Heidelberg

Warum die Neckarufer-Promenade weiter auf sich warten lässt

Es soll einen Fußweg vom Karlstor bis zum Wehrsteg geben. Das Planfeststellungsverfahren wird frühestens 2022 eingeleitet.

19.08.2021 UPDATE: 20.08.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
So könnte nach der ersten Machbarkeitsstudie ein Teilstück der Neckaruferpromenade aussehen. Repro: RNZ

Heidelberg. (hob/jola) Zwei Tage lang wird ein Traum vieler Heidelberger wahr, wenn zum "Sommer am Fluss" an diesem Samstag und Sonntag die Autos von der Bundesstraße B37 verbannt werden und die Passanten ungestört das Neckarufer auf der Altstadtseite genießen können. Doch schon am Sonntagabend landen die "Stadt am Fluss"-Fans wieder auf dem harten Boden der Tatsachen, wenn gegen 21 Uhr die Straße wieder für den Verkehr freigegeben wird. Bis die Pläne einer durchgehenden Neckaruferpromenade von der Altstadt bis Wieblingen umgesetzt sind, werden noch Jahre vergehen. Die B37 wird ohnehin bleiben.

Die Begeisterung war groß, als der Verein Neckarorte und das Stadtplanungsamt bei der Veranstaltung "Sommer am Fluss" im August 2019 die Machbarkeitsstudie für eine Neckaruferpromenade vorstellten. Die Idee erschien so einfach wie genial: Mit der Hilfe von Pontons sollten die Passanten teils schwimmend, teils fest im Wasser verankert oder an Land die 3,7 Kilometer lange Promenade vom Karlstor bis zum Wieblinger Wehrsteg genießen können. Dazwischen sollten immer wieder Plätze mit Aufenthaltsqualität entstehen. Ein Vorteil sollen auch die Radfahrer haben: Da die Fußgänger unten am Neckar entlanggeführt werden, werden die Radler nach den Plänen einen breiteren und komfortableren Radweg an der Straße erhalten.

Trotz Corona sind im kommenden Doppelhaushalt für "Stadt am Fluss" und damit vor allem für die Genehmigungsplanung der Neckaruferpromenade 250.000 Euro pro Jahr vorgesehen. Die Machbarkeitsstudie wird derzeit vertieft, so wird geschaut, ob und wie die Idee der Promenade umgesetzt werden kann. "Ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren wird frühestens im Jahr 2022 auf den Weg gebracht", heißt es dazu in einer städtischen Pressemitteilung.

Seit 2016 arbeiten die Verwaltung und der Verein Neckarorte daran, die Stadt an den Fluss zu bekommen. Im Rahmen des gleichnamigen Projekts wurden von dem Verein auch verschiedene "Neckarorte" für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und bespielt. Am Neckarlauer etwa wird seit 2017 jeden Sommer ein Sandstrand aufgeschüttet. Und hier hat die Stadt bereits ordentlich investiert: Seit 2020 ist der Neckarlauer barrierefrei, mehrere Sitzblöcke aus Sandstein mit integrierter LED-Beleuchtung laden zum Platznehmen ein. Ein modularer Aufbau des Stadtstrandes mit Strandbar und Toiletten sollen noch folgen – allerdings ist unklar wann, denn im Corona-Haushalt konnten noch keine finanziellen Mittel bereitgestellt werden.

An einem anderen Neckarort, dem Römerbad an der Ernst-Walz-Brücke, gibt es ebenfalls einen Sandstrand, Pflanzen, einen Barcontainer und eine Holzterrasse mit Sitzbänken. Nebenan, am "Roten Haus am Neckar", gibt es seit diesem Jahr eine Bühne mit Kinoleinwand. Das Iqbalufer auf der Bergheimer Seite dagegen soll als Ruhe-Oase gelten, wo keine regelmäßigen Veranstaltungen stattfinden. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr auch der Neckarort Alte Brücke: Zumindest an den wenigen heißen Tagen lud der kühle Schatten unter der Brücke bereits zum Entspannen ein.

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