Bauplätze sind weiter gefragt in Aglasterhausen: Der zweite und dritte Bauabschnitt im Neubaugebiet „Schneidersberg II“ sind in Arbeit, im Gemeinderat vergab man entsprechende Ingenieurleistungen. Archiv-Foto: Schattauer
Von Gabriele Eisner-Just
Aglasterhausen. Die Gemeinderäte in Aglasterhausen brauchten in ihrer Januarsitzung Sitzfleisch, denn nach neun Tagesordnungspunkten in öffentlicher Sitzung waren weitere Themen nicht-öffentlich zu beraten.
Nicht-öffentlich wurde im Dezember beschlossen, dem Sportverein "Viktoria" Aglasterhausen eine Zuwendung von 3000 Euro zukommen zu lassen. Mit diesem Geld wird der Verein nun seinen Ballfangzaun erneuern. Einstimmig lief die Ernennung von zwei Feuerwehrmännern zu Kommandanten der Abteilungswehr Daudenzell ab. Ulrich Jüngert übernimmt das Amt des Kommandanten und Norbert Brenner ist ab jetzt stellvertretender Abteilungskommandant.
Andreas Kolbe, Leiter des Technischen Bauamts, stellte den Fortschritt des Baugebiets "Schneidersberg II" vor: Für den zweiten und dritten Bauabschnitt soll eine Entwurfs- und Ausführungsplanung in Sachen Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsarbeiten erarbeitet werden. Die Verwaltung schlug vor, das Ingenieurbüro "Wald + Corbe" mit den Ingenieurleistungen zu beauftragen, das etwa 130.000 Euro Honorarkosten veranschlagt. Der Gemeinderat stimmte zu.
Einmal im Jahr wird gemäß Gemeindeprüfungsordnung eine unvermutete Kassenprüfung vorgenommen. Rechnungsamtsleiter Frank Herion berichtete von dieser Prüfung, die im Dezember 2019 stattfand. Dabei wurden weder Kassenüberschüsse noch Fehlbeträge und auch keine weiteren Beanstandungen festgestellt. Der Gemeinderat nahm diese Information zur Kenntnis und billigte außerdem die Annahme von zwei Spenden über 100 Euro (Sparkasse Neckartal-Odenwald) und 250 Euro (Planen Streib Leingarten), die beide dem kommunalen Kindergarten zugute kamen.
Gegen Ende der Sitzung wurde es noch einmal spannend. Gemeinderätin Simone Heitz (Grüne) stellte den Antrag ihrer Fraktion, "Klimawandel und Klimaschutz als Leitmotiv der Gemeinde Aglasterhausen", vor. Die Hauptforderungen: Das Thema Klimawandel soll ein Leitmotiv der künftigen Gemeinderatsentscheidungen werden.
Außerdem sollen alle Entscheidungen, die für den Klimaschutz relevant sind, vom Umweltausschuss vorberaten werden. Dieser soll in Ausschuss für "Umwelt und Klima" umbenannt werden. Als Alternative schlagen die Grünen einen gesonderten Klimabeirat vor, der sich aus Mitgliedern des Gemeinderats und weiteren Sachkundigen zusammensetzt. Neben wissenschaftlichen und politischen Begründungen für den Klimaschutz, so Simone Heitz, gebe es gerade in Aglasterhausen besondere Voraussetzungen. Mit einem großen Gemeindewald, eigenen Wasserquellen, dem öffentlichen Nahverkehr, Streuobstbeständen und einem langjährigen Biotopverbund gebe es gute Voraussetzungen, aber auch besonders schützenswerte Gegebenheiten für eine entschiedene Klimapolitik.
Bürgermeisterin Sabine Schweiger betonte die Wichtigkeit einer nachhaltigen Klimapolitik der Gemeinde. Man werde das Thema nicht aus den Augen verlieren und gemeinsam die Klima- und Nachhaltigkeitsziele für die Dekade 2040 bis 2050 erarbeiten. Eine Positionierung könne voraussichtlich in der März- oder Aprilsitzung des Gemeinderats begonnen werden.
Abschließend regten ein Gemeinderat und ein Bürger an, einzelne Straßenbeleuchtungen zu überprüfen. Dies sei im Hinblick auf Klimaschutz, Helligkeit und Sicherheit wichtig, sagte Bürgermeisterin Schweiger. Deshalb werde die Verwaltung die Umstellung auf LED-Lampen vorantreiben und dabei Zuwendungsmöglichkeiten durch Förderprogramme nutzen.