Nach Hangrutsch

Wann kommt die "Legowand" in Ziegelhausen weg?

Engpass seit zwei Jahren am "Bächenbuckel" - Verkehr kommt derzeit auch vom Hahnberggebiet

12.08.2020 UPDATE: 13.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Diese sogenannte Legowand zur Absicherung des Hangs am Bächenbuckel in Ziegelhausen sorgt für eine Engstelle im Verkehrsfluss. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Heidelberg. Dieses ungelöste Problem treibt viele Stadtteilbewohner Ziegelhausens schon seit mehr als zwei Jahren um: Wann verschwindet endlich die durch eine sogenannte Legowand bedingte Engstelle in der Straße "Am Bächenbuckel"? Auch in zahlreichen Bezirksbeiratssitzungen gab es zu dieser Thematik bislang nur unbefriedigende Antworten hierzu. Die Stadt erklärte nun auf RNZ-Anfrage, dass sich an der Engstelle wohl auch in naher Zukunft nichts ändern würde.

Das Problem entstand in der Silvesternacht zum Jahr 2018. Starkregen verursachte einen Hangrutsch innerhalb der nördlichen Wohnbebauung am Bächenbuckel. Die Anwohner des betroffenen Hauses mussten damals für einige Tage sogar evakuiert werden und ins Hotel ziehen. Zusätzlich blockierten die Erdmassen danach eine Zeit lang jegliche Durchfahrtsmöglichkeit, bis die Stadt mit der "Legowand" Abhilfe schaffte.

Das hat nun seit über zwei Jahren zur Folge, dass die Straße dort verengt ist und insbesondere größere und breitere Fahrzeuge zum Teil auf den Gehweg ausweichen müssen. "Die Standsicherheit und Gefahrenlage des Hangs bleibt weiterhin unverändert", heißt es aus dem Rathaus. Daher könne man auf die Konstruktion nach wie vor nicht verzichten – zur Sicherheit aller.

Das bestätigte auch ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten. Da man ein generelles Passieren der Engstelle sowohl für Autos als auch für große Lastwagen für ausreichend und gut überschaubar hält, bleibt die Maßnahme bestehen – trotz des derzeit höheren Verkehrsaufkommens. Denn aufgrund der grundhaften Sanierung des gesperrten Schulbergweges kommen Verkehrsteilnehmer derzeit auch aus dem Hahnberggebiet nur über den "Bächenbuckel" ins Tal. Kommt es dabei an der Engstelle zum Begegnungsverkehr, könnte es "gegebenenfalls zu Wartezeiten kommen", heißt es von der Stadtverwaltung.

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Als alternativer Fangschutz würde derzeit laut Gutachter nur eine Bohrpfahlwand in Frage kommen, um den Straßenraum zu erweitern, so die Stadt. Allerdings müsste man bei dieser Baumaßnahme die gesamte Straße sperren, was aufgrund der Baustelle im ohnehin gesperrten Schulbergweg nicht funktioniere. Außerdem äußert die Stadt Bedenken, "ob im städtischen Haushalt dafür zeitnah Mittel überhaupt zur Verfügung stehen".

Unklar ist auch, wer für die Hangsicherung überhaupt verantwortlich ist und wer die Kosten trägt. Es liegt ein Gegengutachten zu dem städtischen vor, das ganz anders argumentiert. Ein Fangschutz wäre für die Stadt deshalb nur entbehrlich, "wenn der Hang selbst ordnungsgemäß gesichert werden würde".

Das dazu selbstständige Beweisverfahren hierzu lief bis Ende Juli. Derzeit sieht die Stadt allerdings noch kein Ende, weil die Ergebnisse dieses Verfahrens erst ausgewertet werden müssen. In den Sternen stehe zudem, so die Stadt, "ob sich dann vielleicht noch ein zivilrechtliches Klageverfahren anschließt". Das heißt, die Verkehrsteilnehmer müssen sich weiterhin in Geduld üben. Auch der Eigentümer des Grundstücks, von dem sich die Erdlawine löste, wollte sich nicht dazu äußern, wann mit einem Ende des Konflikts zu rechnen sei.

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