Uferpromenade des Heidelberger Stadtteils Neuenheim. Foto: dbe
Heidelberg. (hob) Der Heidelberger Immobilienmarkt ist angespannt wie nie zuvor: In den letzten fünf Jahren sind nach den Angaben des IVD-Instituts die Preise für Eigentumswohnungen mit einem "guten Wohnwert" um 21 Prozent gestiegen. Demnach kosten Appartements mit einem modernen Bad, WC, Zentralheizung, Isolierverglasung, Balkon und Fahrstuhl aktuell 3370 Euro pro Quadratmeter. Dabei hat das Marktforschungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland, in dem sich Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständige zusammengeschlossen haben, nur die Daten von Bestandsobjekten erhoben - also keine Neubauten. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienhaus in Heidelberg beträgt demnach 673.000 Euro.
In Baden-Württemberg ist Heidelberg nach den Zahlen des IVD-Instituts die drittteuerste Großstadt nach Stuttgart (4300 Euro pro Quadratmeter) und Freiburg (3500) Euro.
Im Fünf-Jahres-Vergleich weisen andere Städte aber eine noch höhere Zuwachsrate auf. Insbesondere Mannheim holt auf: Dort sind Eigentumswohnungen mit einem guten Wohnwert mit 2910 Euro pro Quadratmeter um 61,7 Prozent teurer als noch vor fünf Jahren. Allein im letzten Jahr sind die Preise in der Quadratestadt um 10,2 Prozent gestiegen. In Stuttgart kosten die Appartements im Vergleich zu 2013 54,1 Prozent mehr, auch Karlsruhe, Ludwigsburg und Freiburg bringen es auf Teuerungsraten knapp unter 40 Prozent.
Die Bahnstadt habe in Heidelberg für eine deutliche Entlastung gesorgt. "Ohne sie wären die Preise noch viel stärker gestiegen", ist Prof. Stephan Kippes, Geschäftsführer des IVD-Instituts überzeugt.
Die Mieten bewegen sich in Heidelberg aktuell bei 11,20 Euro pro Quadratmeter für Bestandswohnungen mit einer Fläche von 70 Quadratmetern, drei Zimmern und ohne Pkw-Stellplatz. Dabei handelt es sich um Immobilien mit einem guten Wohnwert, die nach 1950 gebaut wurden. "Der Druck auf den Mietwohnungsmarkt ist weiterhin sehr hoch", verdeutlicht Petra Stockbroekx vom IVD-Mitgliedsunternehmen Immofinanz Immobilien: "Vor allem Singles, die nach einer Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnung in innerstädtischen Lagen suchen, haben es schwer."Der Preis für Bestandswohnungen ist in den letzten fünf Jahren aber nur um 3,7 Prozent gestiegen. In Mannheim beträgt der Wert 28,1 Prozent (11,40 Euro pro Quadratmeter). Damit ist die Nachbarstadt erstmals teurer als Heidelberg, aber günstiger als Stuttgart (13,60 Euro). In Pforzheim betragen die Mieten gerade einmal 7,70 Euro pro Quadratmeter.
Die hohe Nachfrage in Heidelberg zeigt sich auch an der durchschnittlichen Angebotsdauer für Eigentumswohnungen. So blieben diese nur durchschnittlich 9,6 Wochen auf dem Markt. 2013 waren es noch 14 Wochen.