Heidelberg. (lyd) Etwa am Samstagmittag hat der Neckarpegel seinen Höchststand erreicht. An der unteren Brücke wurde dort ein Höchststand um 3,30 Meter gemessen. Die B37 musste nicht gesperrt werden. Erst bei einem Pegel von 3,55 Meter wäre die Straße überflutet worden und hätte gesperrt werden müssen.
Aktuell fällt der Pegel wieder und liegt zurzeit bei 2,75 Meter. Laut Prognosen könnte der Neckar ab Mittwoch wieder ansteigen. Seinen Scheitelpunkt würde die neue Hochwasserwelle dann am Donnerstag erreichen.

Update: Sonntag, 31. Januar 2021, 14.13 Uhr
B37 bleibt in Heidelberg voraussichtlich befahrbar
Heidelberg. (RNZ) Der Neckar wird am Wochenende steigen, aber voraussichtlich nicht so stark wie ursprünglich erwartet. Das zeigen die jüngsten Prognosen der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) Baden-Württemberg. Diese zeigten am Freitagabend bei einem Pegelstand von 3,20 (Stand 19.45 Uhr) an, dass der Neckar noch am Freitag kurz vor Mitternacht seinen Scheitelpunkt bei rund 3,25 Metern erreicht haben müsste. Damit bleibt die B 37 wohl trocken unterhalb der Alten Brücke und voraussichtlich befahrbar.
Dort liegen bereits seit Ende Dezember vorsorglich Sandsäcke. Sie können bis zu einem Pegelstand von etwa 3,85 Metern eine Überflutung der Straße verhindern – ohne Sandsäcke wäre sie schon ab einem Pegelstand von 3,55 Metern überflutet.
Zwar soll der Pegel am Sonntag noch einmal steigen – allerdings voraussichtlich nur bis zu einer Höhe von etwa 3,15. Weil die Vorhersagen eine gewisse Schwankungsbreite haben, bittet die Stadt dennoch die Halter der an der Alten Brücke abgestellten Fahrzeuge, diese vorsorglich umzuparken.
Update: Freitag, 29. Januar 2021, 19.45 Uhr
Heidelberg. (mün) Am Freitagmittag zeichnet sich ab, dass die Bundesstraße B37 unter der Alten Brücke wahrscheinlich nicht gesperrt werden muss. Entscheidend dafür ist, ob der Hochwasserscheitel 3,55 Meter bei Heidelberg überschreitet und damit die B37 an der tiefsten Stelle an der Altstadt überflutet wird.
Das kleine Januar-Neckar-Hochwasser wird in zwei Wellen kommen: Die erste erreicht nach den derzeitigen Prognosen ihren Höhepunkt in der Nacht zu Samstag und wird wahrscheinlich nicht über 3,20 Meter liegen. Die zweite Welle wird am Sonntagnachmittag in etwa gleicher Höhe erwartet.
Die Schifffahrt auf dem Neckar muss schon am heutigen Freitag eingestellt werden.
Das Hochwasserbüro der Stadt Heidelberg, das normalerweise ab einem Pegelstand von 2,90 Metern besetzt ist, wird aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Das teilt das Rathaus mit. Es sei dann auch für telefonische Rückfragen nicht erreichbar. Die Hochwasserkräfte von Stadt und Abwasserzweckverband sollen aber "hinter den Kulissen" im Einsatz sein, heißt es beim Rathaus.

Update: Freitag, 29. Januar 2021, 15.00 Uhr
Heidelberg. (mün) Das erste Hochwasser 2020 im Neckar kommt, wird aber wahrscheinlich "niedrig" ausfallen. Nach den derzeitigen Schätzungen der Hochwasservorhersagezentrale könnte am Sonntag die Höchstmarke 3,40 Meter in Heidelberg liegen (Stand: Donnerstag, 15.45 Uhr).
Ab einem Neckarpegel 3,55 Meter wird die Bundesstraße B37 an der Alten Brücke überflutet. Hier befindet sich der tiefste Punkt der wichtigen Durchgangsstraße. Derzeit ist noch nicht klar, ob es zur Überflutung kommt und die Route dicht gemacht wird. Sandsäcke am Neckarufer sollen hier ein wenig helfen, die Hochwassersperrung zu vermeiden. Nach dem derzeitigen Stand der Prognose könne man am Sonntag eine Sperrung der B37 verhindern, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Aber das hänge letztlich von der Entwicklung am Freitag und Samstag ab.
Sollte es doch zu einer Sperrung kommen, könnte die B37 aber Montagfrüh wieder für den Berufsverkehr freigegeben werden. Die Fachleute rechnen damit, dass der Pegel nach Erreichen seines Höchststands rasch wieder sinkt.
Die Schifffahrt wird wohl schon am Freitag eingestellt werden, wenn der Neckarpegel die dafür kritische Marke von 2,60 Meter erreicht. Möglicherweise heißt es dann bereits am Dienstag wieder "Leinen los" für die Binnenschiffer.

