Von Christine Frei
Eidrbachtal. Vom Odenwald sind die Berge des Pfälzerwalds oft als blaugraue Kette am Horizont auszumachen. Die wildesten "Wogen" befinden sich dabei im südlichen Bereich, buckliger geht’s kaum. Hier taucht die Wanderung tief in entlegenes Gebiet im Westen von Landau ein – zuerst ins märchenhafte Eiderbachtal und schließlich zum sagenhaften Panorama des Kirschfelsens.
Schon die ersten Schritte am Eiderbach entspannen: Die Straße bleibt zurück, das tiefe, bewaldete Tal lässt gerade genug Raum für den Weg und je einen Bachlauf zu seinen Seiten. Strenge Kälte schafft Eisskulpturen an den Ufern und eindrucksvolle Eiszapfen-Galerien an den Hängen. Diese Gegend ist besonders wasserreich, es wispert, murmelt und rauscht im Tal, mit einer hohen Dichte an Brunnen.
Zwei davon liegen am Weg: der Berliner- und der Pommern-Brunnen. Letzterer erinnert als Denkmal an das Schicksal der Heimatvertriebenen. In benachbarten Tälern finden sich weitere Brunnen mit Namen ehemals deutscher Gebiete.
Noch mal reizvoller wird das Tal ab dem unteren Teich: Bei passenden Bedingungen folgt man dem Steig über liebevoll angelegte Brückchen, immer entlang dem Eiderbach, ins Herz seiner Waldschlucht zwischen Steinblöcken, finsteren Fichten und zu einem hell-luftigen Überblick.
Am weitesten reicht die Aussicht natürlich vom Höhepunkt am Ende des Bergrückens, der erklommen werden will, dem Kirschfels: Das wogende Meer von Pfalzbergen scheint hier endlos. Am Ende der Wanderung und wieder im Tal singt der Eiderbach zum Abschied noch mal sein plätscherndes Lied.
Strecke: Rundwanderung vom Wellbachtal (nördlich von Rinnthal) ab dem Parkplatz am Ausgang des Eiderbachtals. Dem Forstweg talaufwärts ins Eiderbachtal folgen. Bei der Kreuzung an einem Teich den Pfad geradeaus mit der Rundwegmarkierung 5 nehmen – er führt entlang des Baches in einer Waldschlucht. Beim oberen Teich der Markierung weiter auf dem Forstweg folgen und am Ende der Lichtung dem Pfad nach links oben in Richtung Forsthaus Annweiler. Vom Forsthaus führt die Markierung 3 als Rundweg über den Kirschfels – die Runde ist am besten nach links, also im Uhrzeigersinn zu gehen. Zurück am Forsthaus Annweiler kommt man zum Startpunkt auf gleichen Wegen. Bei Vereisung kann der Steig durch die Waldschlucht umgangen werden auf dem ab dem unteren Teich links im Tal verlaufenden Forstweg. In diesem Fall liegt auch die Entscheidung nahe, den vom Forsthaus Annweiler aus gesehen rechten Teil des Rundwegs 3 zum Kirschfels hin- und wieder zurückzulaufen.
Länge: rund 13 Kilometer
Höhenunterschied: etwa 400 Meter
Dauer: etwa dreieinhalb Stunden ohne Pausen
Anfahrt & Parken: Die A 65 bis zur Ausfahrt 15 Landau-Nord fahren, weiter auf der B 10 bis zur Abfahrt bei Rinnthal, mit Wechsel auf die B 48 in Richtung Kaiserslautern. Nach rund fünf Kilometern auf der B 48 geht links ein sehr enges Tal ab, davor befindet sich der Parkplatz für die Tour.
Verpflegung: Rasthütte auf dem Kirschfels, Einkehr (nach Möglichkeit) im Forsthaus Annweiler – Schwarzer Fuchs, Telefon 0 63 46/2 42 40 03, hallo@schwarzer-fuchs.de
Karten: Pfälzerwald Blatt 5: Wanderkarte mit Radwegen, NaturNavi; 1:25.000, ISBN 978-3960991076