Polizisten am Freitag auf dem Weg zu Überprüfungen von Gaststätten in der Mannheimer Neckarstadt-West. Diese gehörten ebenso zum „Sicherheitstag“ wie Kontrollen des Schwerlastverkehrs oder Personenkontrollen. Überdies setzte die Polizei an Infoständen auf Prävention – etwa zu „Enkeltricks“ oder den Maschen „falscher Polizeibeamter“. Foto: Gerold
Von Carsten Blaue
Mannheim. Das Polizeipräsidium Mannheim hat sich mit 43 Aktionen in seinem Einzugsbereich am länderübergreifenden "Sicherheitstag" beteiligt. Im Zeitraum von Freitag- bis Samstagmorgen waren in Heidelberg und Mannheim sowie im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt 435 Polizeibeamte im Einsatz. Ziel des Aktionstags der Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und des Saarlands war die Erhöhung der Sicherheit im öffentlichen Raum. Unter anderem kontrollierten die Polizisten den Schwerlastverkehr auf der Autobahn, überprüften Gaststätten, zeigten im Nahverkehr Präsenz und vollstreckten Haftbefehle sowie Durchsuchungsbeschlüsse.
Die Statistik wies am Ende präsidiumsweit die Kontrollen von rund 3000 Personen, 370 Dokumenten und etwa 900 Fahrzeugen aus. Zudem wurden 20 Objekte, darunter Gaststätten, einer Überprüfung unterzogen. In den 24 Stunden dokumentierten die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten insgesamt über 250 Straftaten, 180 Ordnungswidrigkeiten sowie über 70 Delikte im Straßenverkehr.
Im Einzelnen deckten die Beamten 220 Fälle von erschlichenen Leistungen auf, zudem 26 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Polizisten vollstreckten zudem 22 Haftbefehle und 42 Durchsuchungsbeschlüsse. Darüber hinaus gab es zu 14 Fahndungen Festnahmen, oder zumindest fanden die Ermittler heraus, wo die gesuchten Personen stecken. Die Beamten beschlagnahmten unter anderem gut 230 Gramm Marihuana (darunter alleine 150 Gramm von einem 29-jährigen Radfahrer, der in der Unteren Neckarstraße in Heidelberg kontrolliert wurde), über 150 Gramm Haschisch, 15 Gramm Amphetamin und – in Zusammenarbeit mit dem Hauptzollamt Karlsruhe – 115 Kilogramm Wasserpfeifen-Tabak. Außerdem nahmen sich die Beamten den acht Zwergspitz-Hundewelpen an, die in einer illegalen Hundezucht in der Mannheimer Neckarstadt entdeckt wurden.
Beamte der Polizeihundeführerstaffel waren diesbezüglich am Freitagnachmittag Hinweisen nachgegangen und wurden fündig. Die Polizei zog die regionale Tierrettung und Tierheime hinzu. Hier werden die jungen Hunde nun so versorgt und gepflegt, wie es sich gehört. Die Tiere, so die Polizei in ihrer Bilanz des "Sicherheitstags", seien wohlauf. In der illegalen Hundezucht flogen hingegen Straftaten gegen das Tierschutzgesetz sowie Verstöße gegen das Tiergesundheitsgesetz auf.
Bei den Schwerlastkontrollen fiel ein Sattelzug auf der A 6 besonders negativ auf, der an der Kontrollstelle auf der Tank- und Rastanlange "Am Hockenheimring-West" eingehend untersucht wurde. Der Lkw hatte ein Fertig-Holzhaus geladen. Das war auf der Ladefläche nicht nur unzureichend gesichert. Der Sattelzug selbst hatte ebenfalls so gravierende Mängel, dass er noch an Ort und Stelle aus dem Verkehr gezogen wurde.
Neben den Kontrollen war die präventive Information ein weiterer Schwerpunkt des "Sicherheitstags". Ob zum Thema Einbruchsschutz, zu Betrugsmaschen wie dem "Enkeltrick" oder den Anrufen "falscher Polizeibeamter" oder zur Verkehrssicherheit: Rund 1300 Infobroschüren und Flyer verteilten die Polizisten an interessierte Bürger. Auch Jugendschutzstreifen waren unterwegs. Überdies suchten 640 Bürger den direkten Austausch mit den Experten.
Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar nannte den Aktionstag einen "vollen Erfolg". Dieser sei ein "optimales Mittel, um flächendeckend gegen Straftaten vorzugehen und gleichzeitig mit deutlich erhöhter Präsenz das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu kräftigen", so Kollmar.