Das Rathaus in Elztal. Foto: B. Wössner
Von Brunhild Wössner
Elztal. Marco Eckl kann es kaum glauben, dass "die letzten acht Jahre so schnell vergangen sind". Seit Juli 2012 ist er Bürgermeister von Elztal. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte er kurz dar, was sich in seiner Amtszeit in der Gemeinde seither aus seiner Sicht positiv verändert hat und gab bekannt, dass er sich für eine weitere Amtszeit bewerben werde.
Anschließend erklärte er sich für befangen und erhob sich vom Sessel, um Gerd Hilbert den Sitzungsvorsitz beim nächsten Tagesordnungspunkt zu überlassen, der die Beratung und Beschlussfassung zur Bürgermeisterwahl 2020 beinhaltete.
Nach erläuternden Worten von Hauptamtsleiter Dominik Hornung zum Verfahren legten die Gemeinderäte den Wahltag auf Sonntag, 5. April, und den Termin für einen eventuell zweiten Wahlgang auf den 29. April 2020 fest. Als Ende der Einreichungsfrist für Bewerbungen wurde der 9. März beziehungsweise bei einer Neuwahl der 8. April 2020 festgelegt.
Die Stellenausschreibung erfolgt am 24. Januar im Staatsanzeiger Baden-Württemberg sowie im amtlichen Mitteilungsblatt der Gemeinde Elztal. Alle Punkte samt dem Wortlaut der Ausschreibung passierte das Gremium einstimmig.
Im Gemeindewahlausschuss sind entsprechend der Sitzverteilung im Gemeinderat Gerd Hilbert (CDU) als Vorsitzender und Steffen Kaufmann (FW) als sein Stellvertreter vertreten. Beisitzer sind Ulrich Frey (SPD) und Sinja Göltl (CDU). Als Ersatzvertreter wurden Diana Neugebauer (FW) und Lena-Marie Dold (GAL) einstimmig gewählt. Am 9. März, dem Ende der Einreichungsfrist, findet auch die Sitzung des Wahlausschusses zur Zulassung der eingegangenen Bewerbungen statt. Die öffentliche Bekanntgabe der zugelassenen Bewerberinnen und Bewerber für das Amt des Gemeindeoberhaupts erfolgt am 13. März 2020 im Elztal-Kurier.
Noch eine Personalie wurde in der Sitzung bekannt gegeben: Nachfolger des Rechnungsamtsleiters Klaus Humm, der in den Ruhestand geht, wird Arnd Koppelhuber, bisher Amtsleiter Interne Revision und Beratung in der Mosbacher Verwaltung. Koppelhuber wird derzeit eingearbeitet.
Angesichts der näherrückenden Gesellschafterversammlung der Odenwald-Netzgesellschaft (ONG) lieferte Jürgen Jaksz, Geschäftsführer der Stadtwerke Mosbach, einen kurzen Überblick über die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft, an der die Gemeinde Elztal mit knapp 30 Prozent beteiligt ist. Die Gemeinderäte hatten nun den Jahresabschluss 2018 festzustellen, in dem ein Gewinn von fast 190.000 Euro (nach rund 130.000 im Vorjahr) ausgewiesen wird. Der Gewinn wird nicht ausgeschüttet, sondern zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet, das nach einem Bescheid durch die Regulierungsbehörde 2016 rückwirkend für die Jahre 2014 bis 2018 "deutlich abgenommen" habe, so Jaksz.
Es ging dabei um den Baukostenzuschuss, den Kunden an die EnBW als vorherigen Eigentümer der Netze bezahlt hatten. Die Behörde vertritt die Auffassung, dass dieser Beitrag den Kunden nicht zweimal in Rechnung gestellt werden könnte. Die ONG allerdings habe von diesem Geld nie etwas gesehen und bekam das Eigenkapital gekürzt.
Ziel sei es, so Jaksz, wieder eine optimale Eigenkapitalquote von 40 % zu erreichen, da bei dieser Größenordnung die beste Verzinsung zu erwarten sei. Dieses Ziel sieht der Stadtwerke-Geschäftsführer bereits in 2021 erreicht und damit fünf Jahre früher als erwartet. Allen Punkten in dieser Sache wie die Feststellung des Jahresabschlusses, die Gewinnverwendung sowie Entlastung von Geschäftsführung und Aufsichtsrat stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Anschließend erläuterte Revierleiter Thomas Müller den forstlichen Natural- und Finanzplan für das Jahr 2020 und lieferte dazu einen kurzen Waldzustandsbericht. Seit dem trockenen Mai 2018 sei die Welt im Wald praktisch aus den Fugen geraten. Man müsse sich darauf einstellen, dass der Forst möglicherweise nur noch in diesem Jahr Gewinn erbringe. 2019 sei man eigentlich nur "Totengräber" gewesen.
Damit beschrieb Müller die Aufarbeitung des "Käferholzes", die die Waldarbeiter das ganze Jahr beschäftigt habe. Dazu würden die Einnahmen durch die Talfahrt der Holzpreise weiter gedrückt. Zu Buche schlagen auch höhere Ausgaben für die staatliche Beförsterung und den Holzverkauf durch die Forststrukturreform. Bei so viel Gegenwind geht die Forstbetriebsleitung in Adelsheim für 2020 von einem Defizit von rund 45.000 Euro aus.
Im Bericht der Bauausgabenprüfung der Gemeindeprüfungsanstalt gab es keine förmliche Abschlussbesprechung und demnach keine nennenswerten Beanstandungen. Was bei einem verbauten Betrag von rund 22 Mio. Euro zwischen 2014 und 2018 durchaus beachtlich sei, so Bauamtsleiter Christoph Tanecker. Auch deshalb dankte Bürgermeister Eckl ausdrücklich dem Team im Bauamt für die geleistete "hervorragende Arbeit".
Gegen Sitzungsende wurde noch eine Reihe von Vergaben für Bauarbeiten und Gewerke einstimmig beschlossen. Auf den Weg gebracht wurden etwa der Stromanschluss für den Biofilter in der Abwasserdruckleitung der ehemaligen Kläranlage von Auerbach nach Dallau oder auch der Austausch einer Mittelspannungsschaltanlage bzw. des Transformators am Pumpwerk in Elztal.