Heidelberg

Verschwinden von Hubertus K. bleibt mysteriös (Fotogalerie)

Der junge Mann aus München wird seit fast zwei Wochen vermisst. Noch immer fehlt jede Spur.

05.11.2019 UPDATE: 15.11.2019 11:00 Uhr 5 Minuten, 6 Sekunden
Foto: PR Video

Von Micha Hörnle

Heidelberg. Seit elf Tagen wird Hubertus K. vermisst, überall in der Stadt hängen mittlerweile Suchplakate. Auch gestern setzten Polizeitaucher, die von der DLRG unterstützt wurden, ihre Suchaktion im Neckar fort – erfolglos. Dabei kamen sogar Sonargeräte der französischen Wasserschutzpolizei zum Einsatz. Die RNZ trägt zusammen, was über das mysteriöse Verschwinden von Hubertus K. bekannt ist.

>>> Am Mittwoch wurde bei Dossenheim die Leiche von Hubertus K. im Neckar gefunden. <<<

Das Verschwinden: Sonntagnacht, 3. November, gegen Mitternacht wird der Verbindungsstudent aus München zum letzten Mal gesehen, als er ein Verbindungshaus in der Neuen Schloßstraße verlässt; zu diesem Zeitpunkt war er zwar alkoholisiert, konnte aber noch gehen und sich orientieren. Die Polizei äußert sich bisher eher knapp zu diesen Vorgängen. Es heißt lediglich, dass er mit Freunden in der Altstadt unterwegs gewesen sei. Die "Bild"-Zeitung will herausgefunden haben, dass der junge Mann mit einem Freund auf dem Weg von einer Verbindung, der "Vandalo-Guestphalia" in der Neuen Schloßstraße, zu einer anderen, der "Vineta" in der Zwingerstraße, war.

In der Nacht zum Montag, 4. November, wurde der 23-Jährige letzte Mal in dem Haus der Verbindung „Vandalo-Guestphalia“ gesehen. Foto: Rothe

Auf diesen 100 Metern verloren sich beide aus den Augen, möglicherweise ging, so zitiert "Bild" den Freund, Hubertus K. zu seiner Freundin an den Uniplatz, wo er aber nie ankam. Der Kumpel wollte weiter zum Bahnhof, kam dort aber nie an. Er wachte am nächsten Morgen verdreckt im Freien auf, Wertsachen fehlten – was passiert war, daran hatte der Mann keine Erinnerung.

Das Gepäck von Hubertus K. ist immer noch bei seiner Freundin; sein Handy ist ausgeschaltet und kann deswegen nicht geortet werden. Seit dem Verschwinden schließt die Polizei nichts aus: Der Vermisste kann Suizid begangen haben, einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein oder abgetaucht sein.

Der Verschwundene: Hubertus K. wird so beschrieben: 23 Jahre alt. 1,90 bis 1,95 Meter groß, athletisch mit kurzen, blonden Haaren (Seitenscheitel), auffällig ist eine kleine Narbe auf der Nase; er trug eine beigefarbene Hose, ein hellblaues Hemd, eine braune Jacke, blaue Schuhe und ein Verbindungsband. Der junge Mann stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Kassel. Dort machte er nicht nur sein Abitur, sondern war auch ein ambitionierter Sportler in einem Ruderverein, wie die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine" berichtet. Zum Studium ging Hubertus K. nach Bayern.

In München war er, so heißt es in "Bild", gemeldet, studierte aber in Augsburg Jura. Er war Mitglied der Göttinger Studentenverbindung "Curonia", wohl weil er in der niedersächsischen Universitätsstadt unweit von Kassel studiert hatte. Eine Bekannte des Vermissten erzählte "Bild", dass Hubertus K. trinkfest gewesen sein soll. Dass er sich irgendwohin abgesetzt haben könnte oder in den Neckar gesprungen sei, könne sich keiner seiner Freunde vorstellen.

Die Suche: Seit Montag, 4. November, sucht die Polizei nach dem Vermissten: Zunächst gingen Zivilbeamte mit Mantrailern, also Personenspürhunden, die Wege ab, die Hubertus K. in der Nacht von Sonntag auf Montag genommen haben könnte. Drei Tage später, am Donnerstag, 7. November, stiegen sechs Polizeitaucher in den Neckar und durchkämmten den Bereich zwischen Alter Brücke und Motor-Boot-Club in Bergheim. Am Sonntag waren die Mantrailer am Altstädter Neckarufer. In Höhe der Alten Brücke schlugen unabhängig voneinander zweimal Hunde an.

Die DLRG war unterdessen mit Wasserspürhunden auf dem Neckar unterwegs. Etwas unterhalb des Solarboot-Anlegers bellten sie, und DLRG-Taucher Alexander Walter stieg ins Wasser: "Die Sicht war extrem schlecht", berichtet er der RNZ. Wegen der Strömung könne es sein, dass der Vermisste, so er denn im Neckar ist, weiter abgetrieben ist. Am wahrscheinlichsten sei, dass er vielleicht in Ufernähe an etwas hängen geblieben sei. Denn mittlerweile hätte der Körper im zehn Grad kalten Neckar längst auftauchen müssen.

Im Grunde, so Walter, könne man das Suchgebiet kaum eingrenzen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten allerdings, dass Personen, die im Heidelberger Zentrum in den Neckar springen, meist am Wieblinger Stauwehr anlanden, spätestens aber im Wieblinger Altneckar, nachdem sie von der Strömung über die Wehrwalzen gespült worden sind.

