällt mit fast 2 Millionen Euro auf den Unterhalt des Straßennetzes sowie der gemeindeeigenen Grundstücke und baulicher Anlagen. Als Schwerpunkt nannte Eckl die Renovierung der Wohnung im ehemaligen Lehrerwohnhaus in Rittersbach (100.000 Euro). Daneben ist geplant, die Gemeindeverbindungsstraße Auerbach - Dallau zu sanieren (240.000 Euro). Für zwei Brückensanierungen auf dem Radweg zwischen Dallau und Lohrbach (Viaduktbrücke und Dachsbau) machte das Gremium einstimmig den Weg frei. Die anrechenbaren Sanierungskosten werden sich auf 165.000 Euro netto belaufen.
Aber nicht nur im investiven Bereich wird Geld ausgegeben, auch bei den Personalaufwendungen werden etwas über 2 Millionen Euro veranschlagt. Damit liegt man 180.000 Euro über dem Vorjahr, zum einen bedingt durch die Schaffung einer weiteren Stelle im Kläranlagenbetrieb, zum anderen durch tarifliche Lohnsteigerungen und Höhergruppierungen von teilweise neu bewerteten Stellen in der Verwaltung. Kreis- und Finanzausgleichsumlage bilden mit 3,8 Millionen Euro nach wie vor große Ausgabenblöcke. Insgesamt sind im Finanzhaushalt Ausgaben für Investitionen von fast sieben Millionen Euro vorgesehen. Dem stehen Einnahmen bzw. Zuweisungen und Zuschüsse von Land und Bund von 3,1 Millionen Euro gegenüber.
Die wichtigsten Maßnahmen betreffen Kläranlagen und Pumpwerke sowie das Grundschulzentrum und die Abwasserkanäle. Für die Erweiterung der Kläranlage in Neckarburken mit Verbindungsleitung Auerbach/Dallau und Pumpwerk in Auerbach sind rd. zwei Mio. Euro veranschlagt, und die Ausgaben für das Grundschulzentrum sollen bei rd. einer halben Million liegen. Im Talweg in Dallau wird im Rahmen der Erneuerung des Abwasserkanals und der Verdolung der Wasserleitung gleich der Straßenausbau miterledigt, was voraussichtlich 1,5 Millionen Euro kosten wird.
Abwasserkanäle und Wasserleitungen werden auch in der Ortsdurchfahrt Neckarburken ausgetauscht bzw. erneuert. Für ein neues Wohngebiet in Auerbach müssen 700.000 Euro locker gemacht werden. Ebenfalls 700.000 Euro sind für den Einbau einer Ultrafiltrationsanlage im Pumpwerk Gänsau veranschlagt. Die dringend erforderliche Dachsanierung des Rathauses in Muckental winkten die Räte einstimmig durch. Und am Ende noch eine gute Nachricht für die Verbraucher: Der Wasserpreis bleibt dank eines positiven Ergebnisses beim Eigenbetrieb Wasserversorgung bei 2,20 Euro pro Kubikmeter.
Anträge auf Verlängerung der Schulsozialarbeit sowie die Erhöhung der Betreuungsgebühren an der Elztalschule und Instandsetzungsmaßnahmen der Sportplätze, insbesondere der Rasenplätze, waren danach Tagesordnungspunkte, die einstimmig verabschiedet wurden. Was die Nutzungsänderung des ehemaligen Bahnhofs in Auerbach in ein Wohnhaus mit vier Wohneinheiten angeht, zeigte sich Bürgermeister Marco Eckl zuversichtlich, dass das nun vorgestellte Baugesuch den Vorgaben des Denkmalschutzes gerecht werde.