Mannheim. (oka) "Ich trage es euch auf, zusammen nach Mannheim zu fahren, [...]", schrieb schon Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1808 an seinen Sohn. So einen Besuch können sich im Ausland lebende Menschen, die Deutsch lernen, jetzt verdienen – und zwar mit der Teilnahme am internationalen Wettbewerb "Mannheim – Hauptstadt der deutschen Sprache". Mit dem Dudenverlag und dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) sind in der Quadratestadt zwei Institutionen ansässig, welche die Historie und Entwicklung der deutschen Sprache dokumentieren und erforschen. IDS und Klaus Tschira Stiftung planen zudem, ein Forum für deutsche Sprache am Alten Messplatz zu bauen.
Der Wettbewerb soll international dazu anregen, die deutsche Sprache zu lernen und gleichzeitig das Image Mannheims als moderne und lebenswerte Metropole fördern. Initiatoren sind unter anderem die Duden-Redaktion, das Goethe-Institut Mannheim, das IDS und das Kulturamt der Stadt. Schirmherr ist Oberbürgermeister Peter Kurz.
Der mittlerweile sechste Wettbewerb wird 2021 um zwei Kategorien erweitert: Bisher war es ein internationaler Journalistenpreis, für den ein Textbeitrag geliefert werden musste. Jetzt kommen die Kategorien "Song" und "Innovation" hinzu, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Kompetente Unterstützung leisten die Popakademie und die städtische Tochtergesellschaft zur Gründungsförderung "Next Mannheim".
Das vorgegebene Thema lautet "Alltagshelden". Dieser Begriff wird im aktuellen Sprachgebrauch seit der Coronakrise in einer erweiterten Bedeutung benutzt: Während man damit ursprünglich Personen bezeichnet, die ihr normales Leben mutig, erfolgreich und ohne Klagen bewältigen, verweist das Wort jetzt auch auf Menschen, die in einer bestimmten Situation über sich hinauswachsen und beispielsweise zu Rettern werden. Mit einem Text, einem Song oder einer Innovationsidee können sich die jungen Talente für einen zweiwöchigen Aufenthalt in Mannheim im Sommer oder Herbst 2021 bewerben. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2021.
Die Entscheidung trifft eine Jury, deren Vorsitzender Justus Fetscher, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Germanistik I der Uni Mannheim, ist. Mitglieder sind unter anderem Susan Zerwinsky, Leiterin Goethe-Institut, und Kulturamtsleiterin Sabine Schirra.