Am Freitag wurde die Suche fortgesetzt: Die französische Wasserschutzpolizei stellte ein Sonargerät zur Verfügung, mit dem der Neckar zwischen der Alten Brücke und dem Wieblinger Wehr per Schall abgetastet wurde. Wie der Leiter der Wasserschutzpolizei Heidelberg, Peter Fischer, berichtete, gab es keine Auffälligkeiten. Kurz danach war die DLRG wieder mit ihren zwei Wasserspürhunden auf dem Neckar. Und wo sie anschlugen, gingen Polizeitaucher in den Fluss. Aber auch hier: keine Spur von Hubertus K..

Ein ähnlicher Fall: Vor drei Jahren verschwand ein 19-jähriger kolumbianischer Student. Er war das letzte Mal am 16. Dezember 2016 gegen Mitternacht in einem Lokal in der Bergheimer Straße gesehen worden. Sechs Wochen später setzte seine Familie, die aus Südamerika angereist war, noch einmal Mantrailer auf die Fährte des Vermissten. Sie schlugen zwei Mal am Neuenheimer Neckarufer an. Am 23. Februar 2017, mehr als zwei Monate nach seinem Verschwinden,wurde die Leiche des Mannes am Wieblinger Wehr gefunden. Bis heute weiß niemand, wie er in den Neckar kam, seine Familie schließt Suizid aus.

Update: Freitag, 15. November 2019, 17.31 Uhr


Heidelberg. (pol/mare) Die Suche nach dem vermissten Studenten Hubertus K. geht weiter: Mit einer Sonar-Boje der französischen Police Fluviale wurde am Freitag der Neckargrund nach Auffälligkeiten abgesucht, wie ein Polizeisprecher auf RNZ-Anfrage bestätigt. Polizeitaucher und DLRG hielten sich für den Fall, dass das Boot etwas findet, bei der Alten Brücke bereit. 

Am Nachmittag meldete die Polizei, dass sie mit der Sonar-Boje keinerlei Hinweise zu dem Mann finden konnte. Es wurde systematisch der Flussgrund zwischen Alter Brücke und Ernst-Walz-Brücke abgesucht.

Zusätzlich waren Wasserspürhunde der DLRG vor Ort, mit denen nochmals der Uferbereich des Neckar abgesucht wurde. Stellen, an denen die Hunde anschlugen, wurden anschließend durch Taucher der Wasserschutzpolizei überprüft. Weiterhin gibt es keine Spur von dem vermissten Studenten.

Der 23-Jährige wird seit Montagnacht, 4. November, vermisst. Zuletzt wurde er gesehen, als er ein Verbindungshaus verließ. Seitdem gab es bereits mehrere Suchaktionen auf dem Neckar, die bislang aber erfolglos blieben.

Update: Freitag, 15. November 2019, 15.50 Uhr


Heidelberg-Altstadt. (pri/dns/van) Drei Tage nach seinem Verschwinden fehlt immer noch jede Spur von Hubertus K.. Am heutigen Donnerstag suchten Polizeitaucher zwischen den Alten Brücke und dem Motor-Boot-Club Heidelberg von 9.45 Uhr bis 13.30 Uhr nach dem 23-Jährigen, der zuletzt in der Nacht zum Montag beim Verlassen eines Verbindungshauses in der "Neue Schloßstraße" von Freunden gesehen worden war. 

"Auch das brachte keine Hinweise auf den Verbleib des Mannes", so ein Polizeisprecher. Zwar hätten sich nach den ersten Suchmeldungen mehrere Menschen gemeldet, doch eine konkrete Spur, wo sich der Münchner, der in Heidelberg zu Besuch war, befindet, gibt es nicht.

Auch auf ein Unglück oder ein Verbrechen weise bislang nichts hin, so der Sprecher. Wer Hinweise zum Verbleib von K. geben kann, meldet sich bei der Polizei unter der 110 oder unter 0621/174-4444.

Update: 7. November 2019, 17.15 Uhr


Heidelberg-Altstadt. (pol/mün) Am Montag kurz nach Mitternacht wurde der 23 Jahre alte Hubertus K. zuletzt gesehen. Seitdem wird nach ihm gesucht - bislang ohne Erfolg. Deshalb bittet die Polizei nun die Bevölkerung um Hilfe.

Der junge Mann aus München war in der Nacht von Sonntag auf Montag mit Freunden in der Heidelberger Altstadt unterwegs. Zuletzt wurde er gegen Mitternacht beim Verlassen eines Verbindungshauses in der "Neue Schlossstraße" von Freunden gesehen. Er sei zwar alkoholisiert, jedoch orientiert und mobil gewesen, so die Polizei.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich der 23-Jährige in einer hilflosen Lage befindet. Es lägen derzeit keine Hinweise auf Suizidgedanken oder lebensbedrohliche Erkrankungen vor.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Polizei verfügt der Vermisste über kein Auto, sein Gepäck befindet sich bei seiner Freundin in Heidelberg. Sein mitgeführtes Mobiltelefon ist ausgeschaltet.

Der Vermisste ist 23 Jahre alt und etwa 190 bis 195 Meter groß. Er hat eine athletische Gestalt, kurze, blonde Haare mit Seitenscheitel, eine kleine Narbe auf der Nase und spricht Hochdeutsch. Er trug eine beigefarbene Hose, hellblauem Hemd und brauner Jacke sowie blaue Schuhe und ein sogenanntes "Verbindungsband".

Das Fachdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die Fahndung nach dem vermissten Hubertus K. aufgenommen. Bisherige Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen verliefen ergebnislos.

Hinweise nehmen der Polizeinotruf 110 oder die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg unter der Rufnummer 0621/174-4444 entgegen.

Ort des Geschehens

Korrektur: Irrtümlich hieß es in einer vorherigen Version, dass der junge Mann in der Nacht zum Dienstag verschwunden sei.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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