Bleibt das Ankunftszentrum des Landes in Heidelberg, dürfte es sehr wahrscheinlich auf das Gelände rund um den ehemaligen Kindergarten und die Mittelschule in PHV ziehen. Foto: Diemer
Heidelberg. (dns) Den Vertrag dazu gab es schon - jetzt gilt er auch: Der Bund wird sich an der Entwicklung der letzten großen Konversionsfläche Heidelbergs, dem Patrick Henry Village, aktiv beteiligen. Die entsprechende Rahmenvereinbarung zwischen Stadt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat der Gemeinderat am Donnerstag mit großer Mehrheit bestätigt.
Darin steht nicht nur, dass die Bima auf dem Gelände selbst Wohnraum entwickeln möchte, sondern auch, dass die Stadt die Möglichkeit hat, das etwa 97 Hektar große Areal in Teilstücken zu kaufen und zu entwickeln. "Der Vertrag enthält genau die Punkte, die wir brauchen", ist Oberbürgermeister Eckart Würzner überzeugt.
Während es im Konversionsausschuss viel Diskussionsbedarf zu dem Papier gab, kam im Gemeinderat nur noch leise Kritik daran auf, dass die Stadträte aus der RNZ von dem Vertrag erfahren haben: "Das war sehr unglücklich", beschwerte sich etwa Sahra Mirow (Die Linke). Wichtiger war dem Gemeinderat jedoch, dass die Stadt nun bei der Entwicklung von PHV einen starken Partner an der Seite hat: "Die Bima wird eine Rolle als Wohnungsbaugesellschaft übernehmen", so Würzner. "Das hilft uns enorm." So muss die Stadt deutlich weniger Wohnraum selbst entwickeln, weil der Bund ihr einen Teil abnimmt. Das spare Millionen ein.
Die ehemalige US-Siedlung wird nun langsam vom Süden her entwickelt. Derzeit arbeiten die Stadtwerke daran, die Gebäude dort an das Strom- und Wassernetz anzuschließen. Schon im nächsten Jahr sollen dort die ersten Bewohner einziehen.
Das größte Hemmnis für die Entwicklung bildet jedoch das Ankunftszentrum des Landes für Geflüchtete. Es befindet sich derzeit ziemlich in der Mitte von PHV und blockiert ein Drittel der Gesamtfläche. Und erst wenn das Land einen alternativen Standort gefunden hat, kann der Bund das Areal für die Entwicklung freigeben.
"Wir alle wissen, dass die Zukunft von PHV maßgeblich mit der des Ankunftszentrums verknüpft ist", fasste es Adrian Rehberger (SPD) zusammen, der selbst als Polizist in dem Zentrum arbeitet. Da derzeit keine Alternative in Sicht sei, müsse sich die Stadt die Möglichkeit offenhalten, dem Land ein Gelände in PHV anzubieten. Und dazu komme nunmal nur das Gebiet um die "Middle School" sowie den Kindergarten im Süden in Frage. Auf Antrag der SPD wird diese Möglichkeit auch im Vertrag mit der Bima festgehalten - auch wenn OB Würzner deutlich betonte: "Das ist eine Option. Das heißt nicht, dass das Ankunftszentrum dorthin kommt."