Tische und Kisten voller Spiele, Actionfiguren und Computern sorgten auf der Messe für eine familiäre Flohmarkt-Atmosphäre. An manchen Konsolen durften Jung und Alt ihren Helden ganz nahekommen. Fotos: Hentschel
Von Joris Ufer
Heidelberg. Konsolenhelden wie Pikachu und Donkey Kong haben die Jugend vieler Menschen begleitet und begeistern bis heute sowohl Kinder als auch Erwachsene. Mehr als 300 Interessierte und Fans besuchten am Samstag die Messe "Retro Games Con" im Bürgerhaus Emmertsgrund, um in einem breiten Angebot alter Videospiele und Spielzeuge zu stöbern. Wegen der Hygienemaßnahmen war diesmal aber vieles anders als in den Jahren zuvor.
Gleich im Eingangsbereich des Bürgerhauses stehen zwei scheinbar schwerbewaffnete Soldaten an ihrem Stand. Sie sind Cosplayer und stellen Charaktere aus Videospielen dar. Trotz des bedrohlichen Äußeren sind sie in friedlicher Mission unterwegs und sammeln im Namen der Organisation "Sci-Fi 4 Charity" Spenden für die Deutsche Kinderkrebshilfe. Rund 250 Euro sind dabei für den guten Zweck zusammengekommen. Anders als in den Jahren zuvor sind die "Soldaten" die Einzigen, die vor Ort verkleidet sind.
Tische und Kisten voller Spiele, Actionfiguren und Computern sorgten auf
der Messe für eine familiäre Flohmarkt-Atmosphäre. An manchen Konsolen
durften Jung und Alt ihren Helden ganz nahekommen. Fotos: HentschelDas liegt an dem wegen der Pandemie deutlich zurückgegangenen Besucheraufkommen. Auch das geplante Bühnenprogramm ist abgesagt worden, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Trotz der diesjährigen Einschränkungen ist die Resonanz weitgehend positiv: "Es gibt hier schon ein Gemeinschaftsgefühl, und man lernt immer neue Leute kennen", berichtet Moritz Oelschlägel, einer der Besucher.
Im Messebereich bietet sich ein buntes Bild von Tischen und Kisten voller Spiele, Actionfiguren, Konsolen und Computern. Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen dieser Art geht es hier nicht um die neuesten Hits, sondern um die Klassiker. Das meiste kommt aus privaten Sammlungen, und so entsteht eine familiäre Flohmarkt-Atmosphäre. Dicht aneinandergereiht finden die Besucher Gamecubes, Sega Megadrives und dazugehörige Spiele von Asterix bis Call of Duty. Ein alter Neo Geo mit Joystick lädt zum digitalen Schlittschuhlaufen ein. An einem anderen Verkaufsstand stehen allerlei Fan-Devotionalien, darunter Star-Wars-Figuren, die noch aus den Siebzigerjahren stammen.
"Es ist anders als sonst", erzählt der Sammler Nico Scherer, während er an seinem Stand steht. "Letztes Jahr war es hier dicht gedrängt, aber wegen Corona geht das natürlich nicht mehr." Die Besucher sind bunt gemischt. Neben jungen Gamern und Sammlern sind auch Ältere und Familien gekommen. "Diese Messe ist generationenübergreifend", sagt Bernd Kühn, der die "Retro Games Con" nun schon zum vierten Mal in Heidelberg veranstaltet. "Es ist toll zu sehen, wenn der Opa zusammen mit dem Enkel spielen kann. Super Mario und Co. sind über alle Generationen mitgekommen."