Die vergangenen Jahre seien ziemlich kräftezehrend gewesen, sagt Festival-Macher Timo Kumpf. Foto: Gerold
Mannheim. (alb) Die Macher des Maifeld-Derbys haben nach eigenen Angaben einen "beachtlichen Misthaufen Schulden" angehäuft. Wie der Leiter des bundesweit beachteten Liebhaber-Festivals, Timo Kumpf, und sein kleines Team ihren Unterstützern mitgeteilt haben, arbeite man gerade an der Rettung der dreitägigen Konzertreihe mit Alternative-Bands auf dem Maimarkt-Gelände. Unter dem Hashtag #aufgalopp21 soll dazu in Kürze eine Kampagne gestartet werden. Kumpf und Co. streben also eine Neuauflage des Derbys 2021 an, das dann zehnjähriges Jubiläum feiern würde.
2020 legt das Festival eine Pause ein. Als Grund hatte Kumpf bereits vor der neunten Ausgabe Mitte Juni der RNZ gesagt, dass die Organisation des Derbys und des ebenfalls auf dem Maimarkt-Gelände stattfindenden Zeltfestivals Rhein-Neckar "ziemlich kräftezehrend" sei und er eine Pause brauche. Der Plan war, dass im Wesentlichen das Zeltfestival mit populären Acts wie Cypress Hill oder Nena das kulturell anspruchsvollere Derby querfinanziert. Oder wie Kumpf in einem Interview mit dem Magazin "Musikexpress" sagte: "Das ist, als ob das Nationaltheater in seinem Keller eine Schaumparty durchführen würde."
Doch der Plan ist schiefgegangen, wie Kumpf der RNZ auf Nachfrage bestätigte. Das Zeltfestival sei in diesem Jahr weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ebenso der erste und der dritte Tag des Maifeld-Derbys. "Nur der Samstag war ausverkauft", sagte Kumpf, der in Mannheim die Agentur Delta Konzerte führt. Künftig soll das Derby auf eigenen Füßen stehen – "und nicht mehr von anderen Veranstaltungen abhängig sein, die unser täglich Brot und Hafer sind".
Und Kumpf wünscht sich einen höheren Zuschuss von der Stadt für das Derby, den eine Rathaussprecherin mit jährlich 20.000 Euro angibt. Dieser macht laut dem Festivalchef lediglich drei bis vier Prozent des Gesamtbudgets aus. Kumpf mutmaßte gegenüber dem "Musikexpress", dass von Seiten der Politik und Verwaltung oft befürchtet werde, "dass etwas von dem öffentlichen Geld in meine Tasche fließen könnte". Tatsächlich zahle er sich erst seit zwei Jahren überhaupt ein kleines Gehalt aus dem Maifeld-Derby aus, das bei seiner Krankenkasse noch unter dem Freibetrag liege. Die Rathaussprecherin sagte, dass das Festival von der Stadt ab 2021 wieder gefördert werden könnte – auf Antrag versteht sich.