Der Heidelberger Weihnachtsmarkt. Foto: Rothe
Heidelberg. (RNZ) Der Weihnachtsmarkt war am Montag vor einer Woche erst wenige Stunden geöffnet, da pöbelten zwei junge Männer am Kornmarkt Passanten an und warfen Flaschen auf den Boden. Sie gingen auch auf zwei Polizisten los und wurden daraufhin festgenommen. Der Ausraster des Duos hat jetzt weitreichende Konsequenzen: Die beiden dürfen die gesamte Altstadt und den Bismarckplatz bis Ende Februar nicht mehr betreten. Das teilten Polizei und Stadt in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
Um weitere, ähnlich gelagerte Straftaten durch diese Personen zu verhindern, hat die Stadt auf Antrag des Polizeipräsidiums Mannheim eine Verfügung erlassen, die den Männern den Aufenthalt in diesem Bereich für drei Monate untersagt. Sollten sie während dieser Zeit in der Altstadt oder am Bismarckplatz angetroffen werden, stellt das eine Ordnungswidrigkeit dar.
Die Folge: Ein hohes Bußgeld. Das Verbot soll nicht nur die Sicherheit der friedlichen Besucher der Heidelberger Weihnachtsmärkte und der Altstadt gewährleisten, sondern auch eine Signalwirkung auf aggressive und gewaltgeneigte Personen haben. „Die Weihnachtsmärkte in der Region haben eine friedliche und freundliche Atmosphäre“, betonte der Mannheimer Polizeipräsident Andreas Stenger. „Ihr besonderes Flair soll auf die geruhsame, besinnliche und friedliche Weihnachtszeit einstimmen.“ Deshalb gebe es „keinen Raum für Gewalt und Randale“, so Stenger: „Polizei und Stadt werden konsequent gegen Störenfriede und Krawallbrüder vorgehen.“
„Wir wollen, dass die Menschen in Heidelberg sicher sind und sich sicher fühlen. Auf den Heidelberger Weihnachtsmärkten sind deshalb auch verstärkt Streifen des Kommunalen Ordnungsdienstes unterwegs“, betont Bürgermeister Wolfgang Erichson. „Bei Straftaten im öffentlichen Raum zeigen die Stadt und die Polizei konsequent Flagge“, so Erichson, und fügt hinzu: „Der vorliegende Fall zeigt die sehr gute Zusammenarbeit von Stadt und Polizei im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft.“
Das sind nicht die ersten Aufenthaltsverbote, die in diesem Jahr in Heidelberg verhängt wurden, teilt das Rathaus auf Nachfrage mit: 5 Mal wurden Altstadt-Aufenthaltsverbote und 3 Mal Neckarvorland-Aufenthaltsverbote verfügt.
Die beiden Randalierer im Alter von 24 und 25 Jahren kommen aus den Landkreisen Heilbronn und Karlsruhe. Am 25. November, dem Eröffnungstag des Weihnachtsmarkts, wurde die Polizei von Passanten auf eine Gruppe stark alkoholisierter Männer aufmerksam gemacht, die mit Flaschen warfen und aggressiv herumpöbelten. Einen Platzverweis der Beamten ignorierten die Betrunkenen. Stattdessen wurden sie immer aggressiver, sodass die Polizisten den 24-Jährigen in Gewahrsam nehmen wollten. Der Festnahme widersetzte er sich massiv, trotzdem konnten ihm die Beamten schließlich Handschellen anlegen. Der Ältere wollte dem 24-Jährigen helfen, wurde trotz heftiger Gegenwehr aber ebenso überwältigt und in Gewahrsam genommen. Bei dem Einsatz wurde ein Beamter verletzt, sodass er seinen Dienst nicht fortsetzen konnte.
Update: 4. Dezember 2019, 19.45 Uhr
Heidelberg. (pol/mare) Der Heidelberger Weihnachtsmarkt hat gleich am Eröffnungstag seinen ersten Polizeieinsatz erlebt. Wie die Polizei mitteilt, haben mehrere Männer herumgepöbelt und bei ihrer Verhaftung Widerstand geleistet.
Ein Passant machte am Montagabend um 20.15 Uhr eine Polizeistreife auf mehrere junge Männer aufmerksam, die an der Ecke Kornmarkt und Karlstraße Flaschen zu Boden werfen und sehr aggressiv Leute anpöbeln würden. Die Beamten stießen vor Ort auf die jungen Männer und kontrollierten sie.
Ein 24-Jähriger aus dem Landkreis Karlsruhe beleidigte die Polizisten dabei mit unflätigen Ausdrücken und verhielt sich höchst aggressiv. Als er anschließend noch mit der Faust gegen einen vorbeifahrenden Bus schlug, wurde er in Gewahrsam genommen.
Der Festnahme widersetzte er sich massiv, weshalb ihm schließlich auch Handschließen angelegt wurden. Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Heilbronn wollte dem 24-Jährigen helfen. Auch er wurde trotz heftiger Gegenwehr überwältigt und ebenfalls in Gewahrsam genommen. Durch den Widerstand wurden zwei Beamte leicht verletzt.
Ein Alkoholtest auf dem Revier ergab bei dem 24-Jährigen einen Atemalkoholwert von mehr als 1,7 Promille, beim 25-Jährigen von mehr als 1,4 Promille. Nach der Ausnüchterung im Gewahrsam wurde das Duo wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie wird ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.