Update: Donnerstag, 28. Januar 2021, 15.45 Uhr
Steigende Pegel erwartet
Heidelberg. (RNZ) Mit den Niederschlägen der vergangenen Tage und der zu erwarteten Schneeschmelze werden steigende Flusspegel erwartet. Der Neckar in Heidelberg könnte nach Prognosen der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) Baden-Württemberg in der Nacht zum kommenden Samstag, 30. Januar, seinen Scheitelpunkt bei rund 3,60 Meter erreichen. Die Hochwasserkräfte des städtischen Tiefbauamts sowie des Abwasserzweckverbands Heidelberg haben die Situation im Blick.
Die Sandsäcke im Bereich der Alten Brücke liegen bereits vorsorglich seit Ende Dezember aus. So wurde sichergestellt, dass im Falle eines eventuellen Hochwassers bei gleichzeitigem pandemiebedingten Ausfall von Betriebspersonal diese personalintensive Schutzmaßnahme bereits umgesetzt ist. Bei der aktuellen Prognose könnte mit den Sandsäcken eine Überflutung der B37 am Wochenende verhindert werden.
Die Halter der geparkten Autos an der Alten Brücke werden dennoch gebeten, diese vorsorglich zu entfernen. Ab einem Pegelstand von 2,90 Metern ist das Hochwasserbüro in der Unteren Neckarstraße 72 besetzt.
Update: Mittwoch, 27. Januar 2021, 15 Uhr
Das nächste Hochwasser kann kommen
Die Stadt investiert in ein mobiles Hochwasserschutzsystem. Der Bereich um die Alte Brücke wird nun auch abgesichert.
Von Maria Stumpf
Heidelberg. Klack, klack – und flugs ist alles dicht: Das alte Hochwasser-Sandsack-Schutzsystem mit Schlammfangwand aus Holz mit Plastikplanen hat weitgehend ausgedient. Wenn der Pegelstand des Neckars künftig mal wieder weit über die Ufer steigt, wird die historische Altstadt fast überall mit einem mobilen Hochwasserschutzsystem aus standardisierten Aluminiumeinzelteilen abgesichert. Am Donnerstag fand nun einen Probeaufbau für das Teilstück Alte Brücke bis zur Lauerstraße 11 statt. Für 87 Meter brauchten die rund 20 Männer vom Abwasserzweckverband etwa eineinhalb Stunden.
Die mobile Alu-Schutzwand war schnell aufgebaut und soll die Altstadt bis zu einem Flusspegel von 6,5 Metern schützen. Bernd Ronge und Jan-Helge Saar vom Abwasserzweckverband und Klaus-Peter Hofbauer, Leiter des Tiefbauamts (v.l.), sind zufrieden. Archiv-Foto: HentschelSeit 2004 investiert die Stadt abschnittsweise in dieses mobile Schutzsystem. Neckarmünzplatz, Mönchgasse, Fischergasse, die Große Mantelgasse, Heuscheuer und Marstall sind bei Bedarf schon schnell dicht gemacht, nun also auch der Bereich rund um die ehemalige "Tankstelle Seppich" zum Alten Brückenkopf. Die Gesamtkosten liegen für dieses Teilstück bei rund 200.000 Euro.
Beim Probeaufbau mit dabei waren auch Klaus-Peter Hofbauer, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt, sowie Bernd Ronge und Jan-Helge Saar vom Abwasserzweckverband. Aber auch Altstadtbewohnerin Marianne Seppich schaute zu, wie das Stecksystem eine Mauer wachsen ließ. "Endlich. Tolle Sache", meinte die 82-Jährige. Sie erinnerte sich an Straßen unter Wasser, an überflutete Keller. "Hoffentlich halten die neuen Teile aber auch lange, sind dicht, stabil und schnell genug aufgebaut."
Davon geht die Stadt aus. Die Aluminiumwand ist 1,50 Meter hoch und wird von 29 Stützen gehalten. Sie sind in Absprache mit dem Denkmalschutzamt auf Fundamenten errichtet, die dauerhaft 1,20 Meter tief fest im Boden verankert sind. "Bei einer Vorlauf-Hochwasserwarnzeit von sechs bis acht Stunden reichen uns also eineinhalb Stunden locker für den Aufbau", sagt Bernd Ronge vom Abwasserzweckverband und ist mit der Arbeit seiner Mitarbeiter zufrieden. Zuletzt sei die Aluminiumschutzwand im Jahr 2013 an anderen Bereichen schon zum Einsatz gekommen und hätte sich hervorragend bewährt, fügt Jan-Helge Saar hinzu. Und Klaus-Peter Hofbauer freut sich, dass in zwei Jahren der letzte Abschnitt am Krahnenplatz fertig sein soll und die Altstadt dann bestens vor Hochwasser geschützt sein wird. "Die Themen Hochwasser und Klimaschutz sind heute viel mehr drin in den Köpfen als früher. Da wird nicht mehr ewig über Kosten diskutiert, da wird gemacht."
Heidelberg ist besonders zwischen November und April von Hochwasser betroffen. Laut Stadtverwaltung liegt der Flusspegel normalerweise bei rund 2,20 Meter. Steigt der Neckar auf 3,55 Meter, wird die Bundesstraße 37 unter der Alten Brücke überflutet. Die Schutzwand wird dann in Abhängigkeit vom jeweils zu erwartenden Neckarpegel aufgebaut. Das geht bis zu einem Pegel von 6,50 Metern. Steigt das Wasser allerdings höher, hilft auch sie nicht mehr. "Das ist jedoch sehr selten und geschah zuletzt beim Jahrhunderthochwasser 1993", weiß Fachmann Saar.
Stand: Donnerstag, 10. Dezember 2020