Auf der Flucht vor der Autobahnpolizei hat ein 18-Jähriger auf einem Parkplatz bei Heppenheim mit seinem Auto eine Frau totgefahren und deren Sohn schwer verletzt. Foto: Jürgen Mahnke/dpa
Heppenheim/Darmstadt. (pol/mün/dpa) Der 18 Jahre alte Unfallverursacher liegt zwar gerade noch im Krankenhaus. Aber jetzt ist klar, wie es nach dem schweren Unfall am Sonntag für ihn weitergeht. Er kommt - wenn sein Zustand es zulässt - in Haft und soll wegen gemeingefährlichen Mordes angeklagt werden. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Die Flucht des jungen Mannes vor der Autobahnpolizei in Südhessen hatte ein tragisches Ende genommen: Der 18-Jährige prallte am späten Sonntagnachmittag mit seinem Wagen gegen das geparkte Auto einer Familie aus Düsseldorf und verletzte die 39-jährige Mutter tödlich, wie die Polizei mitteilte. Ihr zehnjähriger Sohn wurde ebenfalls verletzt, konnte nach Angaben eines Polizeisprechers vom Montag das Krankenhaus mit seinem Vater aber wieder verlassen. Dieser war auf dem Parkplatz "Fuchsbuckel" bei Heppenheim nur kurz auf der Toilette gewesen, als der Wagen des 18-Jährigen in das Familienauto krachte. Er erlitt einen Schock.
Der Verursacher des Unfalls wurde schwer verletzt. Er hat nach Angaben der Polizei keinen Führerschein. Auslöser der Flucht war die Absicht der Zivilstreife der Autobahnpolizei, das Fahrzeug zu kontrollieren, weil dessen Kurzzeitkennzeichen abgelaufen war. Solche Kennzeichen werden oft für Probefahrten vergeben. Die Staatsanwaltschaft ordnete nach dem Unfall eine Blutprobe an. Am Montag sollte entschieden werden, ob Haftbefehl gegen den 18-Jährigen erlassen wird.
Die 39-Jährige erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Der 18-Jährige hatte die Signale der Polizei zum Anhalten missachtet und seine Fahrt auf der Autobahn 5 nach Süden fortgesetzt. Dann bog er plötzlich auf den Parkplatz ab und prallte dort auf das abgestellte Auto der Familie. Dieses wurde durch die Wucht des Aufpralls noch auf ein weiteres Auto geschoben, in dem keine Menschen saßen.