Panzer stehen am in Mannheim auf dem Gelände der US-Kaserne Coleman Barracks. Foto: Uwe Anspach/dpa
Mannheim. (boo) Das Areal der Coleman-Kaserne im Mannheimer Norden wird auch auf absehbare Zeit von der US Army genutzt. Im Rahmen eines "Townhall-Meetings" am Montagabend im Heidelberger Center for American Studies (HCA) gab der Oberkommandierende der US-Army Europe, Lieutenant General Ben Hodges, zu verstehen, dass das US-Militärgelände in Mannheim-Sandhofen noch für mehrere Jahre gebraucht werde. Er wollte sich zwar nicht genau festlegen, verwies aber darauf, dass es schwierig würde, "unsere Aufgaben zu erfüllen, wenn wir das Areal nicht nutzen dürften."
Über die Zukunft des 220 Hektar großen Geländes war immer wieder spekuliert worden. Nachdem die US-Armee 2010 angekündigt hatte, sich bis 2015 komplett aus dem Rhein-Neckar-Raum zurückzuziehen, sollten in Mannheim insgesamt 500 Hektar geräumt werden. Das ist größtenteils geschehen. Im Rahmen eines umfassenden Konversionsprozesses wurden mehrere Militärflächen von der Stadt angekauft und bereits weitgehend entwickelt. Wie Turley und Taylor sowie Benjamin-Franklin-Village. Nur auf Coleman sind die Amerikaner noch nicht abgezogen.
In den letzten Jahren wurde immer wieder über eine mögliche zivile Nutzung der Coleman Barracks als Naturschutzgebiet oder zur Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert. Mit der Äußerung des Oberkommandeurs scheinen diese Überlegungen nun erst einmal auf Eis gelegt. Auf dem Areal im Norden Mannheims haben die USA in unmittelbarer Nähe zur Autobahn 6 ein Depot für Militärgeräte, ein "European Activity Set" (EAS), eingerichtet. Der Stützpunkt ist Teil der US-Landstreitkräfte in Europa.
Für Oberbürgermeister Peter Kurz kommt diese Äußerung nicht überraschend: "Realistisch ist allenfalls eine Teilfreigabe. Ob und wie eine Nutzung dann möglich ist, muss vom Land beantwortet werden."