72 Mosbacher Kinder, der Zirkus Artartistica, Lene Husch und der Hof "Pan perdu" präsentierten in der Alten Mälzerei einen Gruselzirkus. Foto: Judith Blüthner
Von Judith Blüthner
Mosbach. Gruselig wurde es zum Ferienende in der Alten Mälzerei Mosbach. Eine Woche lang hatten 72 Kinder zusammen mit den Betreuern vom Zirkus "ArtArtistica" und der Filmpferdetrainerin und Schauspielerin Lene Husch für die große Abschlussvorstellung geprobt.
Die Idee zu diesem Gruselevent wurde schon am ersten Kennenlerntag geboren. An den folgenden Tagen entwickelten sich daraufhin die einzelnen Programmpunkte in den von den Kindern ausgewählten Disziplinen. Vier Tage lang trafen sich die jungen Nachwuchsartisten von 9 bis 16 Uhr, um sich im Stelzenlauf, dem Einradfahren, Jonglage, Laufkugelakrobatik, Trapez, Partner-Akrobatik, Trampolin, Seil, Clownerie und Theaterspielen oder Akrobatik mit und auf dem Pferd zu üben.
Am Freitag war es dann soweit: Die Generalprobe konnte über die Bühne gehen. Aus den im geheimen einstudierten Nummern setzte sich das spannende Geistertheater mit dem Titel "Gold und Ross im Geisterschloss" zusammen.
Mälzerei-Geschäftsführer und Bürgermeister Michael Keilbach begrüßte hoch zu Ross die zahlreichen Besucher, darunter auch Michael Krähmer von der Stiftergemeinschaft Sparkasse Neckartal Odenwald, ohne deren finanzielle Unterstützung die mittlerweile fest in das Programm des Mosbacher Ferienangebots gehörende Zirkuswoche nicht möglich gewesen wäre. Er dankte auch dem Autohaus Gramling für das Sponsoring des Transfers zum Pferdehof "Pan Perdu" in Reichenbuch. Der Metzgerei Stumpf, der Bäckerei Mayer, dem Naturheilverein Mosbach und Umgebung sowie der Firma Nußbaumer galt ein Dankeschön für die Gaumenfreuden zwischendurch.
Im Anschluss fand man sich nicht mehr in der Idylle der Fachwerkstadt wieder, sondern reiste mit dem "Time Warp" durch die Zeit. Nachdem vor den Toren des "Schlosses" kleine und große Besucher auf ihrem Pferd "Caba" atemberaubende Kunststücke vollführt hatten - zum Dank für die Einladung zu dem Festbankett von Königin Wuhu und König Buhu -, begann die Feier auf der Bühne. Akrobaten in der Gestalt von "lebenden Steinen" eröffneten den Geisterreigen. In allen Ecken und Winkeln des Gemäuers schienen sich auch die zwielichtigen Bewohner auf das Fest zu freuen. Langbeinige Geister wandelten durch das Dunkel, die Gespenster tanzten ihren Reigen.
Auch die schlimmsten Diebe der Stadt mischten sich unter die Gäste des Festbanketts. Sie hatten vom Goldschatz des Königspaares gehört. In allen Winkeln der Mälzerei suchten sie danach. Sogar hoch oben im Turm. Doch hier warteten schon die Fledermäuse auf ihre Besucher. Sie erschreckten diese mit rasanter Trapezakrobatik. Die Detektive "Sherlockfine" und "Müllerholmes" waren den vermeintlichen Dieben auf der Spur. Ganz unten im Keller lud die Hexe ihre Spinnen zum Tanz auf dem Drahtseil. Das Fest lief in vollem Gange.
Während der Zubereitung des Festmahls bemerkten Buhu und Wuhu, dass das Gold aus der Speisekammer verschwunden war. Das konnten doch nur die stadtbekannten Schurken gestohlen haben. Die Suche nach ihnen ging weiter. Die Kugelläufer hatten nichts bemerkt, die Treppen begannen vor Schreck zu wandeln (Leiterakrobatik). In der Küche tauchten auf einmal merkwürdige Dinge auf. Aus dem Kochtopf zauberte man ein Hufeisen, eine angebissene Möhre fand sich unter dem Gemüse. Doch sonst keine Spur. Weder die Einradartisten noch die fliegenden Akrobaten (Trampolin) hatten etwas bemerkt. Das Licht veränderte sich zu einem fahlen blauen Schimmer, es knarzte und knirschte. Die Schurken waren gefasst, doch sie behaupteten, von nichts zu wissen. Dies gefiel den Skeletten der Ahnen des Königs gar nicht. Zusammen mit ihrer vierbeinigen Gefährtin "Tina" schlugen sie die vermeintlichen Diebe mit einem grausigen Tanz in die Flucht.
Doch wo war das Gold geblieben? Da klapperte es erneut hinter der Bühne. Caba, das ebenfalls zum Mahl geladene Pferd, hatte den Eimer mit Gold aus der Speisekammer geklaut, um mit seiner Freundin Tina abzuhauen. Doch zu spät - entdeckt. Der Dieb entlarvt, der Gruselzirkus vorbei. Zweieinhalb Stunden Zirkuszauber endeten in einem großen fröhlichen Fest zum Finale.