Kollerinsel Brühl

Jetzt soll auf dem Campingplatz wieder Leben einkehren

Günther Schmitt-Köhler bereitet seinen "kleinen göttlichen Flecken Erde" auf der Kollerinsel für die Wiedereröffnung am Montag vor

15.05.2020 UPDATE: 16.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Noch sind die Hütten auf dem Campingplatz verwaist. Ab nächster Woche dürfen aber wieder Gäste kommen. Foto: Lenhardt

Von Stefan Kern

Brühl. Es ist soweit. Nach mittlerweile fast neun Wochen mit geschlossenen Pforten öffnet der Campingplatz auf der Kollerinsel am Montag, 18. Mai, wieder seine Türen. Wobei es einige beschränkende Maßnahmen gibt. Die wichtigste dabei, so Inhaber Günther Schmitt-Köhler: "Es dürfen nur Camper kommen, die autark sind". Heißt, sie müssen unabhängig von sanitären Anlagen vor Ort sein. Denn diese, so Schmitt-Köhler, bleiben bis auf Weiteres geschlossen.

Es waren schwierige Wochen, und der Inhaber ist davon überzeugt, dass es schwierig bleibt. Wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen, sei mit der Öffnung ganz schnell wieder Schluss. Schmitt-Köhler rechnet also mit allem.

Insgesamt verfügt sein Insel-Campingplatz über 184 Plätze. 122 davon sind an Dauercamper vergeben. Die restlichen 62 gehören den sogenannten Durchgangscampern. Und auch wenn die Dauercamper die Zukunft des Campingplatzes sichern, spürt Schmitt-Köhler deutlich, dass alle anderen Gäste ausgeblieben sind. Trotzdem sei die Saison noch nicht verloren. Seit klar ist, dass er wieder öffnen kann, steht sein Telefon nicht mehr still. Es scheint, als seien die Sorgen wegen Corona weniger groß als das Fernweh.

Vor wenigen Tagen konnte Schmitt-Köhler davon noch nicht ausgehen. Er war unsicher. Dabei weiß er, dass es sich positiv auswirken könnte, wenn viele Deutsche dieses Jahr im Land bleiben. Davon könnten auch viele andere im hiesigen Tourismus profitieren. Aber der Campingplatzbetreiber ist sich auch im Klaren darüber, dass die Branche im europäischen Ausland verheerende Folgen zu tragen hat.

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Rund um das Mittelmeer sehe es vom Spitzenhotel bis zum Zeltplatz schlimm aus. Schmitt-Köhler sagte, ihm tue das leid. In so einer Situation gefangen zu sein und nichts tun zu können, sei schwer auszuhalten. Wenig Verständnis hat er deshalb für Nörgler hierzulande. Denn Deutschland komme bisher mit einem blauen Auge davon – gerade auch, weil das Land mit Umsicht durch die Krise geführt werde. Daher nutzt Schmitt-Köhler die Zeit lieber für Anderes, als sich der Kritik anzuschließen. Er pflanzte in der Zwischenzeit 20 Bäume und 60 Hainbuchen auf seinem Gelände. Die Wege wurden neu geschottert, und Schmitt-Köhler hat aufgeräumt.

Im Auge hat er auch die sanitären Anlagen. Derzeit werde an Lösungen gearbeitet, die auch die Öffnung der Sanitärbereiche vor Ort einbeziehen. Schmitt-Köhler glaubt da an ein Konzept, das eine erweiterte Öffnung bis Pfingsten möglich erscheinen lässt. Gleichwohl rechnet er bis zum Ende des Jahres bei den Durchgangscampern mit einem Minus von 30 Prozent. Die neun Wochen der Schließung könne er ja nicht mehr aufholen.

Aber Schmitt-Köhler schaut nach vorne. Jetzt gehe es ums Aufmachen: "Schön, dass hier endlich wieder etwas Leben einkehrt." Denn der Platz inmitten des Landschaftsschutzgebiets am Kollersee sei "einfach ein kleiner göttlicher Flecken Erde" und viel zu schade, um ihn allein zu genießen.

Info: Weitere Informationen inklusive Kontakt unter www.inselcamping-kollersee.de

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