Oberbürgermeister René Pöltl (M.) sieht im neuen Integrationszentrum einen wichtigen Schritt, geflüchteten Mitbürgern beim Ankommen zu helfen. Foto: Lenhardt
Von Stefan Kern
Schwetzingen. Die beiden Integrationsmanager Dominique Inzunza de Vargas und Kpatcha Sogoyou wecken hohe Erwartungen. Anders ist der außergewöhnlich große Andrang bei ihrer Vorstellung nicht zu erklären. Stadtspitze, Verwaltungsmitarbeiter, Landtagsabgeordnete, Kirchenvertreter, Diakonie, Caritas, Ratsmitglieder und viele mehr versammelten sich in der Heidelberger Straße, um zu sehen, was hier nun eigentlich geschieht.
Die zwei Integrationsmanager sind seit Oktober in Schwetzingen und bilden gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten Markus Wallenwein das Zentrum der Schwetzinger Integrationsarbeit - in neuen Büros in der Heidelberger Straße. Für Oberbürgermeister René Pöltl und Bürgermeister Matthias Steffan bedeuten die neuen Räume und das Trio einen "großen Schritt bei der Integration von geflüchteten Mitbürgern".
Zu verdanken sei das Zentrum dem Land, das die Finanzmittel bereitstellt, und vor allem auch dem katholischen Caritasverband und dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirche, die sich zu einem Trägerverbund zusammentaten, um diese Aufgabe zu stemmen. Hier steckt für Pöltl das Geheimnis des Gelingens: "Wenn alle an einem Strang ziehen, werden wir Erfolg haben."
Erfolg hieße in diesem Fall: "Menschen Halt zu geben, sie ankommen lassen und ihnen Perspektiven ermöglichen." Pöltl mahnte bei diesen Worten, dass für die Bewältigung der Aufgabe Integration ein langer Atem nötig sei.
Seit Herbst 2015 wurde Integration auch an Schwetzinger Rats- und Stammtischen kontrovers diskutiert. Nun verfolgt die Stadt einen Plan - der einigen Aufwand kostete. In den ersten drei Monaten von Oktober bis Dezember 2017 führten de Vargas und Sogoyou annähernd 400 Gespräche mit Geflüchteten und versuchten Lösungen für alle erdenklichen Probleme zu finden. Von der Beratung über Asylanträge und das Vorgehen bei Ablehnungen über Wohnungssuche und Anträge für die verschiedensten Förderungen bis hin zur Einschulung von Kindern und der Unterbringung in Kindergärten haben die Integrationsmanager allerlei behördliche und menschliche Aufgabenbereiche.
Für die meisten dieser Aufgaben fühlen sich de Vargas und Sogoyou gewappnet. Einer der wichtigsten Punkte, die Wohnungssuche, macht den beiden allerdings Sorgen: "Es ist ein schwieriges Unterfangen. Wir sind für jede Hilfe dankbar."Kennengelernt haben sich de Vargas und Sogoyou bereits vor zwei Jahren im Rahmen ihrer Flüchtlingsarbeit in den Schwetzinger Tompkins Barracks. Von dort führte sie der Weg dann nach Heidelberg in das Patrick Henry Village, wo sie ebenfalls in der Flüchtlingsberatung tätig waren.
Nun sind die beiden wieder nach Schwetzingen zurückgekehrt. Die Vertreter von Diakonie und Caritas, Sigmund Zimmermann und Martin Bernhard, bezeichneten die Integrationsmanager als einen Glücksgriff. Diese Einschätzung teilten die zahlreichen Anwesenden bei der Vorstellung.
Und das hat auch mit dem Ausbildungsweg und der Arbeitserfahrung zu tun. Die studierte Sozialarbeiterin de Vargas absolvierte in Berlin einen Master-Studiengang in interkultureller Bildung und Migration. Ihr Kollege Sogoyou aus Togo schloss in dem westafrikanischen Land einen Bachelor in Soziologie ab. Vor 15 Jahren kam er nach Deutschland und machte in Heidelberg einen Magister in Romanistik und Soziologie.
Auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Manfred Kern fand lobende Worte: "So haben wir uns das bei den Planungen für den Integrationspakt in vorgestellt: Koordinierte und konzentrierte Arbeit zum Wohl der Menschen."
Kontakt: Integrationszentrum, Heidelbergerstraße 1a. Kontakt: Dominique Inzunza de Vargas, Telefon 06202/87253, Mail: dominique.inzunza@schwetzingen.de, Kpatcha Sogoyou, Telefon 06202/87254, Mail: kpatcha.sogoyou@schwetzingen.de