„Größter Gefahrenpunkt in Rohrbach“ ist laut Axel Schweitzer vom Amt für Verkehrsmanagement die Felix-Wankel-Straße. Die sei für Schwerlastverkehr dieser Art einfach viel zu eng. Foto: Popanda
Von Werner Popanda
Heidelberg-Rohrbach. Eine Sitzung des Bezirksbeirats Rohrbach ohne die Felix-Wankel-Straße ist wie die Titanic ohne Eisberg – schwer vorstellbar. Jetzt steht bald ein Meilenstein an. Doch der große Wurf steht noch aus: "Rumdoktern an einem sehr kranken Patienten", nannte Axel Schweitzer vom Amt für Verkehrsmanagement die Lage in der Felix-Wankel-Straße. Die Straße sei einfach zu eng für Lkw-Verkehr und damit zu gefährlich. Aktuell: "Keine Heilung in Sicht."
Sechs weitere Ämter hat Schweitzer nun an einen Tisch geladen. Das Verkehrsmanagement könne die Bürger "nicht zwölf Jahre lang vertrösten" und wolle die Zustände in der Felix-Wankel-Straße "nicht länger tolerieren". Dementsprechend lautete Schweitzers Fazit: "Der Lkw-Verkehr muss hier raus!"
Eine Nordumgehung über die Sickingenstraße könnte eine Lösung sein. Doch stehe dieser ein Wohnheim im Weg, das zuvor verlagert werden müsste.
AfD-Rätin Katja Kornmacher würde gleich die Firma CNH verlagern, zu der der Schwerlastverkehr in der Hauptsache unterwegs ist. Als möglichen Verlagerungsort nannte sie das Gewerbegebiet Rohrbach-Süd. Darüber werde auch nachgedacht, betonte Schweitzer. Nur: Wenn das Logistikunternehmen mit seinen 200 Arbeitsplätzen umziehen müsse, dann bestehe die Gefahr, dass es vielleicht ganz wegziehe. Außerdem habe sich das "Wohngebiet der Firma angenähert". Trotzdem: Die Felix-Wankel-Straße sei der "größte Gefahrenpunkt in Rohrbach".
Auch zum Nahversorgungszentrum im Norden des Quartiers am Turm gibt es viel Verkehr. Stadtteilvereinsvorsitzender Hans-Jürgen Fuchs erinnerte daran, dass es damals im Bezirksbeirat "große Vorbehalte" dazu gegeben habe. Die Stadt habe damals erklärt, Fabrik- und die Felix-Wankel-Straße würden "das schaffen". Also solle man doch immerhin jetzt den "Sachverstand des Bezirksbeirates berücksichtigen".
Schweitzer kam allerdings nicht mit ganz leeren Händen. In den kommenden zwei Wochen sollen an der Ecke von Fabrik- und Felix-Wankel-Straße und an der Kreuzung Fabrik- und Sickingenstraße neue Poller angebracht werden. Diese stecken bis zu einem Meter tief im Boden und sollen dafür sorgen, dass die Brummis nicht mehr über die Gehwege fahren. 5500 Euro kostet das.
Ein neuer Fußgängerüberweg in der Felix-Wankel-Straße kostet dagegen 65.000 Euro. Noch ein wenig mehr – 95.000 Euro – kostet die Verbreiterung des Gehwegs und der Bau einer zusätzlichen Gehwegnase in der Felix-Wankel-Straße gegenüber des Nahversorgungszentrums.
Grünen-Rat Volker Gaukel monierte in der Sitzung außerdem, dass in der Konrad-Zuse-Straße stets viele Wohnwagen abgestellt würden. Sowie, ergänzte Kinderbeauftragter Detlev Bork, auch zunehmend gewerbliche Fahrzeuge, vor allem die eines Hausmeisterdienstes. Was die Abstellung von Wohnwagen anbelangt, sagte Schweizer eine "Langzeitanalyse" durch den Gemeindevollzugsdienst zu, der jedoch für ganz Heidelberg gerade einmal 28 Mitarbeiter zur Verfügung hat.